Workshop Juni 2021
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Am 28. und 29. Juni 2021 fand der digitale Kick-off-Workshop der zweiten Förderphase des trinationalen Doktorandenkollegs "Internationale Geschichte interdisziplinär – Deutsch-französisch-europäische Perspektiven im 20. Jahrhundert (Universität des Saarlandes │Sorbonne Université │Universität Luxemburg)" statt.
Diese Gelegenheit nutzte das Leitungstrio – Dietmar Hüser, Hélène Miard-Delacroix und Andreas Fickers – mit den assoziierten Leitungsmitgliedern – Emmanuel Droit und Rainer Hudemann – gemeinsam mit den DoktorandInnen, um einen Ausblick auf die kommenden Jahre zu wagen sowie die Entstehung und Entwicklung des Kollegs kurz zu resümieren.
Auch die drei Vorträge der (ehemaligen) DoktorandInnen des Kollegs spiegelten diese Zielsetzung des Workshops wider, indem sie die Genese der (fast) abgeschlossenen Projekte in den Fokus rückten. Die Projektvorstellungen von Jürgen Dierkes, Lise Galand und Vitus Sproten einte übereinstimmende Leitfragen: Welche Forschungsfragen standen zu Beginn der Dissertation im Fokus und wie sah das Forschungsdesign letztendlich aus? Welche Stolpersteine und Probleme gab es im Laufe des Promotionsprojektes und wie wurde diesen begegnet? Auf diese Weise unterstrichen die Vorträge nicht nur den besonderen Charakter der Veranstaltung, sondern lieferten den DoktorandInnen spannende inhaltliche Einblicke in die vorgestellten Projekte sowie forschungspraktische Tipps.
In seinem Vortrag "'Ménage à trois?' Asymmetrische Dreiecksverhältnisse zwischen Städten in Frankreich, der Bundesrepublik und der DDR unter den Vorzeichen des Ost-West-Konflikts" sprach Jürgen Dierkes über die forschungsleitenden Fragen und resümierenden Thesen seines nun abgeschlossenen Projekts. Besonders widmete er sich der Frage, inwieweit die interkommunalen Dreieckskonstellationen der Mikroebene eine Miniaturabbildung der asymmetrischen Dreieckskonstellation (Ost- und Westdeutschland sowie Frankreich) auf der Makroebene darstellten.
Der erste Tag des Workshops endete mit dem öffentlichen Gastvortrag von Professor Christoph Cornelißen (Goethe-Universität Frankfurt). Mit seinem Vortrag, "Die Weltregion Europa im globalen Kontext", lieferte er u. a. spannende Innenansichten seines neuen Buches, das in der Reihe "neue Fischer Weltgeschichte" erschien und eine Synthese zur Geschichte Europas im 20. Jahrhundert bietet.
Am nächsten Tag widmete man sich dem Dissertationsprojekt von Lise Galand (Sorbonne Université), das sich in der Endphase befindet. Mit ihrem Werkstattbericht "L’Allemagne impériale et le spectre de l’encerclement (1906–1914): diffusion, circulation et transformation d’une notion dans l’espace public" gab sie den Zuhörenden gewinnbringende thematische Einblicke in ihr Projekt und wertvolle Hinweise zum Promotionsprozess.
Der dritte und letzte Werkstattbericht wurde von Vitus Sproten (Université du Luxembourg) beigesteuert. Mit "Der Klang des Strukturwandels. Die Geschichte der Freien Radios in den Niederlanden, Belgien und Nordrhein-Westfalen (1975–1990)" präsentierte er seinen Disputationsvortrag. Im Sinne des Konzepts der Veranstaltung ergänzte er diesen um Hinweise zur Genese des Projekts und ließ konkrete Hilfestellungen für die DoktorandInnen, insbesondere für die Endphase der Promotion, einfließen. Dies eröffnete den DoktorandInnen arbeitspraktische Perspektiven und dem Referenten Verbesserungsvorschläge für die anstehende Publikation.
Mit diesem thematischen Zuschnitt fand das Treffen des trinationalen Doktorandenkollegs vorerst zum letzten Mal in digitaler Form statt. Der nächste Workshop soll – wieder im Präsenzformat – im Januar 2022 in Strasbourg realisiert werden.
Die Broschüre zum Kollegtreffen können Sie hier einsehen.