Brasilien

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Hilfe in Notfällen:
Deutsches Generalkonsulat in Rio de Janeiro
Avenida Presidente Antonio Carlos 58,
12° andar – Centro
Rio de Janeiro
Tel. (0055 21) 33 80 37 00
Deutsche Botschaft
Avenida das Nacoes
Lote 25, Quadra 807
Brasilia
Tel. (0055 61) 34 42 70 00

Klima:
Tropisch, nur im äußersten Süden subtropisch. Amazonastiefland immerfeucht mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, sonst Wechsel von Regen- und Trockenperioden; im Süden Regenzeit von September/Oktober bis April/Mai; im zentralen Planalto Winterfröste; durchschnittliche Monatstemperatur in Rio de Janeiro zwischen 20 (Juli) und 26 Grad Celsius (Februar).

Allgemein zu empfehlender Impfschutz:
Überprüfen, ergänzen bzw. auffrischen
Alle: Tetanus, Diphtherie, Polio, Pertussis, Masern-Mumps-Röteln, Grippe (saisonal)
Kinder/Jugendliche: Haemophilus influenzae b, Hepatitis B, Rotaviren, Varizellen, Meningokokken ACWY, Meningokokken B, HPV
Ab 60. Lj./chron. Kranke: Pneumokokken; ab 50. Lj.: Herpes zoster
Moderne Tollwutimpfstoffe und Immunglobulin sind nur in einigen Großstädten im Land verfügbar. Eine komplette Grundimmunisierung mit 3 Injektionen sollte bei vorhersehbarem Risiko vor der Einreise durchgeführt werden.
Zudem wird für alle Reisende aufgrund des aktuellen Ausbruchs eine Gelbfieber-Impfung empfohlen. Bei Einreise oder Zwischenstopp aus Angola oder der Demokratischen Republik Kongo besteht aufgrund dort ebenfalls vorherrschender Ausbrüche gar eine Impfvorschrift.

Besondere Infektionsrisiken:
Oral: Darminfektionen, Hepatitis A (ergänzende Impfung empfohlen), Typhus
Arthropoden: Dengue, Chikungunya, Zika, Leishmaniose (kutane und mukokutane, besonders Küstenregion)
Diverse: Bilharziose (herdförmig, u. a. in Rio de Janeiro), Hepatits B, C, D, venerische Infektionen, Leptospirose, Tollwut.

Chagas-Krankheit:
Im Bundesstaat Acre sind Februar 2016 rund 20 Infektionen aufgetreten. Neben Brasilien meldete auch Venezuela in den vergangenen Jahren mehrfach ähnliche Episoden. In allen Fällen waren mit dem Kot der Raubwanzen kontaminierte Früchte bzw. daraus hergestellte Produkte die Ursache. Insgesamt sind derartige Ereignisse aber selten, eine sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn man nicht auf frische Früchte bzw. Fruchtsäfte gänzlich verzichtet. Reisende sollten bei entsprechender Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt aufsuchen, der an die Möglichkeit einer Chagas-Infektion denken und eine gezielte Diagnostik einleiten muss.

Chikungunya:
Landesweit sind die Fallzahlen 2018 im Vergleich zu 2017 und 2016 gesunken. Einige Bundesstaaten (Rio de Janeiro, Mato Grosso) haben allerdings eine starke Zunahme der Erkrankungen gemeldet. Im ganzen Land wurden knapp 90.000 Verdachtsfälle und 39 Todesfälle registriert, 2017 waren es noch 185.593 Infektionen mit 192 Todesfällen. Weitere Informationen unter Chikungunya.

Dengue-Fieber:
Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. Nach einem Rückgang der Infektionen in den beiden Vorjahren nehmen die Fallzahlen 2019 wieder zu – bislang wurden über 830.000 Infektionen und knapp 500 Todesfälle bestätigt. Die meisten Infektionen traten 2015 und 2016 mit jährlich zwischen 1,5 und 2 Millionen registrierten Erkrankungen auf. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias, Ceara und Sao Paulo. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4 kommen im ganzen Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher nur im Norden und Nordosten nachgewiesen. Weitere Informationen unter Dengue-Fieber.

Gelbfieber:
Die Hauptübertragungszeit ist während der Sommermonate Dezember bis März. In der aktuellen Saison 2018/19 wurden bisher ca. 90 Erkrankungen bestätigt, 8 Menschen sind verstorben. Bis auf 2 Infektionen stammen alle aus dem Süden des Bundesstaates São Paulo. Zwischen Dezember 2016 und August 2017 wurde der größte Gelbfieberausbruch der letzten 30 Jahre verzeichnet. Nach einem kurzfristigen Rückgang der Erkrankungen wurden zwischen Dezember 2017 und April 2018 wieder vermehrt Infektionen gemeldet. Am stärksten betroffen war der Südosten des Landes. Derzeit wird noch für alle Reisenden eine Impfung empfohlen; dies muss für Sportler in besonderer Weise gelten. Weitere Informationen unter Gelbfieber.

Hepatitis A:
2017 haben die Fallzahlen im Bundesstaat Sao Paulo stark zugenommen. Bisher wurden rund 400 Infektionen registriert, 2016 waren es nur 68. Besonders betroffen ist die Stadt Sao Paulo. Ungeimpfte Reisende sollten Kontakt zu Erkrankten meiden und auf sorgfältige Hygiene achten. Die Erkrankung kommt regelmäßig auch in anderen Landesteilen vor, eine Impfung wird allen Sportlern dringend empfohlen.

Leishmaniase:
Die Erkrankung wurde bislang in 21 Bundesstaaten nachgewiesen, überwiegend im Nordosten, Norden und Osten des Landes. Im Süden war bisher nur Rio Grande do Sul betroffen. Insgesamt handelte es sich bei den Infektionen jedoch um Einzelfälle. Leishmanien werden durch Sandmücken übertragen, als Reservoir dienen Hunde und Nagetiere. Mückenschutz beachten.

Masern:
Es kommt immer wieder zu Ausbrüchen: derzeit in den nördlichen Bundesstaaten Amazonas und Roraima. Erstmals seit 18 Jahren wurden Anfang Juli 2018 auch Infektionen im Bundesstaat Rio de Janeiro registriert. Daher Impfschutz beachten. Weitere Informationen unter Masern.

Malaria:
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben die Fallzahlen bis Juli 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum landesweit um 28% zugenommen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Para (N) und Amazonas (NW), hier sind die Erkrankungen um mehr als 50% bzw. um 43% angestiegen. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten. Bei Reisen in Risikogebiete ist die Mitnahme einer Notfallmedikation oder eine Chemoprophylaxe zu empfehlen. Malaria kommt in Brasilien ganzjährig vor. Der Erreger P. vivax weist insgesamt 87% herdförmige Resistenzen (Chloroquin) auf. Malariafrei sind die Staaten im Süden, an der Ostküste (z. B. Rio de Janerio) sowie der Distrito Federal mit der Hauptstadt Brasilia. Weitere Informationen unter Malaria.

Tollwut:
Der letzte gemeldete, menschliche Todesfall stammt vom Oktober 2016 aus dem Bundesstaat Ceará (NO) - die Infektion erfolgte durch den Biss einer Vampirfledermaus. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Land. Weitere Informationen unter Tollwut.

Zika-Virus:
Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es waren gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem sind etwa eine Million Menschen erkrankt, 11 Todesfälle wurden bestätigt. In den letzten Jahren sind die Infektionszahlen jedoch deutlich gesunken. 2017 wurden ca. 17.600 Erkrankungen gemeldet. Seit Beginn des Jahres 2018 wurden nur noch rund 8.000 Verdachtsfälle verzeichnet. Neben der Vektorbekämpfung ist wahrscheinlich die steigende Immunität der Bevölkerung ein Grund dafür. Infolge dessen hat die Regierung Anfang Mai den nationalen Notstand aufgehoben. Weitere Informationen unter Zika-Virus.