Gelbfieber

Gelbfieber ist eine vor allem in den tropischen Gebieten Afrikas, Mittel- und Südamerikas verbreitete Viruserkrankung. Sie gehört zu den hämorrhagischen Infektionskrankheiten; die Erkrankung kann mit inneren und äußeren Blutungen einher gehen. Bei Reisen in viele tropische Länder muss geklärt werden, ob ein Infektionsrisiko für Gelbfieber besteht und ob eine Impfung gegen Gelbfieber zum Schutz oder aufgrund einer Einreisevorschrift durchgeführt werden muss.

Ausbreitungsübersicht und Impfempfehlung Südamerika: http://www.cdc.gov/yellowfever/maps/south_america.html

Ausbreitungsübersicht und Impfempfehlung Afrika:
http://www.cdc.gov/yellowfever/maps/africa.html


Erreger:
Erreger des Gelbfiebers ist das Gelbfieber-Virus, ein RNA-Virus aus der Familie der Flavi-Viren.

Übertragung:
Die Übertragung der Viren erfolgt durch überwiegend tagaktive Mücken der Gattungen Aedes (ebenso Überträger von Chikungunya, Dengue und Zika) und Haemogogus. Eine Übertragung von infizierten Menschen auf andere, z.B. auf Familienangehörige oder medizinisches Personal, ist nicht möglich. Das Virus kann eine Vielzahl von Spezies befallen, wie z.B. Vögel, Affen, Fledermäuse, Schlangen und schließlich eben auch den Menschen.

Krankheitsverlauf:
Nach einer Inkubationszeit von 3-6 Tagen kommt es in der ersten, „akuten“ Krankheitsphase zu uncharakteristischen Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen (betont im Rücken) sowie Übelkeit und Erbrechen, die jedoch bei den meisten Betroffen nach 3 bis 4 Tagen wieder abklingen.
Bei ca. 15 Prozent tritt nach der initialen Remission innerhalb von 24 Stunden eine zweite, schwerer verlaufende Krankheitsphase ein. Es kommt zu einem starken Fieberanstieg begleitet von Gelbsucht, Bauchschmerzen und Erbrechen. Zusätzlich treten innere und äußere Blutungen auf, die in ca. 50% der Fälle innerhalb von 10 bis 14 Tagen tödlich enden. Die andere Hälfte der Patienten überlebt die Phase ohne relevante Folgeschäden.

Diagnostik:
Gelbfieber ist insbesondere in der akuten Krankheitsphase schwer zu diagnostizieren. Verwechslungsgefahr besteht klinisch mit schwerer Malaria, Dengue-Fieber, Leptospirose, fulminanter Virus-Hepatits B und D oder anderen hämorrhagischen Fiebern (z.B. West-Nil-Fieber).
Bluttests können Antikörper gegen das Gelbfieber-Virus nach überstandener Infektion nachweisen. Es besteht dann eine lebenslange Immunität.

Behandlung:
Derzeit existiert noch kein spezifisches Medikament gegen das Virus. Die supportive Behandlung der Dehydrierung, respiratorischen Insuffizienz und des Fiebers trägt erheblich zur Verbesserung der Prognose bei. Assoziierte bakterielle Infektionen können antibiotisch behandelt werden.


Prävention:
Bei Tropen-Reisen in Gelbfiebergebiete sollten sich Reisende gegen Gelbfieber impfen lassen. Die einmalige Impfung verspricht lebenslange Immunität. Als Impfstoff wird ein abgeschwächter Stamm des Gelbfiebervirus verwendet (Lebendimpfung). Die Impfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Gelbfieber-Endemiegebiet erfolgen. Der Impfstoff gilt als gut verträglich und kann auch Kindern ab sechs Monaten gegeben werden. Nur staatlich zugelassene Impfstellen (manche niedergelassene Ärzte, Tropeninstitute, Gesundheitsämter) können diese Reise-Impfung durchführen.

Für Sportler ist zu berücksichtigen, dass der Impfzeitpunkt so geplant werden sollte, dass 8-12 Tage nach der Impfung keine Wettkämpfe und oder intensive Trainingsabschnitte anstehen. Gerade für Sportarten mit häufigen Wettkämpfen in tropischen Gebieten empfiehlt sich aufgrund des lebenslangen Schutzes eine rechtzeitige Impfung früh in der Karriere.

Manche Reiseländer verlangen bei Einreise Impfungen gegen Gelbfieber, wenn man aus einem Land mit Gelbfieber kommt.

Neben der Möglichkeit einer Gelbfieber-Impfung wird suffizienter Mückenschutz empfohlen (helle, körperbedeckende Kleidung, Mückenschutzmittel, Moskitonetze, etc.).

Gelbfieber-Karte Afrika

Gelbfieber-Karte Südamerika