Aktuelles
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Fazit zur ActEU Mid-Term Conference
Am 12. Dezember hat in Brüssel die ActEU Mid-Term Conference stattgefunden, bei der die ersten Ergebnisse des Projekts vorgestellt und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler:innen und verschiedenen Interessengruppen gefördert wurde. Dr. Alex Hartland präsentierte seine und Prof. Dr. Daniela Brauns Arbeit in zwei Vorträgen: “Engagement triggers in response to controversial policies” und “Polarisation among EU political parties”. Im Anschluss an die Konferenz hatten die Teilnehmer die Gelegenheit bei einem Abendessen in einem informelleren Rahmen ins Gespräch zu kommen.
Neue Publikation von Dr. Rosa Navarrete: "Social Media, Misinformation, and Attitudes Towards Democracy in Germany During the Covid-19 Pandemic"
Abstract: Social-Media-Plattformen sind ein zweischneidiges Schwert, denn sie dienen sowohl als Quellen für wichtige Informationen als auch für schädliche Fehlinformationen. Diese Zweischneidigkeit hat Debatten über ihre potenzielle Rolle bei der Bedrohung der Demokratie, der Stärkung radikaler Parteien und der Verstärkung autoritärer und populistischer Haltungen ausgelöst. Während sich ein Großteil der Forschung auf die Frage konzentriert hat, wie Fehlinformationen und die Nutzung sozialer Medien die Stimmabgabe für radikale und populistische Parteien beeinflussen können, ist die Forschung darüber, wie die diffuse und spezifische Unterstützung für die Demokratie durch das Ausmaß an Fehlinformationen beeinflusst wird, spärlicher. In dieser Studie wird untersucht, wie die Zufriedenheit mit der Demokratie, die demokratische Legitimität und die Befolgung liberal-demokratischer Prinzipien durch die Nutzung sozialer Medien und die Anfälligkeit der Bürger für Fehlinformationen beeinflusst werden. Anhand neuer Daten aus einer Online-Umfrage, die im Juni 2021 in Deutschland durchgeführt wurde, zeigen wir, dass politische Informationsquellen und die Anfälligkeit für Fehlinformationen einen größeren Einfluss auf die Wahrnehmung der demokratischen Funktionsweise haben als auf die Unterstützung der Demokratie als politisches Ideal. Darüber hinaus haben die Medienkonsumgewohnheiten der Bürger, die anfällig für Fehlinformationen sind, keinen signifikanten Einfluss, was einen kritischen blinden Fleck im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit der Demokratie im digitalen Zeitalter aufzeigt.
Hiwis gesucht!
Das Projekt Political Deception in the Digital Era unter der Leitung von Dr. Rosa Navarrete (Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration und Internationale Beziehungen und Interdisziplinäres Institut für Societal Computing) und gefördert durch die Universität des Saarlandes und das Observatorium für Online-Politik sucht zwei studentische Hilfskräfte (vorzugsweise mit BA-Abschluss), die Interesse haben und bereit sind, uns bei unserem Projekt zu unterstützen.
Haben Sie eine Leidenschaft für Online-Politik und sind daran interessiert, einen Beitrag zu wirkungsvoller Forschung zu leisten? Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl im Februar suchen wir zwei proaktive und enthusiastische Studenten, die an unserer Beobachtungsstelle für Online-Politik teilnehmen möchten. Im Rahmen dieses Projekts werden wir die Online-Aktivitäten politischer Akteure während des Wahlkampfs und im Anschluss daran beobachten und analysieren.
Als studentische Hilfskraft werden Sie eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Infrastruktur spielen, die für die Sammlung und Verwaltung von Online-Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich Bluesky, Telegram, Websites und anderen relevanten Plattformen, erforderlich ist. Sie werden mit einem dynamischen, interdisziplinären Team von Sozialwissenschaftlern und Informatikern zusammenarbeiten, um Forschungsergebnisse zu produzieren, die reale Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Fazit zum Vortrag „Gender und Gewalt im Fokus: Sexualisierte Kriegsführung und Frauen im Terrorismus“
Im Rahmen der Veranstaltung zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25.11.2024) referierte Djamila Jabra, M.A. in der FrauenGenderBibliothek Saarbrücken über den gezielten Einsatz sexualisierter Gewalt als Waffe und die Rolle von Frauen in terroristischen Organisationen. Der Vortrag ging der Frage nach, wie sicherheitspolitische Themen wie Terrorismus und Konflikte aus einer Genderperspektive betrachtet werden können und welche neuen Erkenntnisse sich daraus ergeben.
Zu Beginn des Vortrags wurde sexualisierte Gewalt als gezielte militärische Strategie in Kriegssituationen erläutert. Diese Strategie zielt auf Machtdemonstration, Einschüchterung und Zerstörung sozialer Strukturen und ist historisch als Kriegsstrategie so alt wie Kriege selbst. Des Weiteren wird diese Form der Gewalt genutzt, um politische Gegner:innen zu kontrollieren, zu unterdrücken und als Vergeltungsakt gegen Gemeinschaften eingesetzt. Fallbeispiele aus Ländern wie Iran, Sudan und Myanmar veranschaulichen diese Realität. Im weiteren Verlauf des Vortrags wurde zudem auf die weitreichenden psychologischen und sozialen Folgen sexualisierter Gewalt eingegangen. Die Betroffenen leiden unter schwerwiegenden Traumata, wobei die Stigmatisierung eine Reintegration in ihre Gemeinschaft zusätzlich erschwert. Besonders besorgniserregend ist das häufig fehlende Vorgehen der Justiz, welches den Tätern weitgehend Straffreiheit garantiert. Denn noch im Jahr 2023 wurden über 170 bewaffnete Konflikte weltweit registriert, von denen Millionen Frauen und Mädchen direkt betroffen waren. Trotz internationaler Bemühungen, sexualisierte Gewalt zu bekämpfen, bleibt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen so begrenzt. Diesbezüglich ist zu konstatieren, dass weniger als 26 % der Friedensabkommen explizite Regelungen zu geschlechtsspezifischer Gewalt beinhalten, obwohl Studien aufzeigen, dass die Beteiligung von Frauen die Wahrscheinlichkeit für nachhaltige Friedensprozesse erhöht.
An die inhaltliche Präsentation schloss sich eine Diskussion zentraler Herausforderungen an. Dabei wurden insbesondere die Aspekte mangelnde Rechenschaftspflicht, begrenzte Ressourcen für Überlebende sowie die Integration feministischer Ansätze in sicherheitspolitische Maßnahmen thematisiert. Diese Ansätze könnten dazu beitragen, sexualisierte Gewalt zu dokumentieren und Friedensprozesse zu fördern. Darüber hinaus wird betont, dass geschlechtsspezifische Gewalt nicht nur als humanitäres, sondern auch als sicherheitspolitisches Problem betrachtet werden sollte.
ActEU Mid-Term Conference
Die politikwissenschaftlichen Lehrstühle der Universität des Saarlands freuen sich, den Programmentwurf für die ActEU Mid-Term Conference vorzustellen, die am Donnerstag, den 12. Dezember 2024 in Brüssel stattfinden wird. Auf der Veranstaltung werden die ersten Ergebnisse des Projekts vorgestellt und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler:innen und verschiedenen Interessengruppen gefördert. Im Anschluss an die Konferenz werden wir ein Abendessen veranstalten, um mit allen Teilnehmer:innen in einem informelleren Rahmen weiter ins Gespräch zu kommen. Wir hoffen, dass Sie an diesem Abend teilnehmen können, denn es wäre eine gute Gelegenheit, die Gespräche fortzusetzen und unsere Zusammenarbeit zu stärken.
Darüber hinaus findet am Freitag, den 13. Dezember 2024 (9:00-13:30 Uhr) ein Workshop mit einer interaktiven Sitzung (das Programm wird in den nächsten Tagen verfügbar sein) mit unserem Civil Society Network statt. Bitte lassen Sie uns vorab wissen, ob Sie an einer Teilnahme interessiert sind.
Neue Publikation: “Quality not quantity: Lobbying institutions and the influence of asylum rights groups.”
Dr. Alex Hartland hat einen Artikel im British Journal of Politics and International Relations veröffentlicht, in dem er untersucht, welchen Einfluss Asylrechtslobbyisten auf die Gesetzgebung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich haben.
Da die Beteiligung an Wahlen begrenzt ist, sind Asylbewerber auf Lobbying angewiesen, um die Politik zu beeinflussen, aber die Faktoren, die diesen Prozess erleichtern oder einschränken, bleiben unklar. Er führte Interviews mit Asylrechtslobbyisten in Deutschland und dem Vereinigten Königreich und verwendete Process Tracing, um Einflussmechanismen zu identifizieren. Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen stellte er fest, dass erfolgreiches Lobbying von der Qualität und nicht von der Quantität der Institutionen abhängt. Im Paper zeigt er, wie die korporatistischen Institutionen in Deutschland stabile Lobbystrukturen schaffen und vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen aufbauen. Dies ermöglicht eine kooperative Politikgestaltung und erhöht die Möglichkeiten der Einflussnahme. Informelle, inkonsistente Strukturen im pluralistischen System des Vereinigten Königreichs beeinträchtigen das Vertrauen, was die Zusammenarbeit bei der Politikgestaltung und die Einflussmöglichkeiten verringert. Die Institutionen im Vereinigten Königreich sind jedoch politisch reaktionsfähiger und ermöglichen es den Gruppen, aus der positiven öffentlichen Meinung Kapital zu schlagen, während das deutsche System stabil bleibt. Die Ergebnisse zeigen die Auswirkungen institutioneller Vereinbarungen und identifizieren Mechanismen, die die politischen Ergebnisse für Asylbewerber und andere benachteiligte Gruppen verbessern können.
“Securing Europe’s Future” Polish Pre-Presidency Conference, Warschau, 21.-22. November 2024
Am 1. Januar 2025 wird Polen zum zweiten Mal den rotierenden Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernehmen. Einer politisch aufgeladenen und kontroversen ungarischen Ratspräsidentschaft nachfolgend, wird die polnische Präsidentschaft sich im ersten Halbjahr mir einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert sehen. Um diese erfolgreich angehen zu können, bedarf es einer soliden Entscheidungsgrundlage. Hierbei wird deutlich, von welcher Bedeutung es ist, die Kluft zwischen politischen Entscheidungsträger:innen, Wissenschaftler:innen und Bürger:innen in Europa zu überbrücken.
Die Trans European Policy Studies Association (TEPSA) und das Institut für Europastudien der Jagiellonen-Universität haben deshalb zu der Konferenz „Securing Europe's Future“ (Sicherung der Zukunft Europas) in Polen eingeladen. Hier soll erörtert werden, welche Ziele, Prioritäten und Politikbereiche in der EU die größte Aufmerksamkeit erfordern. Im Rahmen der Konferenz, die zur Vorbereitung des polnischen Ratsvorsitzes dient, wird TEPSA auch Empfehlungen an den künftigen Ratsvorsitz aussprechen.
Prof. Dr. Daniela Braun hat auf der Konferenz am 21. November im von Petr Kratochvíl, Institute of International Relations, moderierten Panel “EU Democracy Renewal: Addressing the Pressures on Representative Democracy in Europe” das von der EU geförderte Horizon-Projekt “Activating Citizens Trust in Times of Crises and Polarisation (ActEU)” vorgestellt, das sich mit der Frage des politischen Vertrauens der Bürger:innen in die EU beschäftigt.
Video-Aufzeichnung
Vollständiges Programm
4. Saarbrücker Europa-Konferenz an der UdS
Europa träumt(e)? Zwischen politischem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit
Die 4. Saarbrücker Europa-Konferenz wird am 28. November mit einer Podiumsdiskussion zum Thema “Visionen von Europa. Deutsch-französische Perspektiven” im Saarbrücker Rathaus eröffnet. Am nächsten Tag findet das Veranstaltungsprogramm an der Universität des Saarlandes statt. Dazu gehören in erster Linie Panels zu politischen und gesellschaftlichen Themen. Um 11:45 wird Prof. Dr. Daniela Braun einen Vortrag zu den Auswirkungen des konsolidierten Euroskeptizismus auf die europäische Politik halten.
Vortrag: „Gender und Gewalt im Fokus: Sexualisierte Kriegsführung und Frauen im Terrorismus“
Datum: 25.11.2024
Zeit: 18:00-20:00 Uhr
Ort: FrauenGenderBibliothek Saar
Am internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen spricht Djamila Jabra, M.A. über eine spezielle Form der geschlechtsspezifischen Gewalt: Den Einsatz von sexualisierter Gewalt als Waffe in Konflikten. Was verändert sich, wenn sicherheitspolitische Themen wie Terrorismus, Waffen und Gewaltkonflikte aus der Genderperspektive betrachtet werden? Welche Bedeutung hat die Integration feministischer Ansätze in die Sicherheitspolitik und welche neuen Erkenntnisse können daraus gewonnen werden? Im Mittelpunkt stehen die Rolle von Frauen in terroristischen Organisationen und die Frage, wie geschlechtsspezifische Gewalt als strategisches Machtinstrument eingesetzt wird.
Panel: "Nationalism and Climate Change"
Der Klimawandel ist eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Doch die Strukturierung der Politik in einem System souveräner Staaten ist ein großes Hindernis für das kollektive Handeln auf planetarischer Ebene, das zur Bewältigung dieser Krise erforderlich ist. Dieses Panel untersucht die Art und Weise, wie sich Nationalismus mit den Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels überschneidet, sowohl auf der Ebene der Innenpolitik als auch der internationalen Beziehungen, und zwar sowohl in negativer als auch in positiver Hinsicht.
Dr. Rosa Navarrete hat zu diesem Thema neben Prof. Dr. Daniele Conversi (Universidad del País Vasco) und Prof. Dr. Marianna Poberezhskaya (Nottingham Trent University) an einem von Prof. Dr. Peter Rutland (Wesleyan University) moderierten Panel der Association for the Study of Nationalities teilgenommen.
Der Lehrstuhl beim Digital Democracy Workshop in Zürich
Im Rahmen der an der UdS von Prof. Dr. Daniela Braund und Prof. Dr. Ingmar Weber initiierten interdisziplinären Kooperation I2SC, haben die Wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Alex Hartland und Dr. Giuseppe Carteny des politikwissenschaftlichen Lehrstuhls sowie Dr. Jianlong Zhu vom Lehrstuhl für Societal Computing ein gemeinsames Forschungsprojekt zum Thema “Chatbots at the Ballot Box: How do AI Chatbots Influence Political Attitudes and Behaviour?” erarbeitet, welches Dr. Rosa Navarrete beim Digital Democracy Workshop in Zürich präsentierte. Der Vortrag befasste sich damit, wie die schnelle Entwicklung von KI zunehmend das Online-Informationsangebot und die Interaktionen der Menschen damit beeinflusst. Diese Technologie wird auch für Wähler eine wichtigere Informationsquelle, was mögliche Auswirkungen auf politische Einstellungen und Verhalten hat. Da diese Effekte noch wenig erforscht sind, wird auf Erkenntnisse aus Wahlberatungstools und Fehlinformationsforschung zurückgegriffen. Die Ergebnisse sollen Chancen und Risiken von KI für demokratische Institutionen aufzeigen.
Prof. Dr. Jale Tosun: „Climate policy portfolios that accelerate emission productions“
Datum: 07.11.2024
Uhrzeit: 16:30-18:00 Uhr
Ort: Geb. B3 1, Hörsaal II
Im Rahmen der politikwissenschaftlichen Vortragsreihe Politik in Europa mit interdisziplinärer Ausrichtung wird Prof. Jale Tosun, Professorin für Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft der Universität Heidelberg, ihren Vortrag „Climate policy portfolios that accelerate emission productions“ halten. Sie befasst sich mit der Frage, welchen Effekt der wachsende Korpus an nationalen Klimarichtlinien tatsächlich auf den Klimawandel hat. Insbesondere geht es darum, welche Art von klimapolitischen Portfolios am besten geeignet sind, um die Emissionsreduzierung im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens zu beschleunigen. Hierzu präsentiert sie anhand von Beispielen Erkenntnisse und Ergebnisse ihrer Arbeit.
Der Vortrag wird auf Englisch gehalten.
Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Um Voranmeldung an vinciane.pilz(at)uni-saarland.de wird gebeten.
Artikel zu Europawissenschaften: Politik - Recht - Gesellschaft im Web-Magazin Campus
Das Campus-Magazin hat einen Artikel zum Bachelor-Studiengang „Europawissenschaften: Politik – Recht – Gesellschaft“ veröffentlicht, in dem Studierende ihre Erfahrungen mit dem neuen Studiengang schildern und erzählen, was sie besonders daran reizt. Auch Prof. Dr. Daniela Braun kommt in dem Artikel zu Wort und schildert, welchen Themen sich der Studiengang widmet und welche methodischen Kenntnisse vermittelt werden.
Erste Ausgabe des UNTWIST-Newsletters veröffentlicht
Das UNTWIST-Projekt hat die erste Ausgabe seines Newsletters veröffentlicht. DIe Themen dieser Ausgabe:
- Wer sind wir? Wir stellen Ihnen unsere 9 nationalen Teams und die 7 beteiligten Institutionen mit beratender Funktion vor, sowie unsere mit dem UNTWIST-Projekt verbundenen Ziele.
- Woran arbeiten wir gerade? Wir präsentieren Ihnen die ersten Ergebnisse und Erkenntnisse darüber, welche und wieviel Aufmerksamkeit die unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Bedürfnisse und Anforderungen durch die Gesellschaft, politische Parteien und die Wissenschaft erfahren. Zudem untersuchen wir die Art und Weise, wie radikale rechtspopulistische Parteien geschlechtsspezifische Fragen begegnen, die von anderen gemäßigten Akteur:innen möglicherweise übersehen werden.
- Was gibt es Neues? Wir stellen Ihnen unsere internationale UNTWIST-Umfrage vor mit der wir innovative Messungen zu geschlechtsspezifischen Bedürfnissen und Anforderungen aus einer intersektionalen Perspektive durchführen werden, die gleichzeitig das Wahlverhalten von Bürger:innen berücksichtigt.
Digital Democracy Days 2024 an der Universität des Saarlandes
Die Digitalisierung beeinflusst die Demokratie tiefgreifend, sowohl positiv als auch negativ. Phänomene wie der Wahlerfolg von Donald Trump und soziale Bewegungen zeigen, wie digitale Technologien politische Prozesse verändern. Eine zentrale Frage ist, welche Aspekte der Demokratie betroffen sind und wie negative Auswirkungen angegangen werden können. Das I2SC (Interdisciplinary Institute for Societal Computing), ein Forschungsinstitut, das von Prof. Dr. Daniela Braun und Prof. Dr. Ingmar Weber gegründet wurde, veranstaltete daher eine zweitägige Konferenz unter dem Titel „Digital Democracy Days“, 20-30 Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen zusammenbrachte, um Chancen und Risiken zu diskutieren. Es wurde betont, dass weitere Forschung nötig ist, um demokratische Prozesse im digitalen Zeitalter zu sichern und dass eine Zusammenarbeit verschiedener Bereiche entscheidend ist.
ActEU-Workshop: Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen
Bewerbungsschluss: 24. November 2024
Im Februar 2025 findet die ActEU Doctoral School statt, bei der die Teilnehmenden sich vier Tage lang mit den Themen des ActEU-Forschungsprojekts auseinandersetzen und dabei dazu beizutragen, unser Verständnis und unsere Lösungen voranzutreiben. Das Projekt ActEU (Activating European Citizens' Trust in Times of Crises and Polarization), das im Rahmen des EU-Programms Horizon Europe finanziert wird, zielt darauf ab, politisches Vertrauen und Legitimität über konventionelle Methoden hinaus zu konzeptualisieren und empirisch zu messen, um zu erforschen, wie politische Entscheidungsträger und die Zivilgesellschaft effektiv auf diese Herausforderungen reagieren können, um eine demokratische Regierungsführung zu unterstützen.
Vortrag bei der EISA Pan-European Conference on International Relations (PEC)
Vom 27.8. bis zum 31.8. fand in Lille die EISA Pan-European Conference on International Relations (PEC) statt. Djamila Jabra, M.A. hat hier einen Vortrag mit dem Titel „From Warnings to Wars - A Comprehensive Review of IPCC Reports on Climate and Conflicts“ gehalten. In ihrem Vortrag untersuchte sie, wie der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gewaltkonflikten in den sechs IPCC-Berichten von 1990 bis 2023 dargestellt wird. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring analysierte sie die Begriffe Konflikt, Gewalt, Krieg, bewaffnet, Bedrohung und Risiko, um die Sichtbarkeit klimabezogener Konflikte zu identifizieren. Theoretisch stützte sie sich auf das erweiterte Sicherheitskonzept der internationalen Beziehungen, das über staatliche Ansätze hinausgeht, um potenzielle Ursachen zukünftiger Konflikte und deren Prävention aufzuzeigen.
Saarbrücker Zeitung berichtet zu I2SC
Vor einem Jahr wurde an der Universität des Saarlandes das „I2SC“ - Interdisciplinary Institute for Societal Computing – als neues Forschungsinstitut gegründet, das Informatik und Politikwissenschaften zusammenführt. Die Idee dahinter: „Das Computing der Gesellschaft trifft da gewissermaßen auf das Computing für die Gesellschaft“, sagt Ingmar Weber, Humboldt-Professor für KI, der das „I2SC“ gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Daniela Braun an der jungen Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Europaforschung leitet. Die Kopplung von Informatik und Politikwissenschaft ist „in Deutschland noch relativ neu“ (Braun) und birgt Herausforderungen. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Erkenntnisinteressen überwiegen die Synergieeffekte ihres Zusammenschlusses in der Zusammenarbeit.
Prof. Dr. Braun bei Podiumsdiskussion zu deutsch-französischen Beziehungen
Prof. Daniela Braun war am Samstag, den 28. September eingeladen an einer Podoumsdiskussion zum Thema "Die deutsch-französischen Beziehungen in einem Europa im Wandel" eingeladen. Die im Rahmen des Alumniaustausches der Mitglieder des alumni Master GPRE e.V. organisierte Veranstaltung fand von 13:00 bis 15:30 Uhr in der Villa Europa, Kohleweg 7, 66123 Saarbrücken statt.
Das Panel der Diskutanten bestand aus:
- Dr. Stefan Seidendorf, Stellv. Direktor, Deutsch-Französisches Institut (dfi)
- Dieter Hackmann, Vorstandsmitglied für besondere Aufgaben, Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa (VDFG) & Vorsitzender Weimarer Dreieck e.V.
- Prof. Daniela Braun, Professur für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration und Internationale Beziehungen, Universität des Saarlandes
Moderiert wurde die Diskussion von Jerome Friedrichs und Maya von Thenen, sowie mitgestaltet von Nolwenn Etienne und Tim Georgi.
Hier eine kurze inhaltliche Beschreibung des Themas der Diskussion: Die deutsch-französischen Beziehungen in einem Europa im Wandel
Die jüngsten Wahlen zum EU-Parlament haben zum einen den unaufhaltsam wirkenden Aufstieg rechter Parteien als pan-europäischen Trend bestätigt und zum anderen ein politisches Erdbeben in Frankreich ausgelöst. 20 Jahre nach der “Osterweiterung” steht die EU vor einer Reihe neuer geopolitischer Fragen und Herausforderungen, und ihre Zukunft scheint ungewisser denn je. Auch wenn die deutsch-französische Zusammenarbeit immer noch als eine zentrale Triebkraft in Europa gilt, wird die EU von einer Vielzahl komplexer Dynamiken getrieben und erscheint die deutsch-französische Freundschaft nicht länger Garant Europas zu sein. In einer Zeit multipler Krisen, insbesondere angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, werden wir einmal mehr daran erinnert, dass europäischer Zusammenhalt und Solidarität aktiv gelebt werden müssen. Gemeinsam mit Expert:innen von Institutionen und Wissenschaft wollen wir deshalb der Frage nachgehen: Quo vadis deutsch-französische Beziehungen? Quo vadis Europa?
Die Podiumsdiskussion wurde durch einen Workshop vorbereitet, der am selben Morgen stattfand. Den Teilnehmenden, bestehend aus ca. 25 Alumni, darunter dreier von der DFH geförderter Studiengänge, wurden zudem im Voraus zwei Texte zur Vorbereitung zugesandt. Außerdem wurden die Teilnehmenden einladen jederzeit Fragen zu stellen.
Die Debatte war sehr anregend und es gab viele positive Rückmeldungen. Es bleibt zu hoffen, dass viele der angesprochenen Themen und möglichen Lösungsansätze in verschiedenen Zusammenhängen weiter diskutiert werden.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein gemeinsamer Besuch aller Teilnehmenden des Historischen Museums Saar.
Der Lehrstuhl auf dem DVPW-Kongress in Göttingen
Vom 24. bis zum 27. September hat der Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft zum Thema „Politik in der Polykrise“ an der Georg-August-Universität in Göttingen stattgefunden. Der Lehrstuhl Prof. Dr. Braun hat ebenfalls am Kongress teilgenommen und dort drei Vorträge gehalten. Außerdem hat Prof. Braun an einem Panel und einer Podiumsdiskussion teilgenommen.
UNTWIST bei der European Conference on Politics and Gender
Im Juli 2024 haben die UNTWIST-Teams an der European Conference on Politics and Gender in Köln teilgenommen und ein Panel mit Forschungsergebnissen präsentiert, die sich auf ein besseres Verständnis der geschlechtsspezifischen Dynamik bei der Stimmabgabe für rechtsradikale, populistische Parteien beziehen. Prof. Dr. Daniela Braun und Dr. Giuseppe Carteny haben folgenden Vortrag präsentiert:
The salience of gender-related issues in European party manifestos
Welcome Day am 10. Oktober
Am 10. Oktober heißen wir ab 10 Uhr im Gebäude C3 1, Hörsaal 1 die neuen Studierenden der Europawissenschaften an der Universität des Saarlandes willkommen. Bei unserem Welcome Day lernen die neuen Studierenden den Campus und die Mensa kennen und erfahren alles, was sie wissen müssen, zum Studiengang und ihren jeweiligen Ausrichtungen.
DVPW-Tagung 27.-28.03.2025: Bewerbungsfrist für BEITRÄGE und CLOSED PANELS bis 30. September 2024
Application procedure
After having received proposals for panels, we now open the second phase of the application procedure with a call for three categories of panels and papers. This application phase will end on September 30, 2024.
Paper submissions directed to one of the open panels (see below): Papers can be submitted to one of the panels proposed for the conference (see the list below). Paper submissions should include a title and an abstract of 250 words. Please send the paper proposals to the conference mail address tagung-dvpw-vergleich-2025(at)uni-saarland.de as well as to the respective panel chairs.
Papers unrelated to one of the panels: Paper proposals can also be directly sent to the conference organization team. We will then create panels that comprise thematically related papers. Please send the paper proposals to the conference mail address tagung-dvpw-vergleich-2025(at)uni-saarland.de.
Closed panel proposals: We also invite closed panel proposals. These should include a panel abstract, panel chairs as well as a maximum of 4 papers related to the scope of the panel with title and abstracts. Please send the panel proposals to the conference mail address tagung-dvpw-vergleich-2025(at)uni-saarland.de.
The team of organizers will inform submitters of papers and closed panels by October 11, 2024.
Please visit also the conference homepage for more information.
Erste Ergebnisse von Wahlhilfe Voto veröffentlicht
Bei der Abschlussdiskussion des Voto-Projekts wurden nun erste Ergebnisse veröffentlicht. Student:innen der Universität des Saarlandes präsentierten diese in Form von Postern. So stellte sich zum Beispiel heraus, dass auch Menschen, die sich politisch links einordnen, für Grenzkontrollen eintreten können (Poster) und dass jungen Menschen Umweltthemen wichtig sind (Poster). Auch untersucht wurde der Einfluss von Bildungsabschlüssen auf die Position (Poster) sowie der Einfluss von Geschlecht und Alter (Poster).
Artikel in der Saarbrücker Zeitung