Florian Lisson
Assoziierter Doktorand im Nachwuchskolleg Europa
Romanische Kulturwissenschaft und interkulturelle Kommunikation
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Universität des Saarlandes
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Florian Ludwig Lisson ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes (CEUS), bei Prof. em. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation) und bei der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt der Universität des Saarlandes (KoWA). Er studierte Romanistik mit Schwerpunkt Französisch und Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf; anschließend absolvierte er den Master-Studiengang „Deutsch-Französische Studien – Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation“ an der Universität des Saarlandes, der Université de Lorraine in Metz und der Université du Luxembourg.
Strukturwandel oder Globalisierungsumbruch? Sozioökonomische Transformationsprozesse, politische Handlungsperspektiven und mediale Diskurse im transregionalen Raum der Großregion SaarLorLux (2020–2023)
Der grenzüberschreitende Raum der Großregion mit ihrem Kern SaarLorLux stellt eine bedeutende Grenzregion im europäischen Kontext mit einem hohen Maß an transregionaler Verflechtung dar, wovon beispielsweise die Anzahl der Grenzpendler*innen zeugt (274.400 im Jahr 2023 gemäß Zahlen der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle IBA). Ein weiteres Merkmal der Großregion liegt im Strukturwandel begründet, der ihre drei Kerngebiete, Luxemburg, das Saarland und die (ehemals eigenständige) Region Lothringen in langfristiger Perspektive geprägt hat und als dessen Folge die Region SaarLorLux ihr wirtschaftliches Profil weitestgehend von der Kohle- und Stahlproduktion hin zu einer diversifizierten Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft transformiert hat. Während dieser Prozess des Strukturwandels mit einer bisweilen krisenhaften Schrumpfung der bisherigen Wirtschaftszweige einherging, haben mittel- und kurzfristig auch neuere Krisenphänomene, die eine globale Dimension tragen, wie die Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2008, den Wandel der Region mitbestimmt. Die Corona-Pandemie, die das öffentliche Leben in den Jahren 2020 bis 2022 maßgeblich prägte, sowie der seit Februar 2022 andauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sind aktuelle Krisenphänomene, die einerseits mit dem Prozess der Globalisierung (wovon die rasante Verbreitung des Virus durch die globale Verflechtung und die neuen geopolitischen Herausforderungen zeugen) zusammenhängen, andererseits spezifische Auswirkungen auf den transregionalen Raum SaarLorLux haben.
Die Region SaarLorLux eignet sich aufgrund ihrer institutionellen und kulturellen Unterschiede besonders für ein vergleichendes, interkulturelles Forschungsprojekt. In der Großregion SaarLorLux treffen ein Nationalstaat, ein Bundesland und Teile einer französischen région aufeinander, die sich in ihren politischen Kompetenzen und wirtschaftlichen Handlungsspielräumen stark voneinander unterscheiden, obwohl die Rolle dieses grenzüberschreitenden Raums als „Labor der europäischen Integration“ stets hervorgehoben wird. Ein zentrales Forschungsinteresse dieses Projekts besteht daher in der Frage, inwiefern in der Region SaarLorLux transregionale Perspektiven in den Diskursen um die neuen Krisenphänomene der Globalisierung in den Jahren 2020 bis 2023 entwickelt worden sind, welchen Stellenwert sie einnehmen und welche strukturellen und interkulturellen Faktoren zu ihrer Ausblendung oder Vernachlässigung geführt haben.
- Landeskunde / Kulturvergleich (histoire et civilisation comparées) mit Schwerpunkt Deutschland – Frankreich
- Strukturwandel
- Diskursanalyse
- Arbeitsbeziehungen
- Lisson, Florian zusammen mit Florian Gödel. „Enjeux du journalisme contemporain, dimensions de la sphère publique à l’ère des réseaux sociaux et regards croisés sur la presse allophone.“ In Figures et trajectoires de journalistes dans la presse en langues étrangères du Siècle des Lumières à l’époque des nationalismes. Configurations et mises en perspectives comparatistes, Europe –Amériques (XVIIIe – début XXe siècles). Actes du colloque international de Saarbrücken (11–12 mai 2023), organisé en coopération avec TRANSFOPRESS. Réseau transnational pour l’étude de la presse en langues étrangères), hg. von Hans-Jürgen Lüsebrink und Anaïs Nagel. Baden-Baden: Nomos, 2025.
- Lisson, Florian, Hans-Jürgen Lüsebrink und Luitpold Rampeltshammer. „Interregionale Zusammenarbeit als wichtige gewerkschaftliche Aufgabe. Leben und Werk Eugen Roths.“ In Schicksal(e) der Großregion / Destin(s) de la Grande Région, hg. von Arbeitsgruppe Kultur der Großregion, 117–130. Baden-Baden: Nomos. In französischer Sprache im selben Band als: „La coopération interrégionale comme élément essentiel de l’activité syndicale. La vie et l’œuvre d’Eugen Roth“, 131–146.
- Lisson, Florian. „Die Kritik sozialer Ungleichheit und der Ausdruck von Elitenkritik am Beispiel der Protestbewegung der Gilets jaunes und der Sammlungsbewegung Aufstehen.“ In Protestbewegungen und Protestkulturen im deutsch-französischen, europäischen und globalen Kontext. Soziale Akteure, politische und mediale Ausdrucksformen, transkulturelle Dimensionen, hg. von Ulrike Dausend, Hans-Jürgen Lüsebrink und Luitpold Rampeltshammer, 317–341. Saarbrücken: universaar Verlag in Zusammenarbeit mit dem Georg Olms Verlag (Schriften der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt).
- Vorstellung des Podcast-Projekts über Eugen Roth und den Interregionalen Gewerkschaftsrat der Großregion (zusammen mit Dr. Luitpold Rampeltshammer), 2024, öffentliche Tagung des Deutsch-Französischen Instituts für das Projekt „Schicksal(e) der Großregion / Destin(s) de la Grande Région“, Trier.
- „Strukturwandel oder Globalisierungsumbruch? Energiepolitische Strategien in Lothringen und im Saarland und ihre mediale Darstellung“, 2024, Tagung der école doctorale LOGOS, Mannheim.
- „Lothar Baier et le Québec –positionnements intellectuels et contre-discours“ (zusammen mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink), 2023, Kolloquium „Modernités connectées: Québec-Allemagne 1900-2000. Transferts littéraires, culturels et intellectuels“ an der UdS, Saarbrücken.
- „Le tournant de la mondialisation (2020–2023) – une analyse des discours sur la césure du processus de mondialisation en France et en Allemagne“, 2023, Journées doctorales du Grand Est, Strasbourg.
- „Synthèse et discussion finale sur l’historicité et l’actualité de la presse en langues étrangères, de la presse imprimée à la presse et aux médias sociaux sur internet“ (zusammen mit Dr. Viktoria Sophie Lühr), 2023, Kolloquiums „Figures et trajectoires de journalistes dans la presse en langues étrangères du Siècle des Lumières à l’époque des nationalismes“ an der UdS, Saarbrücken.
- Dezember 2024: gemeinsame Auszeichnung mit dem Emeritus der Romanistik, Prof. Hans-Jürgen Lüsebrink und Dr. Luitpold Rampeltshammer, Leiter der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KoWA), mit dem ersten Preis des Schreibwettbewerbs „Schicksal(e) der Großregion / Destin(s) de la Grande Région“ für eine Studie über den SPD-Politiker Eugen Roth, langjähriger Präsident des Interregionalen Gewerkschaftsrates der Großregion.