Grippe (Virusgrippe, saisonale Influenza)
Grippe (Virusgrippe, saisonale Influenza)
Übertragung: Das Virus dringt über die Schleimhaut der Atemwege, des Munds und der Augen in den Körper ein und wird meist als Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten und Sprechen übertragen. Weitere Übertragungswege sind über Kontakt- oder Schmierinfektion sowie durch Viren auf Hautschuppen oder Haaren möglich.
Schutzmaßnahmen: Schutzimpfung.
Wichtig: Bei Reisen auf die Südhalbkugel ist zu beachten, dass die Grippe-Saison jeweils anders liegt, entsprechend zirkulieren auch durchaus verschiedene Virusvarianten. Aktuell unterscheiden sich die Impfstoffe bzgl. des H3N2 und der B Komponente, sodass eine entsprechende Auffrischung vor einer Reise auf die Südhalbkugel sinnvoll ist. Mit einer Schutzdauer von 3 - 6 Monaten kann gerechnet werden. Der empfohlene Impfzeitraum bei Reisen auf die südliche Hemisphäre ist zwischen Mai und Oktober, bei Reisen in die Tropen oder Subtropen (zwischen den Wendekreisen) ganzjährig. Weiterhin Vermeiden von Kontakt mit Erkrankten; bei Husten oder Niesen sollte der Mund und Nasenbereich durch z.B. das Vorhalten eines Taschentuches abgedeckt werden. Ebenfalls gehört häufiges Händewaschen mit warmen Wasser und Seife zu den Maßnahmen, die das Übertragungsrisiko senken.
Influenza-Update Deutschland Anfang Februar 2017
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) steigt seit der 2. Kalenderwoche (KW) 2017 bundesweit sukzessive an. Die Werte des Praxisindices (prozentualer Vergleich der in der Praxis beobachteten respiratorischen Erkrankungen im Vergleich zum durchschnittlichen „Normalniveau“) lagen im Bereich einer stark erhöhten ARE-Aktivität:
Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung (mit oder ohne Fieber) lag in der ersten Februarwoche bei 9,9% - ein Anstieg im Vergleich zur letzten Januarwoche 2017 (8,6%).
Seit Beginn der aktuellen Influenza-Saison im Oktober 2016 wurden bislang über 43.000 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut gemeldet. Es gibt über 120 Todesfälle, davon über 90 Prozent aus der Altersgruppe der über 59-Jährigen. Die Anzahl der gemeldeten Influenza-Erkrankungen nimmt seit Ende Dezember 2016 deutlich zu, in der 5. Meldewoche (MW) 2017 wurden 14.232 Infektionen bestätigt:
Wie in Deutschland wird insgesamt europaweit derzeit bei den meisten Influenzaviren der Subtyp H3N2 nachgewiesen:
Die Impfeffektivität des saisonalen Influenzaimpfstoffes liegt laut Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Institutes nur bei rund 40%, gemittelt für alle Altersgruppen. Eine niedrigere Impfeffektivität bei Personen ab 60 Jahren deutet sich bereits an, valide Daten liegen diesbezüglich jedoch noch nicht vor. Die Ursache der vergleichsweise niedrigen Impfeffektivität liegt in der derzeitigen Ko-Zirkulation zweier A(H3N2)-Gruppen. Laut genetischer Analyse gehören dabei lediglich 25% der Viren zu dem H3N2-Stamm, der auch im Impfstoff enthalten ist. Die übrigen 75% der H3N2-Viren stammen aus einer Linie, die mit dem aktuellen Impfstoff nur sehr eingeschränkt abgedeckt ist.