Kenia
Kenia
Impfvorschrift:
Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden.
Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit):
In Ostafrika wurden seit 2000 vereinzelte Fälle diagnostiziert. Safari-Reisende in Ostafrika (u.a. Kenia, Tansania, Malawi, Simbabwe, Sambia), speziell in Wildreservate, sollten auf das potenzielle Übertragungsrisiko und die Primärsymptome hingewiesen werden. Schutz vor Tsetse-Fliegen beachten und bei verdächtigen Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen.
Chikungunya:
Das Virus ist in Kenia endemisch, verursacht aber nur selten größere Ausbrüche. Der letzte größere Ausbruch wurde von Mai bis Juli 2016 im County Mandera (NO) mit knapp 2.000 Erkrankungen gemeldet. Starke Niederschläge während der Regenzeit begünstigten eine Zunahme der Vektoren. Die letzten relevanten Ausbrüche davor stammen aus den Jahren 2004 und 2005 in den Regionen Lamu, Mombasa und Kilifi. Weitere Informationen unter Chikungunya.
Cholera:
Insgesamt wurden 2017 landesweit bislang über 4.000 Infektionen und mindestens 60 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Counties Kisumu, Garissa, Machakos und Nairobi. Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit ca. 17.600 Infektionen mit mindestens 245 Todesfällen gemeldet. Etwa 10.570 davon wurden 2015 registriert und auch in 2016 wurden aus verschiedenen Teilen des Landes Ausbrüche mit insgesamt 6.450 Fällen gemeldet. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Weitere Informationen unter Cholera.
Darminfektionen:
Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Dengue-Fieber:
Bis Mitte August 2017 wurden insgesamt mehr als 1.300 Erkrankungen gemeldet. Betroffen sind die Countys Mombasa, Kilifi, Kwale und Nairobi. Das Virus wurde Ende der 1970er Jahre erstmals in Ostafrika nachgewiesen. Seitdem kam es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen. In Mombasa wurden zuletzt 2013 und 2014 jeweils mehrere Hundert Infektionen bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Weitere Informationen unter Dengue-Fieber.
Gelbfieber:
Im März 2016 wurden importierte Einzelfälle gemeldet. Der letzte Gelbfieber-Ausbruch in Kenia wurde 1992 beobachtet. Die Behörden haben die Kontrollen bei der Einreise verstärkt. Impfschutz beachten. Besonders die Grenzübergänge nach Uganda sind betroffen. Bei der Einreise aus Endemiegebieten ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden vorgeschrieben. Kinder unter 12 Monaten sind von dieser Regelung ausgenommen. Weitere Informationen unter Gelbfieber.
Hepatitis A:
Ende März 2016 wurden aus der Küstenstadt Mombasa 21 Infektionen gemeldet. Im April stieg die Anzahl der gemeldeten Erkrankungen auf über 100. Eine Übertragung durch Trinkwasser wurde vermutet. Die Behörden haben zahlreiche Trinkwasserbrunnen desinfiziert. Aktuell gibt es keine Meldungen mehr über eine relevante Infektionsausbreitung. Eine Impfung ist für alle Reisenden empfohlen.
Leishmaniase, viszerale:
Seit Ende April 2017 sind in den Countys Marsabit (N) und Wajir (NO) über 300 Menschen erkrankt. In der Region kommt die Erkrankung regelmäßig vor. Die Übertragung erfolgt durch nachtaktive Stechmücken (Phlebotomen). Schutz vor den Überträgermücken beachten.
Malaria:
Seit Ende September 2017 wurden im Marsabit County (N) mehr als 1.000 Infektionen bestätigt, vereinzelt sind Menschen verstorben. Das Übertragungsrisiko wird in der sehr trockenen Region als gering eingestuft. Starke Regelfälle im Juli haben die Brutbedingen für Mücken allerdings stark verbessert. Auch aus den benachbarten Countys Turkana (NW), Baringo (W) und West Pokot (W) wurden steigende Fallzahlen gemeldet. In diesen Regionen ist das Malariarisiko in der Regel ebenfalls gering. Sehr guter Mückenschutz ist immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation ist während und nach der Regenzeit sinnvoll. Weitere Informationen unter Malaria.
Milzbrand:
Im Juni und Juli 2016 kam es im Nakuru County (O) zu einem Ausbruch mit knapp 100 erkrankten Menschen – alle hatten Fleisch von infizierten Kühen gegessen. Milzbrand ist bei Haus- und Wildtieren endemisch. Die Infektion erfolgt durch direkten Kontakt mit Bacillus anthracis entweder über die Haut, über das Einatmen der Sporen oder über die Aufnahme von infektiösen Tierprodukten über die Nahrung. Kontakt zu toten oder erkrankten Tieren sollte unbedingt vermieden werden, auf gute Nahrungsmittelhygiene ist zu achten.
Polio:
Die letzte Infektion wurde 2013 gemeldet. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.