Indonesien
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Hilfe in Notfällen:
Deutsche Botschaft: Jalan M.H. Thmrin Nr.1, Jakarta, Tel.: (006221) 39 855 000.
Regionalarzt an der Deutschen Botschaft: Tel.: (006221) 39855163; Handy: (00620811) 152469.
Medizinische Versorgung:
Außerhalb der Großstädte besteht eine deutlich eingeschränkte medizinische Versorgung. Eine adäquate Ausstattung der Reiseapotheke ist ratsam (Cave: Zollbestimmungen beachten, Begleitattest ratsam). Auslandskrankenversicherungen mit Rettungsrückflug-Abdeckung dringend empfohlen.
Besondere Gefährdung für Lungenerkrankte:
„Haze“: Smog durch Waldbrände während Trockenzeit in den Regionen Java (Jakarta) und Bali; besondere Gefährdung für Lungenkranke (z.B. Asthma).
Besondere Infektionsrisiken:
Oral: Darminfektionen, Hepatitis A, Hepatitis E (Borneo), Typhus (v.a. auf Java), Cholera
Arthropod: Dengue-Fieber, Japanische Enzephalitis, Chikungunya, Zika
Aerogen: Tuberkulose
Weitere: Hepatitis B und C, Venerische Infektionen, Tollwut (v.a. im Westen).
Impfvorschriften:
Keine direkten Impfvorschriften.
Bei Einreise aus einem Infektionsgebiet gilt jedoch eine Gelbfieber-Impfvorschrift (ausgenommen Kinder unter 9 Monate).
Impfempfehlungen:
Als Impfempfehlungen für alle gelten die Standardimpfungen + Hepatitis A (weitere Informationen unter Impfungen).
Kinder/Jugendliche: Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B, Rotaviren, Varizellen, Meningokokken ACWY, Meningokokken B, HPV.
Ab 60. Lj./chron. Kranke: Pneumokokken, Herpes zoster.
Verfügbare Tollwutimpfstoffe:
Moderne Tollwutimpfstoffe sind nur in einigen Großstädten auf Sumatra, Java und Bali (Denpasar) verfügbar. Die Versorgung mit Immunglobulin ist selbst auf Java und Bali schwierig. Eine komplette Grundimmunisierung mit 3 Injektionen sollte bei vorhersehbarem Risiko vor der Einreise durchgeführt werden.
Darminfektionen:
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche (weitere Informationen unter Cholera) werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert. Seit 2007 trat keine weitere Infektion mehr auf. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten.
Dengue-Fieber:
Jährlich werden rund 100.000 Erkrankungen mit ca. 1.000 Todesfällen gemeldet. Am stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java, Sumatra und Sulawesi. Weitere Informationen unter Dengue-Fieber.
Diphtherie:
2017 wurden mindestens 700 Erkrankungen und knapp 50 Todesfälle gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind die Fallzahlen um 42% gestiegen. Alle Betroffenen waren nicht geimpft. Die Behörden planen eine Impfkampagne. Impfschutz beachten.
Hochpathogene Influenza-Virus-Infektion:
In den letzten Jahren wurden nur ganz wenige Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A (H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind rund 200 menschliche Vogelgrippe-Erkrankungen aufgetreten. Seit Anfang 2015 steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Weitere Informationen unter hochpathogene Influenza-Virus-Infektion.
Malaria:
Ein Infektionsrisiko besteht ganzjährig. Die Erreger sind zu ca. 57 % Plasmodium falciparum und zu 43 % Plasmodium vivax. Cave: 45% Resistenzen gegen Chloroquin, Sulfa/Pyrimethamin-Kombinationen. Ein hohes Infektionsrisiko besteht in tiefer gelegenen Regionen von West-Papua, auf den Molukken sowie auf allen Inseln östlich von Bali einschließlich Lombok. Ein mittleres Infektionsrisiko herrscht in Teilen von Sumatra, Kalimantan, Sulawesi, im Hochland von West-Papua, sowie auf den übrigen Inseln mit Ausnahme von Java und Bali (dort geringes Risiko). Die Großstädte im Norden von Java gelten als malariafrei. Weitere Informationen unter Malaria.
Tollwut:
Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali bis November 2016 schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. Mittlerweile treten Tollwut-Infektionen in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta sowie die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Weitere Informationen unter Tollwut.
Zika-Virus:
Seit Mitte November 2015 werden Einzelfälle durch die Gesundheitsbehörden bestätigt. Weitere Informationen unter Zika-Virus.