Gesundheit und Konsumentenverhalten
Am IKV werden im Sinne des „Transformative Consumer Research“ auch Fragestellungen im Bereich Gesundheit und Konsumentenverhalten untersucht.
CLYMBOL
Das EU-Projekt “CLYMBOL” (Role of health-related claims and symbols in consumer behavior, Wirkung von Health Claims) wurde von der EU im Frühjahr 2012 akzeptiert (Seventh Framework Programme).
Im Rahmen dieses von der EU geförderten Forschungsprojektes wird untersucht, inwieweit das Marketing zu einem gesunden Kaufentscheidungsverhalten am Point-of-Sale im Lebensmitteleinzelhandel beitragen kann. Im Mittelpunkt steht die Wirkung gesundheitsbezogener Informationen auf Lebensmitteln auf den Konsumenten im Mittelpunkt. Sogenannte "Health Claims" können dem Verbraucher dabei helfen, gesundheitsförderliche Lebensmittel leichter zu identifizieren und gesündere Kaufentscheidungen zu treffen. Gemeinsam mit dem SB-Warenhaus Globus werden hierzu verschiedene Studien entwickelt, durchgeführt und evaluiert werden.
Prof. Gröppel-Klein ist in diverse Arbeitspakete involviert und insbesondere für Instore-Experimente verantwortlich.
In dem EU-Projekt sind folgende Institutionen beteiligt: Aarhus University (Dänemark), Agrifood Research and Technology Centre of Aragon (Spanien), Corvinus University Budapest (Ungarn), European Food Information Council (Belgien), Ghent University (Belgien), Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG (Deutschland), Schuttelaar & Partners NV (Niederlande), Swedish National Food Agency (Schweden), Universität des Saarlandes (Deutschland), University of Copenhagen (Dänemark), University of Ljubljana (Slowenien), University of Oxford (UK), University of Surrey (UK), Wageningen University (Niederlande).
Das Projekt wurde 2017 endgültig abgeschlossen (Vortrag ACR, San Diego).
Eye-Tracking im Rahmen von CLYMBOL am IKV
Im Rahmen einer Laborstudie wurde mittels Blickaufzeichnungmessung bereits untersucht, ob Konsumenten beim Einkauf auf gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln achten.
Die Testpersonen setzten dazu eine „Brille“ auf, mit Hilfe derer ihre Blickbewegungen registriert wurden. Der Studienleiter konnte den Blickverlauf der Testperson live am Computer mitverfolgen, die Auswertung geschah jedoch erst im Anschluss an die Studie. Dank des modernen mobilen Gerätes ist ein freies Bewegen der Probanden vor einem Regal möglich.
Eine zu diesem Laborexperiment ähnliche Feldstudie soll im Jahr 2015 auch am Point-of-Sale wiederholt werden, um die Konstanz der Effekte unter realen Einkaufsbedingungen zu testen. Die Ergebnisse werden im Rahmen des CLYMBOL Projektes veröffentlicht.
EDR-Messungen im Rahmen von CLYMBOL am IKV
In einer weiteren, dem CLYMBOL Projekt zugeordneten Studie wurden Probanden am PC mit einem virtuellen Supermarkt am PC konfrontiert, der u.a. Produkte enthielt, welche gesundheitsbezogene Angaben tragen.
Hierbei sahen die Probanden kurze Filmsequenzen, welche einen Gang durch einen Supermarkt simulierten. Vor jedem Regal stoppte der Film und den Probanden wurde das Regal in Großaufnahme präsentiert. Anschließend hatten die Testpersonen die Möglichkeit, sich mit den einzelnen Produkten im Regal auseinanderzusetzen und schlussendlich eine Kaufentscheidung zu treffen.
Neben der Erfassung verbaler Daten in Form von Fragebögen kam hier das Verfahren der elektrodermalen Reaktionsmessung zum Einsatz. Die Partner des CLYMBOL Projektes interessierte insbesondere, ob gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln (im Vergleich zu üblichen Angaben hinsichtlich Geschmack und Einsetzbarkeit des Produktes) signifikant unterschiedliche Aktivierungsstärken auslösen.
FLABEL
Im Rahmen eines seit August 2008 von der EU geförderten Forschungsprojektes wird untersucht, inwieweit das Marketing zu einem gesunden Kaufentscheidungsverhalten am Point-of-Sale im Lebensmitteleinzelhandel beitragen kann.
Der Projekttitel FLABEL ("food labelling to advance better education for life") verdeutlicht den Fokus des Projektes, der auf Kennzeichnungen von Nahrungsmitteln auf der Vorderseite der Verpackung liegt.
In Feldstudien in Deutschland, Polen und der Türkei wurde u.a. mit Hilfe von Blickaufzeichnungsgeräten die Wahrnehmungswirkung von Elementen auf Produktverpackungen untersucht.
Zur vollständigen Pressemitteilung
In Zusammenarbeit mit der „Gesundheitsregion Saar e.V.“ wurde eine Feldstudie zur Wirksamkeit der Kampagne „Medikamente richtig nehmen ist wichtig!“ durchgeführt. Derzeit wird im Rahmen einer Langzeitstudie ermittelt, ob durch eine Medienkampagne die Aufmerksamkeit der saarländischen Konsumentinnen und Konsumenten für das Thema „Compliance bei der Medikamenteneinnahme“ nachhaltig erhöht werden kann.
Institut für Konsum- und Verhaltensforschung
Lehrstuhl für BWL, insb. Marketing
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