Filmwoche im Kino achteinhalb
Filmwoche und Workshop
28.01-01.02.2019
Pingusson-Bau, Hohenzollernstraße 60, 66117 Saarbrücken
Kino achteinhalb, Nauwieserstraße 19, 66111 Saarbrücken
Zu den Kernaufgaben der Moderne gehört die Domestikation der Städte. Der funktionale Urbanismus, wie er in der Charta von Athen (1933) festgeschrieben wurde, sollte das Labyrinth der alten Städte, ihre Unregierbarkeit, beseitigen beziehungsweise bändigen
"Filmer la Ville" heißt ein Workshop mit Filmprogramm, den das Kunsthistorische Institut der Universität des Saarlandes in Kooperation mit dem Frankreichzentrum organisiert. Die Veranstaltung geht der Frage nach, wie das Medium Film Zustände und Befindlichkeiten der "modernen" Stadt beschreibt. Der Workshop findet am Freitag, dem 1. Februar, von 10 bis 17.30 Uhr, im Pingusson-Bau in Saarbrücken statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Die begleitende Filmwoche beginnt bereits am Montag, dem 28. Januar. Bis einschließlich Freitag, den 1. Februar, wird täglich um 20 Uhr im Kino 8 ½ ein Film zum Thema gezeigt.
1933 diskutierten Stadtplaner und Architekten bei einem internationalen Kongress in Athen über neues Bauen und moderne Siedlungsentwicklung. In ihrer verabschiedeten "Charta von Athen" wurde der "funktionale Urbanismus" festgeschrieben. Er sollte das Labyrinth der alten Städte, ihre Unregierbarkeit, mithilfe einer neuen Rationalität bändigen und die Städte wieder kontrollierbar machen.
Dr. Salvatore Pisani hat die Veranstaltung mit dem Titel "Filmer la Ville – Stadt, Moderne und Dystopie filmisch beschleunigt" gemeinsam mit seinem Team vom Kunsthistorischen Institut organisiert. Dabei versucht der eintägige Workshop zu ergründen, wie der Film Zustände und Befindlichkeiten der "modernen" Stadt spiegelt und dokumentiert. Zudem wird kritisch reflektiert, ob der Film als Medium der Beobachtung moderner Gesellschaften längst die Deutungshoheit gegenüber Politik und Wissenschaft übernommen hat. Das Spektrum der gezeigten Filme reicht vom Imagefilm über den Dokumentarfilm und die Komödie bis hin zum sozialkritischen Banlieuefilm.
In der begleitenden gleichnamigen Filmreihe stehen vier Kinofilme aus den 1950er bis 1990er Jahren auf dem Programm, die eine kulturkritische Auseinandersetzung mit der modernen Stadt zeigen, darunter "Alphaville" des französischen Nouvelle-Vague-Cineasten Jean-Luc Godard. Zudem ist der erste in Saarbrücken gefilmte "Tatort" zu sehen.
Workshop – Vortragsprogramm: Freitag, 1. Februar 2019