Veranstaltungsbericht
Was ist und was kann europäisches Kulturerbe?
Anlässlich des europäischen Kulturerbejahres fand in der deutsch-französischen Woche am 25. Januar 2018 ein Europa-Podium zum Thema „Was ist und was kann kulturelles Erbe?“ statt. Organisiert vom Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes, der Europäischen Akademie Otzenhausen, der ASKO Europa-Stiftung und dem Europe direct-Informationszentrum der Landeshauptstadt Saarbrücken befasste sich die diesjährige Diskussionsrunde unter der Moderation von Professorin Mechthild Gilzmer, Romanistin an der Universität des Saarlandes, mit den folgenden Fragen: Welche Ziele und Initiativen stehen hinter dem Projekt des europäischen Kulturerbejahres? Wie wird europäisches Kulturerbe in historischer Perspektive und unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen gelebt und konstruiert? Wie kann Kulturerbe auf grenzüberschreitender europäischer Ebene vermittelt werden? Diese Aspekte und insbesondere die Herausforderung, wie ein nationenübergreifendes Erbe im Sinne einer gemeinsamen kulturellen Identität vor dem Hintergrund europäischer Diversität und Integration gestaltet werden kann, beleuchteten die aus verschiedenen wissenschaftlichen Kontexten stammenden Referenten, Dr. Marjorie Berthomier (Stellv. Generalsekretärin der Deutsch-Französischen Hochschule in Saarbrücken), Dr. Pit Péporté (Historiker an der Universität Luxemburg) und Prof. Dr. Gernot Wolfram (Publizist und Fachreferent für Interkulturelle Kommunikation und Europäische Kulturarbeit bei der Europäischen Kommission, Berlin) in einer aufgeschlossenen und facettenreichen Diskussion auf dem Podium, die in einen angeregten Austausch mit dem Publikum im Rathausfestsaal überging. Ein klarer Konsens des Podiums und des Publikums bestand dabei in der Notwendigkeit der Schaffung eines allen Bürgern offen stehenden Zugangs zu kulturellem Erbe im Sinne einer historischen Erinnerungskultur, aber auch und vor allen in Form eines aktuellen, von den Menschen selbst erzählten kulturellen Erbes, das durch den Transfer zwischen emotionaler Erfahrung und wissenschaftlicher Aufarbeitung erlebbar gemacht werden soll.