Workshop November 2019

Mit dem November-Workshop ging das deutsch-französisch-luxemburgische Doktorandenkolleg Internationale Geschichte interdisziplinär: Deutsch-französische-europäische Perspektiven im 20. Jahrhundert in die sechste Runde. Vom 20. bis zum 22. November 2019 kamen Teilnehmer*innen des Kollegs, das Leitungsteam (Prof. Dietmar Hüser, Prof. Hélène Miard-Delacroix und Prof. Andreas Fickers) sowie assoziierte Mitglieder zusammen, um sich mit dem Jahresschwerpunkt ‚Zeitdiagnosen: Krisen und Aufbrüche‘ auseinanderzusetzen. Das Modul 2 Theorie und Praxis bot dabei die Gelegenheit, Berufspraktisches in den Blick zu nehmen und Geschichtliches ‚greifbar‘ zu machen.

Die ersten beiden Workshop-Einheiten am Mittwoch und am Donnerstagmorgen waren geprägt von Gruppenarbeitsphasen mit Text- und Quellenanalysen und den Präsentationen der Dissertationsprojekte von Aurélia Lafontaine (Université du Luxembourg) und Ann-Kristin Kurberg (Universität des Saarlandes).

Aurélia Lafontaine sprach in ihrem Vortrag „L’administration des postes et des télégraphes. Une institution entre responsabilité internationale et intérêts nationaux.“ unter anderem über internationale Verflechtungen und nationale Besonderheiten der Institution Post im Großherzogtum Luxemburg. Kommentiert wurden ihre Ausführungen von dem Luxemburger Zeithistoriker Dr. Stefan Krebs (Université du Luxembourg), der auch wertvolle Impulse für die nachfolgende Diskussion einbrachte. Ann-Kristin Kurberg ging in ihrem Beitrag „‚Auf dem Gebiet der leichten Muse gibt es keine nationalen Grenzen‘ –Transnationale Verflechtungen in der bundesdeutschen und französischen Fernsehunterhaltung“ der Frage nach, inwieweit der Wandel, den das Fernsehen in den 1960er Jahren erlebte, auch zu einer Transnationalisierung der bundesdeutschen und französischen Fernsehunterhaltung geführt hat. Den anschließenden Kommentar übernahm Prof. Dr. Valérie Schafer (Université du Luxembourg), die mit ihrer Expertise in Contemporary European History den Vortrag anregend ergänzen konnte.

Die verschiedenen Mitarbeiter des Centre for Contemporary and Digital History gestalteten den praktischen Teil des Workshops am Nachmittag ganz im Sinne ihres digitalen Schwerpunktes: Sie führten in das Konzept des Transmedia Storytelling ein und brachten anhand verschiedener Beispiele methodologische und praktische Aspekte zusammen. Die anschließenden Diskussionen drehten sich vor allem um mögliche Adaptionstechniken für die jeweiligen Projekte. Des Weiteren eruierten die Diskussionsteilnehmer*innen aber auch mögliche Schwierigkeiten und Probleme.

Im anschließenden Praxis-Workshop entwickelten die Teilnehmer*innen Tweets, um ‚Geschichte(n) des Krisenjahres‘ 1979 zu erzählen. So konnte die inhaltlich-thematische Ausrichtung des Jahresschwerpunktes mit den Aspekten des berufspraktischen Teils verknüpft sowie das Gehörte an konkreten Beispielen angewendet werden. Gleichzeitig stellten die Gruppenarbeiten eine gute Überleitung zum Abendvortrag von Prof. Dr. Frank Bösch dar, der zum Thema „Zukunftshandeln in globalen Krisen: Bundesdeutsche Praktiken in den 1970/80er Jahren“ referierte.

Am Freitag widmeten sich die Kollegteilnehmer*innen nach einer quellenkritischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Pressemeldungen dem Werkstattbericht „Le combat pour une parole libre : La liberté de la presse et la censure dans les débats français et allemands autour de Charlie Hebdo (2015-2017)“ von Anna Gvelesiani (Sorbonne Université). Mit wertvollen Anregungen für die Vortragende und die Zuhörenden kommentierte Dr. Estelle Bunout (Université du Luxembourg) den Bericht. Die daran anknüpfende Diskussion schaffte nochmals die Rückkopplung zu dem Jahresschwerpunkt sowie den berufspraktischen Elementen des Transmedia Storytelling und bot somit einen runden Abschluss des Novemberworkshops.

Die Broschüre zu der Veranstaltung können Sie hier  einsehen.