Priv.-Doz. Dr. Markus A. Lenz

Vertretungsprofessor im Rahmen des Käte Hamburger Kollegs CURE (BMBF)

Programmleitung des Studiengangs Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation (BA)

Geb. A5 3, Raum 0.03 | Tel.:  +49 681 302-3321
markus.lenz(at)uni-saarland.de

Sprechstunde: Terminvereinbarung bitte per E-Mail.

Zum Master- und Examenskolloquium

 

 

Der Lehrstuhl für Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft wird im Rahmen der damit verbundenen Freistellung von Prof. Dr. Markus Messling seit dem Sommersemester 2024 durch PD Dr. phil. Markus Alexander Lenz vertreten. Herr Lenz übernimmt in diesem Zusammenhang auch die Programmleitung des Bachelor-Studiengangs Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation.

Mehr zur Person

Zur Person

Markus Alexander Lenz, geboren 1983 in Augsburg, studierte von 2004 bis 2009 Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien mit Schwerpunkt Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Passau sowie der Libera Università di Lingue e Comunicazione di Milano IULM.

Von 2010 bis 2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-geförderten Emmy Noether-Projekt "Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert". Im Rahmen seiner Promotion untersuchte er die epistemologischen Fundierungen rassistischer und ethnozentrischer Diskurse innerhalb der italienischen Philologie des 19. Jahrhunderts als sich institutionalisierendes und ausdifferenzierendes Wissen von den Sprachen und Texten, das in vielen Fällen mit anthropologischen Deutungsansprüchen einherging. Seine Dissertation ist 2014 unter dem Titel Genie und Blut - Rassedenken in der italienischen Philologie des 19. Jahrhunderts im Wilhelm Fink Verlag erschienen.

Von 2013 bis Februar 2014 war Markus Lenz Mitarbeiter im BMBF-Verbundprojekt ART (Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher) der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin PK. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für spanisch- und französischsprachige Literaturen der Universität Potsdam, wo er sich 2021 mit einer literatursoziologischen Arbeit zur französischen Gegenwartliteratur habilitierte (Näheres unter Publikationen). Die Arbeit ist erschienen unter dem Titel Die verletzte Republik –Erzählte Gewalt im Frankreich des 21. Jahrhunderts (2010-2020). Berlin – Boston: De Gruyter (Reihe Mimesis) 2022.

Forschungsinteresse

Fach- und Wissenschaftsgeschichte der romanischen Philologien im 19. Jahrhundert (insbesondere Italien und Frankreich), Literaturtheorie und Theorie(n) der Ästhetik des französischen 19. und 20. Jahrhunderts, französische Gegenwartsliteratur und Theorie des „extrême contemporain“, Schnittstellen zwischen literaturwissenschaftlicher und soziologischer Epistemologie sowie zwischen empirischer und erzählender Erkenntnistheorie, romanische Literaturen Südostasiens, Alexander von Humboldt als Schriftsteller, literaturtheoretische und epistemologische Perspektiven der Humboldt-Forschung.

Werdegang

  • 01.04.2024 – Gegenwart  Vertretung der Professur für Romanische und Allgemeine Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Programmleitung des Bachelor-Studiengangs Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation.
  • 01.10.2023 – 31.03.2024 – Vertretung der Professur für Romanische Literaturen mit Schwerpunkt iberoamerikanischer Literatur an der Universität Konstanz
  • 01.04.2023 – 30.09.2023 – Vertretung der Professur für spanisch- und französischsprachige Literaturen an der Universität Potsdam.
  • 01.02.2015 – 31.03.2023 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für französisch- und spanischsprachige Literaturen der Universität Potsdam, Habilitation im Bereich der Romanischen Philologie mit dem Habilitationskolloquium am 17.12.2021 abgeschlossen.
  • 01.05.2014 – 31.01.2015 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) am BMBF- Verbundprojekt „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher – Genealogie, Chronologie“, Epistemologie der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin.
  • 01.04.2010 – 31.03.2013 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsprojekt „Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert“ am Institut für Romanische Philologie der Universität Potsdam, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Promotion mit der Disputation und Veröffentlichung der Dissertationsschrift abgeschlossen. Forschungsschwerpunkt war die italienische Philologie des 19. Jahrhunderts.
  • 04/2004 - 09/2009 – Studium im Fach „Sprachen-, Wirtschafts-, und Kulturraumstudien / Kulturwirtschaft“ (Sprachen: Italienisch / Spanisch) an der Universität Passau, Schwerpunkt im Hauptstudium und Schwerpunkt der Diplomarbeit im Teilbereich Geisteswissenschaften, Spezialisierung auf die Romanische Literaturwissenschaft. Diplomarbeit zur italienischen Gegenwartsliteratur, insb. Niccolò Ammaniti und Andrea Di Carlo.

 

Publikationen

Monografien

Dissertation: Genie und Blut. Rassedenken in der italienischen Philologie des neunzehnten Jahrhunderts. Paderborn: Fink 2014.

 

Die Arbeit wendet sich der italienischen Philologie des 19. Jahrhunderts zu, um bei zentralen Vertretern der sich dort herausbildenden Sprach- und Textwissenschaften die im Ottocento entstehenden rassenlogischen und rassistischen Diskurse auf ihre epistemologischen Grundlagen hin zu überprüfen. Sie fällt in den Bereich von Wissenschafts- und Fachgeschichte der Romania.

 

 

 

Habilitationsschrift: Die verletzte Republik – Erzählte Gewalt im Frankreich des 21. Jahrhunderts (2010-2020). Berlin – Boston: De Gruyter (Reihe Mimesis) 2022.

 

Die das Habilitationsprojekt leitende Fragestellung lautete: Inwiefern kann Literatur, obschon im Modus eines Gesellschaft symbolisch rekonstruierenden Modells, seismographische und auch gesellschaftspolitisch relevante Positionen und Handlungsstrategien enthalten, welche komplementär zu den Gesellschaftswissenschaften zu betrachten sind. Die Arbeit wandte sich dem Gewaltphänomen innerhalb der französischen Gesellschaft im Spiegel eines Textkorpus zu, welches die Jahre 2010 bis 2020 umfasst.

 
Weitere Publikationen

Herausgeberschaften

1) Hrsg. mit Patricia A. Gwozdz und Tobias Kraft: Bilder in Bewegung: Ansichten des Bildlichen zwischen Kunst und Wissenschaft. Berlin – Boston: De Gruyter (Reihe Mimesis) 2021.

2) Hrsg. mit Patricia A. Gwozdz: Literaturen der Welt. Zugänge, Modelle, Analysen eines Konzepts im Übergang. Heidelberg: Winter 2018.

3) Hrsg. mit Markus Messling und Philipp Krämer: Rassedenken in der Sprach- und Textreflexion. Kommentierte Grundlagentexte des 19. Jahrhunderts. Paderborn: Fink 2015. Rezension: "Die Stämme der Wörter und Menschen." von Thomas Steinfeld in Süddeutsche Zeitung (17.12.2015, Feuilleton, S. 14).

Mitarbeit 

Markus Messling / Ottmar Ette (Hrsg.): Wort Macht Stamm. Rassismus und Determinismus in der Philologie (18./19. Jahrhundert). München: Fink 2013.

Zeitschriftenartikel und Beiträge in Sammelbänden

1) Roland Barthes‘ S/Z. In: Angela Oster (Hg.): Roland Barthes Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Suttgart: Metzler Verlag (im Erscheinen).

2) Michel Houellebecq und die Soziologie: Kautelen aus literaturwissenschaftlicher Sicht. Anti-sozialer Dandy vs. Erbe des Realismus. In Christine Magerski / Christian Steuerwald (Hg.): „Die drei Kulturen“ reloaded. Neue Perspektiven auf einen Klassiker der Literatursoziologie. Berlin: Springer Link 2024.

3) Zwischen postromantischer Transgressionsästhetik und bürgerlicher Pathosformel: Motiv und diegetischer Funktionszusammenhang des ‚meurtre gratuit‘ bei Lautréamont und Georges Bataille. In Teresa Hiergeist / Benjamin Loy (Hg.): Antibürgerliche Ästhetiken und Diskurse in der Romania (1870-1939). Stuttgart: J. B. Metzler 2022. S. 39-57; https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-65407-1

4) Between and Beyond the Nations: Alexander von Humboldt and French Literature / 国家之间与国界之外——亚历山大·冯·洪堡与法国文学. In: Ette, Ottmar (Hg.): Dossier: Alexander von Humboldt Studies. In der chinesischsprachigen Ausgabe der Zeitschift Foreign Languages and Cultures / 外国语言与文化 (Changsha, China) 9 (2021), S. 31-40.

5) La guerre et le témoin: Les Carnets de Homs de Jonathan Littell comme problématisation du caractère littéraire des journaux de guerre. In Sara Izzo (Hg.): (Post-)koloniale frankophone Kriegsreportagen. Genrehybridisierungen, Medienkonkurrenzen. Berlin: Peter Lang 2020, S. 75-89.

6) Zone: une ‘dialectique négative’ de la conscience? In: Markus Messling / Cornelia Ruhe / Lena Seauve / Vanessa de Senarclens (Hg.): Mathias Énard et l'érudition du roman. Leiden - Boston : Brill Rodopi 2020, 183-199.

7)A Prophet of Divine Wisdom?—Giambattista Vico and the Construction of the Pythagorean Myth. In: Philological Encounters 5 (2020), 50-75.

8) La lourde liberté de l’écrivain. Les Discours de Suède d’Albert Camus. In: Ursula Bähler / Peter Fröhlicher / Reto Zöllner (Hg.): A quoi bon la littérature? Réponses à travers les siècles, de Rabelais à Bonnefoy. Paris : Classiques Garnier 2019, 277-298.

9) Parallelgesellschaft der Retrospektive oder Klassenbewusstsein des Außenseiters? Didier Eribons Retour à Reims und Édouard Louis’ En finir avec Eddy Bellegueule. In: Martin Biersack / Teresa Hiergeist /Benjamin Loy (Hg.): Parallelgesellschaften: Instrumentalisierungen und Inszenierungen in Politik, Kultur und Literatur, Romanische Studien : Beihefte 8 (München: Akademische Verlagsgemeinschaft München, 2019), S. 163–178.

10) Alexander von Humboldt. Weggefährten. Französische Literaten. In: Ottmar Ette (Hg.): Alexander von Humboldt Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: J. B. Metzler 2018, 229-235.

11) Schreiben im Ausnahmezustand. Eine theoretische Skizze zur Gewaltdarstellung im literarischen Feld der französischen Gegenwart. In: Cristina Fossaluzza / Anne Kraume (Hrsg.): Ausnahmezustände in der Gegenwartsliteratur nach 9/11. Würzburg: Königshausen & Neumann 2017, 175-198.

12) Georges Bataille und die Souveränität des Spiels: Literaturwissenschaft als kritisches Bekenntnis zur Kontingenz des Ethischen. In: Albrecht Buschmann / Julian Drews / Tobias Kraft / Anne Kraume, Markus Messling, Gesine Müller (Hg.): Literatur leben. Festschrift für Ottmar Ette. Frankfurt a. M.: Vervuert – Iberoamericana 2016, 427-433.

13) L‘excès profané. Une lecture bataillienne des Bienveillantes de Jonathan Littell. In: Trajectoires 10 (2016): Excès et sobriété: Construire, pratiquer et représenter la mesure et la démesure, s.p. online unter: https://trajectoires.revues.org/2041

14) Pensar lo contemporáneo a través de lo lírico: la obra de Nicanor Parra y Roberto Bolaño. In: Alea: Estudos Neolatinos, vol.18 no.2 (Rio de Janeiro) mai./ago. 2016, 313-328, online unter: http://www.scielo.br/pdf/alea/v18n2/1517-106X-alea-18-2-0313.pdf

15) Bewegte Systematik. Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher als Problemfelder der Literaturgeschichte und historischen Epistemologie. In: HiN – Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien, Bd. 16, Nr. 31 (2015), 78-104, online unter: http://www.hin-online.de/index.php/hin/index.

16) Ethnische und sprachliche Genealogie in Carlo Cattaneos Rezension zu Biondellis Europäischem Sprachatlas. In: Philipp Krämer/Markus A. Lenz/Markus Messling (Hg.): Rassedenken in der Sprach- und Textreflexion. Kommentierte Grundlagentexte des 19. Jahrhunderts. Paderborn: Fink 2015, 151-166.

17) Gem. mit Roberta Mocerino: Emilio Teza. A Curious Genius and Nomad of Philology. In: Philipp Krämer (Hg.): Ausgewählte Arbeiten der Kreolistik des 19. Jahrhunderts. Emilio Teza, Thomas Russell, Erik Pontoppidan, Adolpho Coelho. Hamburg: Buske 2014, 23-30.

18) Der entzauberte ‚Andere‘ – Wissenschaft, Geschichte und Fortschritt in Ascolis Studj orientali e linguistici. In: Susanne Greilich / Karen Struve (Hg.): Das Andere Schreiben. Diskursivierungen von Alterität in Texten der Romania (16.-19. Jahrhundert). Würzburg: Königshausen & Neumann 2013, 159-170.

19) Paolo Marzolo und Giacomo Lignana: Evolutionstheorie und Darwinismus in der italienischen Philologie des 19. Jahrhunderts. In: Markus Messling / Ottmar Ette (Hg.): Wort Macht Stamm. Rassismus und Determinismus in der Philologie (18./19. Jh.). München: Fink 2013, 329-343.

20)Gem. mit Markus Messling: Filologia e razzismo. L'eredità di Edward W. Said e la storia critica delle scienze linguistiche e filologiche. In: Archivio di Storia della Cultura XXV (2012), 153-166.

21) “Ed hanno unità psicologica!” – Philologischer Widerstand gegen Rassenlehre und Rassismus bei Gabriele Rosa und Carlo Cattaneo. In: Italienisch. Zeitschrift für italienische Sprache und Literatur, Nr. 66 (Mai 2012), 22-46.

Übersetzungen

1) Carlo Cattaneo: Das historische Prinzip der indoeuropäischen Sprachen. Übersetzung aus dem Italienischen: Il principio istorico delle lingue indo-europee ( Il Politecnico  VII, 1841, 560-596). In: Philipp Krämer / Markus A. Lenz / Markus Messling (Hg.): Rassedenken in der Sprach- und Textreflexion. Kommentierte Grundlagentexte des 19. Jahrhunderts. Paderborn: Fink 2015, 127-149.

2) Gem. mit Philipp Krämer: Emilio Teza: Der Dialekt von Curaçao. Übersetzung aus dem Italienischen von Emilio Teza: „Il dialetto curassese“ (Il Politecnico XXI, 1864: 342-352). In: Philipp Krämer (Hg.): Ausgewählte Arbeiten der Kreolistik des 19. Jahrhunderts. Emilio Teza, Thomas Russell, Erik Pontoppidan, Adolpho Coelho. Hamburg: Buske 2014, 11-21.

Rezensionen und Berichte

1) L’Europe sur la liste des espèces menacées ? À propos de : Priya Basil, Franck Hofmann, Teresa Koloma Beck, Markus Messling (éd.) :Rhinozeros – Europa im Übergang, No 1. In: La Vie des idées (novembre 2021), online unter: https://laviedesidees.fr/L-Europe-sur-la-liste-des-especes-menacees.html.

2) Krise der Männlichkeit als identitäres Spielfeld. Rezension zu Schuhen, Gregor [Hrsg.]: Der verfasste Mann: Männlichkeiten in der Literatur und Kultur um 1900. In: Romanische Studien 2015/2. Online unter: http://www.romanischestudien.de/index.php/rst/article/view/63.

3) Pascale Rabault-Feuerhahn (Hg.): Théories Intercontinentales. Voyages du Comparatisme Postcoloniale. Paris: Demopolis 2014. Rezension in: Geschichte der Germanistik. Historische Zeitschrift für die Philologien. Wallstein-Verlag: Göttingen, Ausgabe 47/48 (2015), 139.

4) Stockhammer, Robert: Grammatik – Wissen und Macht in der Geschichte einer sprachlichen Institution, Berlin: Suhrkamp 2014. Rezension in: Geschichte der Germanistik. Historische Zeitschrift für die Philologien. Wallstein-Verlag: Göttingen, Ausgabe 47/48 (2015), 149.

5) Tagungsbericht der Konferenz „WORT MACHT STAMM - Rassismus und Determinismus in der Philologie des 19. Jahrhunderts“. In: Romanistische Zeitschrift für Literaturgeschichte/ Cahiers d'Histoire des Littératures Romanes. 35. Jahrgang, Heft 3/4 2011, 483-488.