Veranstaltungen Sommersemester 2022
Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle
Vorlesung: Die französische Aufklärung
Dienstags, 10-12 Uhr (Beginn: 19.04.2022), Gebäude A 2.2, Hörsaal 2.02.
Anmeldung und Kursformat:
- Der Kurs findet in Präsenz statt.
- Die Anmeldung zur Vorlesung erfolgt über LSF. Alle auf LSF angemeldeten Studierenden erhalten kurz vor Semesterbeginn eine Einladung zum Kurs auf MS Teams. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.
Das sogenannte „siècle des lumières“ ist von zwei wesentlichen Strömungen geprägt. Rationalität und Gefühl, Aufklärung und Sensualismus bestimmen es gleichermaßen. Ausgehend von dem großen Projekt der Encyclopédie wird die Vorlesung versuchen, die widersprüchlichen Tendenzen des Jahrhunderts nachzuzeichnen. Zum einen werden die bekannten Aufklärer Montesquieu, Voltaire und Diderot mit ihren zentralen philosophischen und erzählerischen Werken vorgestellt. Einen großen Raum nimmt Jean Jacques Rousseau als Begründer einer modernen Kulturtheorie ein. Aber auch das Theater des 18. Jahrhunderts soll am Beispiel der Komödien Marivaux‘ und der Figaro-Trilogie Beaumarchais‘ mit zahlreichen Inszenierungen vor Augen geführt werden. Die Vertonung des Figaro durch Mozart wird dabei ebenso berücksichtigt wie die wesentlichen Strömungen der bildenden Kunst, die in ihrem Medium die Tendenzen in der Literatur widerspiegelt. In Kooperation mit dem Staatstheater wird die Inszenierung der Oper Mozarts Die Hochzeit des Figaro, die auf La Folle Journée ou le mariage de Figaro Beaumarchais‘ beruht, in die Vorlesung einbezogen.
Hauptseminar: Écrire la guerre. Der Erste Weltkrieg als ‚lieu de mémoire‘ in französischen und deutschen Romanen und Filmen
Dienstags, 16-18 Uhr (Beginn: 19.04.2022), Gebäude A 2.2, Seminarraum 2.16.
Anmeldung und Kursformat:
- Der Kurs findet in Präsenz statt.
- Die Anmeldung zum Hauptseminar erfolgt über LSF. Alle auf LSF angemeldeten Studierenden erhalten kurz vor Semesterbeginn eine Einladung zum Kurs auf MS Teams. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.
Der Erste Weltkrieg wird in Frankreich « La Grande Guerre » genannt. Der deutsche Cineast Volker Schlöndorff wurde 2016 vom französischen Präsidenten gebeten, die Gedenkfeier an die Schlacht von Verdun auszurichten. Er ließ 4000 deutsche und französische Jugendliche in bunten T-Shirts über das Schlachtfeld laufen. Ein Bild der Aussöhnung vor dem Hintergrund einer Geschichte der grausamen Konfrontation. Wie erinnern sich Deutsche und Franzosen an « La Grande Guerre »? Wie reflektiert die deutsche und französische Literatur den Ersten Weltkrieg ? Welche Unterschiede zeichnen sich ab? Wie unterscheiden sich autobiographische Zeugnisse von fiktionalen Verarbeitungen ? Wird der Krieg ästhetisiert oder vermögen die Autoren gerade mit literarischen Mitteln das Grauen zu vergegenwärtigen und die Erinnerung auf Dauer zu stellen? Das Seminar geht von zeitgenössischen literarischen Zeugnissen aus und verfolgt die Entwicklung bis zu einem Roman aus dem Jahr 2014. In vergleichenden Analysen sollen deutsche und französische Texte auszugsweise gelesen werden.
Auszüge aus drei berühmten Romanen stehen zunächst in Zentrum: Le Feu von Henri Barbusse (1916), Ernst Jüngers In Stahlgewittern (1920) und Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues (1929).
Im zweiten Teil des Seminars sollen Auszüge aus Célines, Voyage au bout de la nuit (1932), Blaise Cendrars’ La main coupée (1946), Maurice Genevoix’ Ceux de 14 (1949), aus L’Arcacia von Claude Simon (1989) und dem Roman 14 von Jean Echenoz (2014) in den Mittelpunkt treten.
Abschließend werden mit den beiden Filmen Un long dimanche de finançailles von Jean-Pierre Jeunet (2004) und Frantz von François Ozon (2016) neuere cinematographische Bearbeitungen des Themas vor Augen geführt. Auch Schlöndorffs Inszenierung wird Gegenstand des Seminars sein.
Eine Exkursion nach Verdun ist am Samstag, 25.06.2022 geplant. Die Teilnahme am Seminar setzt die Teilnahme an der Exkursion nicht voraus.
Die Texte werden den Studierenden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
Hauptseminar: Der Ursprung der Kulturtheorie im 18. Jahrhundert: Jean-Jacques Rousseau
Mittwochs, 10-12 Uhr (Beginn: 20.04.2022), Gebäude A 2.2, Seminarraum 2.16.
Anmeldung und Kursformat:
- Der Kurs findet in Präsenz statt.
- Die Anmeldung zum Hauptseminar erfolgt über LSF. Alle auf LSF angemeldeten Studierenden erhalten kurz vor Semesterbeginn eine Einladung zum Kurs auf MS Teams. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.
Ist Jean Jacques Rousseau der Begründer der modernen Kulturtheorie? Dieser Frage soll das Seminar nachgehen. Schon in seinem ersten Diskurs entwickelt Rousseau ein dynamisches narratives Modell der Kulturbewegung von einem idealen Anfang bis zur Gegenwart und stellt dabei den Fortschrittsoptimismus seiner Zeitgenossen in Frage. Kritisch reflektiert er das Verhältnis von Idylle und moderner Großstadt, Freiheit und Zwang, Einfachheit und Luxus. In seinem zweiten Diskurs macht er die Entgegensetzung von „inégalité“ und „égalité“ im Übergang vom Naturzustand zum Gesellschaftszustand zu einer narrativen Achse und rekonstruiert alle Stufen der Entwicklung zwischen dem Anfangspunkt der „égalité“ und dem Endpunkt der „inégalité“.
Während in seinen Abhandlungen das Subjekt der Kulturbewegung von außen theoretisch konstruiert wird, kann Rousseau es in seinen Romanen gleichsam von innen erfassen. Rousseau bedient sich der Form des Romans, um die Wendung von der Theorie zur Imagination und damit zugleich von der modellhaften Konstruktion des „homme naturel“ und des „citoyen“ zum erfahrenden Subjekt zu veranschaulichen. 1761 erschien sein Briefroman Julie ou La Nouvelle Héloïse, Rousseaus größter, sensationeller Erfolg, der nicht nur in der französischen, sondern auch in der europäischen Literatur Epoche machte. Die unaufhebbare Spannung zwischen Kultur- und Naturzustand wird in der Nouvelle Héloïse zu einer Erfahrung des Bewusstseins und der Empfindung der beiden Helden.
Auszüge aus den kulturtheoretischen Schriften Rousseaus werden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
Anzuschaffen und in Vorbereitung auf das Seminar zu lesen ist der Roman Julie ou La Nouvelle Héloïse (Garnier Flammarion, ISBN 978-2081409842). Die Exemplare werden bei der Buchhandlung Bock & Seip (Campus) bestellt.
Kolloquium zur Examensvorbereitung
Donnerstags, 16-18 Uhr (Beginn: 21.04.2022), Gebäude A 2.2, Seminarraum 2.09.
Anmeldung und Kursformat:
- Der Kurs findet in Präsenz statt.
- Die Anmeldung zum Kolloquium erfolgt über LSF. Alle auf LSF angemeldeten Studierenden erhalten kurz vor Semesterbeginn eine Einladung zum Kurs auf MS Teams. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.
Das Kolloquium bereitet auf das Staatsexamen vor und gibt Anleitungen für BA- und MA-Arbeiten. Es besteht aus 2 Blöcken. Zum einen soll die Analyse von lyrischen, narrativen und dramatischen Texten erprobt werden. Zum andern wird die Erstellung von Staats-, BA- und MA-Arbeiten angeleitet und das mündliche Examen wird an konkreten Textbeispielen eingeübt. Zusammen mit der Vorlesung, die jedes Semester einen Überblick über ein Jahrhundert und seine wesentlichen Strömungen bietet, soll auf diese Weise den Studierenden ein literarhistorischer Überblick, ein literaturtheoretischer Ansatz und eine konkrete Übungsmöglichkeit geboten werden.
Carla Dalbeck, M.A.
Littérature et engagement au XVIIIe et XIXe siècle
Mittwochs, 14-16h, Gebäude A 2.2, Seminarraum 2.16.
Die erste Sitzung findet am 20. April 2022 statt.
Anmeldung und Kursformat:
- Der Kurs findet in Präsenz statt.
- Die Anmeldung zum Proseminar erfolgt über LSF. Alle auf LSF angemeldeten Studierenden erhalten kurz vor Semesterbeginn eine Einladung zum Kurs auf MS Teams. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.
Politisches Engagement und literarisches Schreiben haben in Frankreich eine lange Tradition, die in der französischen Gegenwartsliteratur durch Virgine Despentes Gesellschaftstableau in Vernon Subutex (3 Bde., 2015-17) oder die umstrittenen Romane Michel Houellebecqs (Soumission 2015, Sérotonine 2019, Anéantir 2022) erneut an Aktualität gewinnen. Dreht sich die Debatte im 20. Jahrhundert vor allem um das Spannungsverhältnis von l’art pour l’art und der littérature engagée, sind die Grenzen im 18. und 19. Jahrhundert noch fließend. In dem Seminar wollen wir die vielfältigen Ausdrucksformen eben dieses frühen literarischen Engagements, das sich noch nicht klar zwischen Politik und Literatur verortet, ergründen. Anhand der exemplarischen Lektüre einschlägiger Texte vom Siècle des Lumières (z. B. Voltaire), über die Romantik (z. B. Mme de Staël und Victor Hugo) bis zur Affaire Dreyfus (z. B. Émile Zola) sollen theoretische Überlegungen zum Verhältnis von politischem Engagement und literarischer Praxis diskutiert werden.
Zur Anschaffung empfohlene Bücher:
Jean-Paul Sartre: Qu'est-ce que la littérature ?, Paris: Gallimard (Coll. Folio Essais), 1985. ISBN 9782070323067
Voltaire: Traité sur la tolérance, éd. Jacques Van den Heuvel, Paris: Gallimard (Coll. Folio), 2016. ISBN 97820700468331
Victor Hugo: Le Dernier Jour d'un Condamné, éd. de Roger Borderie, Paris: Gallimard (Coll. Folio classique), 2017. ISBN 9782072699917
Bitte beachten Sie, dass folgende Ausgaben in der Campus-Buchhandlung Bock & Seip vorhanden sind. Bitte unterstützen Sie gerade in diesen schwierigen Zeiten den lokalen Buchhandel und kaufen Sie die Lektüren hier ein. Sie können die Bücher auch kostenlos in die Innenstadt-Filiale liefern lassen, falls Sie gerade nicht auf dem Campus sind.
https://www.bock-seip.de/shop/magazine/138028/standorte_und_oeffnungszeiten.html
Alle weiteren Texte werden den Studierenden zum Semesterbeginn in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
Dr. Sabine Narr-Leute
Grundlagen der Literaturwissenschaft – Französisch (mit Tutorium)
Dienstags, 14-16h, Gebäude A2.2, Hörsaal 1.20
Beginn: 12.04.2022
Anmeldung und Kursformat: Die Anmeldung erfolgt über LSF. Bitte überprüfen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse.
Die Veranstaltung ist in PRÄSENZ geplant. Über die genauen Bedingungen je nach Infektionsgeschehen informiere ich Sie per E-Mail. Sie finden die aktuelle Verordnung der Universität unter: https://www.uni-saarland.de/page/coronavirus.html
Die Abschlussklausur/Modulprüfung für das Basismodul Literaturwissenschaft (Vorlesung + Proseminar) findet am 26. Juli 2022 in PRÄSENZ statt.
Ziel des Proseminars ist es, StudienanfängerInnen mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft vertraut zu machen. In einem ersten Teil geht es dabei zunächst um allgemeine Fragen zur Organisation des Studiums des Französischen und grundlegende Techniken/ Hilfsmittel des literaturwissenschaftlichen Arbeitens (Literatursuche in Bibliotheken und Internet, Bibliographieren, Exzerpieren, Anfertigung von Referaten/ Hausarbeiten).
In einem zweiten Teil führt das Seminar in Literaturtheorie und Methodik ein: Fragen zum Literatur- und Textbegriff, Vorstellung ausgewählter Positionen der Literaturwissenschaft, Rhetorik, Metrik, Stilistik, Textkritik, Epochengliederung in der Literaturgeschichtsschreibung. Anhand ausgewählter Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten werden die wichtigsten literarischen Formen der Lyrik, Narrativik und Dramatik behandelt. Eine Einheit stellt zudem die Filmanalyse vor.
Zur Anschaffung empfohlene Bücher:
- Flaubert, Un Coeur simple, Reclam Fremdsprachentexte, ISBN 9783150092002
- Racine, Britannicus, Hachette, BiblioLycée, ISBN 978-2011687081
Bitte beachten Sie, dass folgende Ausgaben in der Campus-Buchhandlung Bock & Seip vorhanden sind. Bitte unterstützen Sie gerade in diesen schwierigen Zeiten den lokalen Buchhandel und kaufen Sie die Lektüren hier ein. Sie können die Bücher auch kostenlos in die Innenstadt-Filiale liefern lassen, falls Sie gerade nicht auf dem Campus sind.
https://www.bock-seip.de/shop/magazine/138028/standorte_und_oeffnungszeiten.html
Tutorium: Zur Vertiefung der im Seminar behandelten Inhalte wird ein einstündiges Tutorium angeboten. Die Teilnahme ist freiwillig, jedoch dringend zu empfehlen! Die Uhrzeit des Tutoriums wird in Absprache mit den Studierenden in der ersten Sitzung festgelegt.
Hinweis: Das Proseminar "Grundlagen der frz. Literaturwissenschaft" und die Vorlesung "Die französische Aufklärung" von Frau Prof. Dr. Oster-Stierle sollen im gleichen Semester belegt werden. Beide Kurse können bereits im 1. Semester belegt werden.
Workshop: Wissenschaftliches Arbeiten für Französisch-Studierende
Freitag, 13.05.2022, 8.30-16.00 Uhr
Die Veranstaltung findet in Gebäude E1.7 (Exzellenzcluster) in den Räumen 0.01 und 0.08 statt.
Einen Lageplan des Gebäudes finden Sie unter: https://www.uni-saarland.de/standort/saarbruecken/lageplan/gebaeude/e17.html
Nach mehreren Semestern in digitaler Lehre soll dieser Workshop allen Studierenden des Französischen ab dem 3. Semester die Möglichkeit bieten, einige grundlegende Dinge des wissenschaftlichen Arbeitens gezielt zu wiederholen und einzuüben.
Im Rahmen von zwei Blöcken sollen an einem Tag allgemeine und fachspezifische Kompetenzen gemeinsam erarbeitet werden.
Der allgemeine Block widmet sich Fragen rund um die Organisation und Selbstverwaltung des wissenschaftlichen Arbeitens im Französischstudium:
- Wie finde ich Literatur in der SULB und in Datenbanken?
- Wie organisiere ich meinen Stundenplan und meinen Lernalltag?
- Wie erstelle ich eine Bibliographie? Wie zitiere ich richtig?
- Wie schreibe ich eine Hausarbeit, ohne Plagiat zu begehen? Wie gehe ich mit Sekundärliteratur um?
- Wie nutze ich beim Verfassen einer Hausarbeit die passenden Features von Word?
Der fachspezifische Block ermöglicht im Format der Werkstatt die gemeinsame Arbeit an linguistischen und literaturwissenschaftlichen Aufgaben:
- Wie arbeite ich mit linguistischen Primärdaten?
- Wo kann ich Sprachdaten finden?
- Wie stelle ich ein Korpus aus Sprachdaten zusammen und wie bereite ich dieses auf?
- Wie kann ich ein Korpus auswerten? Welche Methoden und Software-Programme kann ich nutzen?
- Wie argumentiere ich linguistisch?
- Wie lese ich einen Text mit einem literaturwissenschaftlichen Blick?
- Wie interpretiere ich ein Gedicht / einen narrativen Text / ein Theaterstück?
- Wie können rhetorische Figuren gefunden und interpretiert werden?
Die Teilnahme am Kurs ist freiwillig und es können daher keine CP erworben werden.
Der Kurs soll in PRÄSENZ stattfinden, damit ein intensiver Austausch möglich ist und Sie Fragen stellen können.
Regelungen zur Teilnahme unterliegen den dann geltenden Corona-Verordnungen, die Sie abrufen können unter:
https://www.uni-saarland.de/page/coronavirus.html.
Die Anmeldung ist über LSF möglich (Kursnummer 137035).