Andere Menschen sind anders
Nachdenken über das Leben. Eine Anthologie autobiografischer Geschichten.
Ein hervorragendes Beispiel für die kreative Kraft unseres Gasthörerkurses “Autobiografie - Schreiben eigener Texte…” ist das Buch "Andere Menschen sind anders", das von den Kursteilnehmern gemeinsam erarbeitet wurde. Bei einer festlichen Buchvorstellung, zu der auch die Presse eingeladen war, wurde das Werk feierlich präsentiert und fand großen Anklang. Die Veranstaltung zeigte, wie fruchtbar und lebendig der Austausch in diesem Kurs sein kann und wie viel Potenzial in den Geschichten der Teilnehmenden steckt.
Werden auch Sie Teil dieses inspirierenden und unterstützenden Umfelds! Melden Sie sich für das Gasthörerstudium an und tauchen Sie ein in die Welt des autobiographischen Schreibens. Ihre Geschichte verdient es, erzählt zu werden – und wir freuen uns, Sie dabei zu begleiten!
Andere Menschen sind anders
Nachdenken über das Leben. Eine Anthologie autobiografischer Geschichten.
Herausgegeben von Uschi Schmidt Lenhard & Heiner Weidmann
Blattlaus Verlag Saarbrücken
ISBN 978-3-945996-65-2
Lesung "Andere Menschen sind anders" am 12.12.2024
Am 12. Dezember lädt Europ'age zu einer besonderen Lesung im VHS Zentrum ein: „Andere Menschen sind anders“ – eine Anthologie mit Beiträgen aus dem Gasthörerkurs “Autobiographie”, der von Uschi Schmidt Lenhard geleitet wird. Die Lesung gibt Einblicke in persönliche Geschichten und Perspektiven und zeigt, wie unterschiedlich Menschen ihre Lebenserfahrungen schildern. Der Gasthörerkurs Autobiographie wird regelmäßig im ZeLL angeboten und ermöglicht den Teilnehmern, ihre eigenen Geschichten zu erzählen und von anderen zu lernen.
Uschi Schmidt Lenhard und Heiner Weidmann:
Die in dieser Anthologie versammelten autobiografischen Geschichten sind in den Kursen entstanden, die Uschi Schmidt Lenhard seit 2007 am Zentrum für Lebenslanges Lernen an der Universität des Saarlandes (ZelL) und an der VHS Saarbrücken anbietet. Die Methode zu diesem Kurs hat die Germanistin zusammen mit ihrem Mann, dem Psychologen Andreas Lenhard, entwickelt.
Der Autobiografie geht die Selbsterforschung und das Nachdenken über das eigene Leben voraus. Mit Themenstellungen, die unter psychologischen, soziologischen oder philosophischen Gesichtspunkten gestellt werden, beschäftigen sich die Teilnehmenden in ihren Texten mit den Fragen zu ihren Leben: Wer bin ich? Warum bin ich geworden, wie ich bin? Ist mir mein Leben bis jetzt geglückt? Habe ich mein Leben gelebt oder hat das Leben mich gelebt? U.v.a.m.
Methodisch geht es in diesen Kursen nicht darum, zu lernen wie „man“ schreibt, sondern wie man die eigene Individualität entdecken und den eigenen – literarischen – Schreibstil finden kann.
Die Textsorte „Autobiografie“ wird im Sinne der größtmöglichen künstlerischen Freiheit aufgefasst, so reichen die Beiträge in der Anthologie vom sachlichen Bericht über die Autotherapie, die Autofiktion bis hin zur fiktionalen Erfindung des eigenen Lebens.
Je tiefer man sich mit dem Thema „Autobiografie“ beschäftigt, desto klarer wird, wie sehr die fiktionale Literatur an sich vom Leben ihrer Autor*innen durchzogen ist. Vgl. dazu unter vielen anderen Adolf Muschg, Ingeborg Bachmann, Max Frisch, Karl Ove Knausgård, Judith Hermann oder die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux“, der literarischen„Ethnologin ihrer selbst“.
Auf diesen methodologischen und theoretischen Grundlagen konnten in großer Freiheit autobiografische Geschichten entstehen, die Diversität, Offenheit, Lesarten von Wirklichkeiten und Möglichkeiten zum Ausdruck bringen, in großer sprachlicher und formaler Vielfalt.
Der Titel Andere Menschen sind anders verweist programmatisch auf die Einsicht, die sich ergeben kann nach der Lektüre dieser hier versammelten Geschichten aus Traurigkeit und Vergnügen, Verzweiflung und Zuversicht, Vereinzelung und Geborgenheit und auch Aussöhnung.
Weil diese Geschichten ausnahmslos eine offene, ehrliche Auseinandersetzung sind mit dem Leben und damit, was das eigene Leben gewesen sein könnte, darum sind sie ebenso berührend wie vielfältig. Sie handeln von der ewigen Aktualität des Krieges, vom Erleben des zweiten Weltkriegs über Vietnam bis hin zum Ukraine-Krieg oder von kollektiven politischen oder gesellschaftlichen Erfahrungen wie Ausgrenzung von Homosexuellen oder Frauen oder Behinderten, sexueller Befreiung, Drogenerfahrungen, vom Umgang mit Krankheit und Tod und schließlich davon, wie das eigene Leben bewältigt wurde und auch als geglückt betrachtet werden kann.
Angesiedelt sind die Geschichten in Griechenland oder an der Nordsee, in der Schweiz oder in Lettland und im Saarland.
Die sehr unterschiedlichen Geschichten in Andere Menschen sind anders zeigen beispielhaft die vielen Möglichkeiten, wie man über das eigene Leben nachdenken und wie vielfältig das Schreiben darüber aussehen kann.
Auf 431 Seiten sind die Beiträge von 31 Autor*innen versammelt. Angeordnet in alphabetischer Reihenfolge und einem Farbfoto werden sie den Kapiteln ihrer Geschichten vorangestellt.
Rezension zu „Andere Menschen sind anders“
Von Dieter Altmeyer M.A.
„Denn was man schwarz auf weiß besitzt,
kann man getrost nach Hause tragen“
Johann Wolfgang von Goethe
„Man verdirbt einen Jüngling (und auch ein Mädchen) am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden.“
Friedrich Nietzsche
Sammelband mit autobiografischen Erzählungen von 31 Autorinnen und Autoren unterschiedlicher lokaler und intellektueller Provenienz.
Die Texte basieren auf Kursen „Autobiografisches Schreiben“, die seit dem Jahr 2007 an der Universität des Saarlandes und an der VHS Saarbrücken durchgeführt werden.
Der Band ist von der Kursleiterin und Herausgeberin U. Schmidt Lenhard M.A. , einer studierten Germanistin, Soziologin und Kunstgeschichtlerin, mit Vorbemerkungen zur Idee, Methode und Konzeption des den Texten zugrunde liegenden Kurses und mit allgemeinen Anmerkungen zu verschiedenen philosophischen, psychologischen, sozialen, kulturellen und sprachlichen Aspekten von Autobiografien eingeleitet.
In einer zweiten Einleitung beleuchtet der promovierte Literaturwissenschaftler und Mitherausgeber H. Weidmann, der diesen Band auch lektoriert hat, die Gattung „Autobiografie“ aus literaturwissenschaftlicher Perspektive, definiert literaturtheoretische Begriffe, analysiert die verschiedenen Erzählformen in diesem Band, und ordnet viele dieser hier versammelten Texte dem Genre der „Care Literature“ zu, die das Kümmern um Andere, das Sorgen für Jemanden und das Pflegen von Mitmenschen thematisiert.
Daran schließen sich Geleit- und Dankensworte von Dr. G. Heinbach und Dr. S. Penth (Universität Saarbrücken) und von Dr. C. Lehberger (VHS Saarbrücken) an. Hier wurden die Schreibkurse durchgeführt.
Andere Menschen sind anders. Die hier Schreibenden sind in ihrer überwiegenden Zahl im Saarland geboren und aufgewachsen, aber auch der Niederrhein, Ostfriesland, Schaffhausen, Stettin, Trier, Worms und Zürich sind als Geburtsorte bzw. Regionen ihrer Kindheit und Jugend vertreten.
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Universität des Saarlandes | Zentrum für Lehren und Lernen (ZeLL)
Campus A4 2 | 66123 Saarbrücken
Erreichbarkeit Mo–Do von 9–14 Uhr und Fr von 9–12 Uhr
zell-gh[at]uni-saarland.de | Tel. 0681 302-3533