Veranstaltungsbericht

Tête-à-tête: für ein Theater jenseits der Grenzen

Mehrsprachigkeit ist nicht nur ein zentrales Merkmal der deutsch-französischen Grenzregion, sondern auch ein Phänomen des Zusammenlebens und -arbeitens in Europa. Das Theater als darstellender und interpretierender Akteure erfüllt in diesem Zusammenhang eine zentrale Mittlerrolle in seiner Funktion als Übersetzer von Sprache und Kultur im Kontext europäischer Vielfalt. Im Rahmen des Theaterfestivals "Neue Stücke 2018" berichteten in einem Zwiegespräch ohne Moderation die theaterschaffenden Experten Jean-Claude Berutti und Laurent Muhleisen aus der Perspektive ihrer langjährigen Bekanntschaft von ihren individuellen und gemeinsamen Erfahrungen auf, hinter und vor den europäischen Theaterbühnen. Im Vordergrund des Erfahrungsberichts stand die Frage nach den Herausforderungen der Sprachmittlung und Übersetzung für die Theaterakteure in den unterschiedlichen nationalen Kontexten sowie auf europäischer Ebene, wo neben der kulturellen, interpretatorischen und ästhetischen Mittlerarbeit auch die zunehmenden Einflüsse der Kultur- und Kreativwirtschaft und ihrer Distributionspolitik neue Aufgaben für ein Theater jenseits von Grenzen mit sich bringen. Im Anschluss an das Gespräch und die Diskussion mit dem Publikum bestand die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Performance der Berliner Truppe Prinzip Gonzo.