Isabella Dill
Zur Person
Isabella Dill ist Doktorandin an der Université Paris-Sorbonne und der Ludwig-Maximilians-Universität in München in einem Cotutelle-Verfahren.
Außerdem ist sie wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Zeitgeschichte in München.
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Das Dissertationsprojekt
Eine politische Biographie des Völkerrechtlers Friedrich Grimm (1888-1959)
Das Projekt beschäftigt sich mit der politischen Biographie des Frankreich- und Völkerrechtsexperten Friedrich Grimm (1888-1959), der als Rechtsanwalt während der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Diktatur sowohl in Deutschland als auch in Frankreich und der Schweiz tätig war. Dabei baute er sich ein sehr einflussreiches soziales Netzwerk auf, das sich bis in die höchsten politischen Kreise Deutschlands und Frankreichs spannte. Das NS-Regime unterstützte er als Anwalt in Auslandsprozessen und als Propagandist, insbesondere in Frankreich. 1945 wurde er von der französischen Besatzungsmacht verhaftet, über Monate interniert und 1949 von einer deutschen Spruchkammer als ‚Mitläufer‘ entnazifiziert. In der frühen Bundesrepublik bewegte sich Grimm in rechtsextremen Kreisen, verteidigte NS-Verbrecher und bemühte sich bis zu seinem Tod 1959 um eine Generalamnestie.
In diesem Dissertationsprojekt wird eine politische Biographie dieses deutschen Anwalts verfasst, mit besonderem Fokus auf dessen Rolle und Bedeutung für die deutsch-französischen Beziehungen in den 1920er bis 1940er Jahren.
Betreuer:in: Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte / Ludwig-Maximilians-Universität München) / Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne Université)