Professores emeriti
Werner Braun (*19. Mai 1926, †24. August 2012) hat das Saarbrücker Institut von 1972 bis 1994 geleitet.
1952 an der Universität Halle mit einer Studie über Johann Mattheson und die Aufklärung promoviert und 1958 mit einer Untersuchung über Die mitteldeutsche Choralpassion im 18. Jahrhundert habilitiert, hatte den insbesondere an der Musikgeschichte und der Sozialgeschichte der Musik Interessierten 1961 seine wissenschaftliche Laufbahn als Assistent und Privatdozenten an das Kieler Musikwissenschaftliche Institut und dann 1968 als Wissenschaftlichen Rat und Abteilungsleiter für Systematische Musikwissenschaft an die Universität des Saarlandes geführt.
Seit seiner Emeritierung (1994) konnte sich Prof. Dr. Werner Braun mit Macht seinen Forschungen zur älteren Musiktheorie und zum Barocklied widmen. Seine Verbindungen nach "draußen" betrafen vor allem die Herzog August Bibliothek zu Wolfenbüttel, wo er auch Konzerte mit Alter Musik organisierte und kommentierte (Rosenmüller, Gesellige Musik, Opitz-Vertonungen), die Schola Cantorum Basiliensis, von der vor kurzem die Arien und Kantaten des Schütz-Schülers Caspar Kittel erschienen sind, und seine alte Heimatuniversität in Halle (Vorträge aus verschiedenen Anlässen).
Die Mitarbeit an großen Enzyklopädien hatte er nach Vorliegen des Sachteils von MGG und des New Grove (2. Auflage) im wesentlichen beendet.
Seine Teilnahme an sonstigen Fachveranstaltungen spiegelte sich in zahlreichen Vorträgen und Aufsätzen wieder (Arbeiten u.a. über Kanon und Fuge und zur Passionsgeschichte).
Die Herausgeberschaft der Saarbrücker Studien zur Musikwissenschaft hat er an Herbert Schneider abgegeben. Ein Verzeichnis seiner Schriften und Ausgaben findet sich in den Festschriften zum 65. Geburtstag 1991 (1993) und zum 75. Geburtstag 2001 (2001).
Die Saarbrücker Musikwissenschaft wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Geboren am 1. Juni 1940 Speyer/Rhein.
Studierte 1960-1968 Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Freiburg i.Br. (1963/64 in Paris); 1968 Dr. phil.
1968-1988 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Handwörterbuch der musikalischen Terminologie und bearbeitete die DFG-Projekte "Terminologie für Rhythmus und Notation der Mensuralmusik" (1969-1975), "Terminologie der mus. Zeitorganisation" (1975-1978) und "Bezeichnungen der Arten des mehrst. Satzes" (1978-1979), aus denen zahlreiche begriffsgeschichtliche Monographien hervorgingen.
1971-1988 war er auch Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg i.Br. Nach seiner Habilitation (1988 ebd.) wurde er Professor an der Universität des Saarlandes.
Seine Forschungsschwerpunkte bildeten die Musik und Musiktheorie des Mittelalters und des 20. Jahrhunderts.
Am 4. Juli 2011 ist Wolf Frobenius im Alter von 71 Jahren in Saarbrücken verstorben. Das Saarbrücker Institut für Musikwissenschaft wird gemeinsam mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen ihm ein ehrendes Angedenken bewahren.
Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Musiktheorie, die Opern- und Liedgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Musik Frankreichs und der deutsch-französischen Musikbeziehungen.
Seine Publikationen erstrecken sich vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert und umfassen zahlreiche Bücher, Aufsätze, enzyklopädische Artikel und Editionen.
Er ist Herausgeber der Lully-Gesamtausgabe und Mitglied des Comité de rédaction der Rameau-Gesamtausgabe. Er hat mehrfach Gastprofessuren in Frankreich wahrgenommen und ist Officier im Ordre des Arts et des Lettres.