MARS

Methoden für Autonomie und Resilienz in der regionalen saarländischen Industrie – MARS

Projektleitung und -durchführung:
Lehrstuhl für Fertigungstechnik LFT an der Universität des Saarlandes, Prof. Dr.- Ing. Dirk Bähre, Mario Daniel, M.Sc., Matthias Zeiner, M.Sc.

Ziele:
DasSaarland und die angrenzenden Regionen zeigen eine besondere Abhängigkeit und Vulnerabilität gegenüber Konjunkturschwankungen in global vernetzten Lieferketten. Zwar bieten viele wirtschaftsstarke UnternehmenArbeitsplätze in der Produktion im Saarland, allerdings finden die Entwicklungen neuer Produkte und unternehmerischer Innovationen oft an anderen Standorten außerhalb des Saarlandes statt. Bei der Produktion hochwertiger technischer Produkte sind die einzelnen Produktionsschritte eingebunden in Wertschöpfungsketten, die überregional und häufig auch global vernetzt sind. Daraus ergeben sich Abhängigkeiten von externen Kompetenzen und Anfälligkeiten gegenüber äußeren Störeinflüssen. Die Corona-Pandemie offenbart die besondere Abhängigkeit von nationalen und globalen Lieferketten.
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels führen zu weitreichenden strukturellen Veränderungen in der industriellen Produktion. Das Saarland ist auch von diesem gerade erst begonnenen Strukturwandel besonders stark betroffen, da ein großer Teil der wirtschaftlichen Tätigkeit im industriellen Sektor den Bereichen Mobilität und der Erzeugung und Verarbeitung von Stahl und anderen metallischen Werkstoffen zuzuordnen sind. So zeigen sich aktuell durch den Wandel des Automobilmarktes weg vom Verbrennungsmotor starke Auswirkungen auf die regionale Industrie. Eine erfolgreiche und zukunftsweisende Gestaltung des Strukturwandels im Saarland sollte darauf zielen, industrielle Aktivitäten robuster, weniger anfällig und unabhängiger auszurichten. Produktentstehung und Wertschöpfung sind regional autonom und resilient gegenüber Störeinflüssen auszulegen. Dabei ist anzustreben zukunftsträchtige Technologiefelder und Marktpotenziale ganzheitlich durch ein breites, abgestimmtes Kompetenzportfolio abzudecken. Einer breiten Abstimmung zwischen den Akteur*innen und dem gezielten Kompetenzaufbau und Wissenstransfer kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Im Rahmen des Projektes sollen Kompetenzen ausgebaut werden, die eine autonome regionale Produktentstehung unterstützen. Es sollen zunächst Bereiche und Ansätze eruiert werden, die Potenziale für zukünftige Orientierungen und Ausrichtungen der industriellen Aktivitäten
im Saarland eröffnen. Dabei steht nicht die Orientierung an bestimmten Branchen im Vordergrund, sondern die Suche nach übergreifenden Ansätzen und breit verwertbaren Kompetenzen, die dazu geeignet sind, die regionale Wirtschaft nachhaltig zu stärken, und das Potential zum Aufbau regionalspezifischer Alleinstellungsmerkmale im Bereich der industriellen Produktentstehung haben.