Hans T. Siepe

Deutschland, die Deutschen und die Juden im Journal de Vézelay 1938–1944 von Romain Rolland

Der Beitrag veranschaulicht in seinem ersten Teil die Entwicklung eines ambivalenten Deutschlandbilds bei Romain Rolland, das von seinen persönlichen Erfahrungen in der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs geprägt ist. In einem zweiten Teil wird die ebenso ambivalente Position Rollands gegenüber den verfolgten Juden näher betrachtet, für die er sich einerseits engagierte, ihnen gegenüber jedoch andererseits eine gewisse Antipathie äußerte. Dies warf bereits in früheren Jahren die Frage nach einer antisemitischen Haltung des Autors auf. Mit Blick auf diese teils widersprüchlichen Betrachtungsweisen Romain Rollands kann schließlich auch seine Rolle als ‚transkultureller Denker‘ in der Zeit des Zweiten Weltkriegs hinterfragt werden.