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Veranstaltungen SoSe 2018

Information zu den Lehrveranstaltungen: Forschungssemester Prof. Oster-Stierle im Sommersemester 2018

Wie angekündigt befindet sich Frau Prof. Oster-Stierle im Sommersemester 2018 in einem Forschungssemester und bietet keine Lehrveranstaltungen an.

Die Vorlesung zur französischen Literaturwissenschaft sowie das Grundlagen-Proseminar Einführung in die französische Literaturwissenschaft werden erst wieder im Wintersemester 2018/19 stattfinden.

Bei Nachfragen können Sie sich jederzeit gerne an die Lehrstuhl-Équipe wenden.

 

 

Veranstaltungen Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, SoSe 18

 

Frau Prof. Oster-Stierle nimmt im Sommersemester 2018 ein Forschungsfreisemester wahr und bietet daher in diesem Zeitraum keine Lehrveranstaltungen an.

 

 

Veranstaltungen Hannah Steurer, SoSe 18

 

Proseminar: Comment peut-on être persan? Montesquieu und der französische Briefroman des 18. Jahrhunderts

Mi, 14-16 Uhr

Der Briefroman als literarische Gattung übt einen besonderen Reiz aus, weil er eine ursprünglich nicht-literarische Textsorte literarisch nutzt und darin neue inhaltliche und erzähltheoretische Möglichkeiten eröffnet. So erlaubt er im siècle des Lumières in der französischen Literatur eine neue Form von Gesellschaftskritik: Indem Autoren die Fiktionalität und den Kunstcharakter der Briefe ,verstecken' und sie als authentische Briefe anderer Personen ausgeben, können sie durch den ,fremden Blick' Kritik üben, die sie selbst nicht aussprechen dürften. Zudem hat jeder Brief zwei Adressaten, den Briefempfänger innerhalb des Romans und den Leser, der - im Gegensatz zu den Romanfiguren - jeden der Briefe liest und so über andere Informationen als die Figuren verfügt. Durch die Existenz unterschiedlicher Briefeschreiber kann ein Briefroman vielstimmig werden und darin eine neue Komplexität erhalten. Die Komplexität der Handlung wird auch durch die zeitverzögerte Briefzustellung an die jeweiligen Empfänger beeinflusst: Sie können erst reagieren, wenn sie den Brief erhalten haben, auch wenn die vom Absender gegebenen Informationen dann vielleicht überholt sind.

Nach einer Einführung in allgemeine Fragen und Modelle, die für den Briefroman von Bedeutung sind, wollen wir ihn vor allem am Beispiel von Montesquieus Lettres persanes (1721) gemeinsam erkunden. Neben den Fragen der Erzählstruktur und der Gesellschaftskritik wollen wir uns dabei auch mit dem Verhältnis von Eigen- und Fremdwahrnehmung auseinander setzen: „Comment peut-on être persan?”. Um Montesquies Roman in der Literatur des 18. Jahrhunderts zu verorten, werden wir uns im letzten Teil des Seminars den Blick mit Ausschnitten aus zwei weiteren großen Briefromanne des 18. Jahrhunderts beschäftigen: Rousseaus Julie ou La Nouvelle Héloïse (1761) und Choderlos de Laclos’ Liaisons dangereuses (1782).

Das Seminar wird vorwiegend in französischer Sprache stattfinden.

Folgendes Werk ist im Rahmen des Seminars ganz zu lesen und zur Anschaffung empfohlen (die exakte Ausgabe wird noch bekannt gegeben):

Montesquieu, Charles-Louis de: Lettres persanes.

Ausschnitte aus den anderen beiden Briefromanen sowie weitere Texte für die Arbeit im Seminar werden den Studierenden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt. Die zur Anschaffung empfohlene Lektüreausgabe der Lettres persanes wird in ausreichender Anzahl in der Campus-Buchhandlung Bock & Seip zur Verfügung stehen.

 

Anmeldung: über LSF.

 

 

Veranstaltungen Julia Lichtenthal, SoSe 2018

 

Proseminar: Literatur und Sprachspiel – Raymond Queneau

Mo 10-12 Uhr

1960 gründete Raymond Queneau gemeinsam mit François Le Lionnais die Gruppe Oulipo (Ouvroir de Littérature Potentielle). Ziel der Oulipo-Autoren war es, die Möglichkeiten der Literatur auszuloten und sie durch einen innovativen Umgang mit der Sprache zu erweitern.

Die Werke Queneaus stehen ganz im Zeichen dieser Zielsetzung und sind geprägt vom spielerischen Umgang mit dem Französischen. Die den literarischen Text prägenden Sprachspiele sind jedoch nicht nur witzig oder unterhaltsam, sondern sie sprechen den Intellekt des Lesers an und animieren ihn zu einer tiefgründigen Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen der Sprache, der Literatur und ihrer Gattungen.

Im Proseminar werden ausgewählte Texte Queneaus im Zentrum stehen. Am Beispiel von Zazie dans le métro werden wir uns die Frage nach dem Umgang des Autors mit der Gattung des Romans stellen. Hier wird es insbesondere auch darum gehen, den Text zu den großen Paris-Romanen vergangener Zeiten – insbesondere des 19. Jahrhunderts – in Relation zu setzen. In einem nächsten Schritt sollen Queneaus Exercices de style im Fokus stehen. Hier wird besonders deutlich werden, in welcher Hinsicht der literarische Text bei Queneau zu einem künstlerischen Experimentierfeld wird. Abschließend werden wir ausgewählte lyrische Werke Queneaus in den Blick nehmen.

Zur Anschaffung empfohlen:

Raymond Queneau: Zazie dans le métro, Paris: Gallimard 2012, Folioplus classiques. [ISBN: 978-2070448777]

Raymond Queneau: Exercices de style, Paris: Gallimard 1982, Folio. [ISBN: 978-2070373635]

Die lyrischen Texte werden zu Beginn des Sommersemesters in einem Reader zur Verfügung gestellt. Die zur Anschaffung empfohlenen Lektüreausgaben werden in ausreichender Anzahl in der Campus-Buchhandlung Bock & Seip zur Verfügung stehen.

 

Anmeldung: über LSF.