Nigeria
Nigeria
Darminfektionen:
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor (weitere Informationen unter Cholera), besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Die Anzahl der Infektionen schwankt dabei von Jahr zu Jahr teilweise erheblich: verzeichnete das Gesundheitsministerium beispielsweise 2014 35.996 Erkrankungen, waren es 2016 nur rund 500 Infektionen. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen.
Gelbfieber:
Seit September 2017 wurden bis Ende Dezember 2018 landesweit über 4.000 Verdachtsfälle und rund 50 Todesfälle gemeldet. Die Behörden haben Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet, eine Impfkampagne hat begonnen. Eine Impfung ist für alle Reisenden empfohlen. Weitere Informationen unter Gelbfieber.
Hochpathogene Influenza-Virus-Infektion:
Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A (H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Plateau. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Weitere Informationen unter hochpathogene Influenza-Virus-Infektion.
Lassa-Fieber:
Im ersten Quartal 2018 wurde der bisher größte Ausbruch Nigerias verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen lag dann zwischen April und etwa Mitte November leicht über dem Vorjahresniveau und steigt seitdem wieder an. 2018 wurden insgesamt 3.498 Verdachtsfälle verzeichnet, 633 Infektionen und 171 Todesfälle wurden bestätigt. Seit Anfang 2019 wurden schon über 1.100 Verdachtsfälle gemeldet, 355 davon wurden bestätigt. 75 Menschen sind verstorben. Die Fallzahlen sind bereits höher als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Die Mehrzahl der Erkrankungen stammt aus den Bundesstaaten Edo und Ondo. Lassa ist in Nigeria endemisch und verbreitet sich v. a. über Nager. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko.
Masern:
Bei einem Ausbruch in Eti-Osa (Bundesstaat Lagos) Mitte 2016 sind mehr als 20 Kinder verstorben, weitere sind erkrankt. Im Bundesstaat Sokoto wurden in der ersten Jahreshälfte 2016 mehr als 300 Fälle verzeichnet, auch hier gab es Todesfälle. Weitere Informationen unter Masern.
Meningokokken-Meningitis:
Während der Trockenzeit (Dezember - April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Neben Meningokokken der Serogruppe C, A und W35 wurden zuletzt auch Pneumokokken als Erreger identifiziert. Am stärksten betroffen sind die nördlichen Bundesstaaten Zamfara, Sokoto, Katsina, Jigawa und Niger. Dort wurden überwiegend Meningokokken der Serogruppen C und A nachgewiesen. Bis auf weiteres sollte Reisenden zusätzlich zur tetravalenten Meningokokken-Impfung eine Pneumokokken-Impfung empfohlen werden. Hier ist der 13-valente Konjugatimpfstoff aus immunologischen Gründen zu bevorzugen.
Poliomyelitis:
Nach 2 Jahren ohne neue Infektionen sind Mitte August 2016 2 Kinder im Bundesstaat Borno (NO) erkrankt. Anfang September und Anfang Oktober wurde der dritte bzw. vierte Fall in der Region bestätigt. Die Infektionen wurden durch Polio-Wildvirus Typ 1 verursacht. Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten wurden gestartet. Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor, zuletzt Anfang Mai dieses Jahres im Bundesstaat Borno. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert, allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Impfschutz beachten.
Tollwut:
Ganz vereinzelt sind Menschen infolge von Bissverletzungen durch tollwütige Hunde an der Infektion verstorben. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen Weitere Informationen unter Tollwut.