Workshop zur deutsch-französischen Stadiengeschichte
Workshop zur deutsch-französischen Stadiengeschichte
Zeit: Mittwoch, 27.01., bis Freitag, 29.01.2021
Ort: Online-Veranstaltung über Zoom
Programm (aktualisiert 21.01.21)
Tagungsbericht (H-Soz-Kult)
Ob Parc des Princes in Paris oder Max-Morlock-Stadion in Nürnberg ... Fußball-Stadien sind viel mehr als schlichte "Betonschüsseln". Sie sind Kristallisationspunkte herrschender Verhältnisse sowie soziokultureller Aushandlungsprozesse über öffentliche Meinungsführerschaft, über dominante Werte und Normen oder über soziale Integration und Exklusion bestimmter Gruppen. Stadien und Arenen verschiedenster Größe und Strahlkraft lassen sich als emotional aufgeladene Bedeutungs- und Inszenierungsräume untersuchen. Als Medien einer "Choreographie der Massen" standen und stehen sie sowohl für Kontrolle, Regeln, Ordnung, "Zivilisation" als auch für Kontrollverlust, Normbruch, Gewalt, Zweckentfremdung. Schließlich sind Fußball-Stadien auch zunehmend Orte der Professionalisierung, Medialisierung und Kommerzialisierung des Spitzensports.
Der deutsch-französische Workshop beleuchtete diese Eigenschaften von Fußball-Stadien in primär deutsch-französischer, aber auch in europäischer Perspektive. Ziel war es, die Entwicklung von Fußball-Arenen im "langen" 20. Jahrhundert sowie deren Multifunktionalität und Bedeutungsaufladung zu analysieren. Dabei ging es auch darum, auf welche Art und Weise Sport-Welten wie Sport-Kulturen in der Sport-Arena verhandelt werden und inwiefern von den Stadien auf die regionale bzw. nationale Ebene sowie auf die globale bzw. transnationale Ebene geschlossen werden kann.
Kooperationsveranstaltung mit dem Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte der Universität des Saarlandes (Prof. Dietmar Hüser) und Prof. Dr. Paul Dietschy (Direktor des Centre Lucien Febvre, Université Bourgogne Franche-Comté, Besançon).