Exzellenzlabor Europa 2022

Internationale Tagung: "Theater und pluralistische Gesellschaften: Potenziale der 'Kopräsenz'"

Das 2. Exzellenzlabor Europa fand vom 1. bis 4. September 2022 als internationale Tagung in der Villa Vigoni statt und stand unter dem Titel "Theater und pluralistische Gesellschaften: Potenziale der 'Kopräsenz'“.

"Kopräsenz“ bezeichnet im Theater die gleichzeitige Anwesenheit von Darsteller:innen und Publikum während einer Aufführung, eignet sich aber auch, um kulturelle Diversität im gesellschaftlichen Raum zu beschreiben. Zudem scheint das Theater, gerade weil es über Kopräsenz zentral definiert ist, besonders prädestiniert, auf gesellschaftliche Prozesse und Erfahrungen kultureller Kopräsenz zu reagieren und zurückzuwirken. Die Tagung ging der Frage nach, wie Theater in europäischen Gesellschaften in der Vergangenheit und heute auf die Herausforderung gesellschaftlicher Kopräsenzen reagiert (hat): Kanon und Kopräsenz, Theater und Flucht, grenzüberschreitendes, interkulturelles, mehrsprachiges und partizipatives Theater, Theater mit digital zugeschaltetem oder ganz abwesendem Publikum, Intertextualität und Intermedialität in der Theaterarbeit standen unter anderem im Zentrum der Vorträge. Die Tagung führte internationale Forschende mit Praktiker:innen zusammen.

Das 2. Exzellenzlabor Europa wurde von Prof. Dr. Romana Weiershausen, Dr. Johannes Birgfeld und Johann Horras organisiert.

Zum Tagungsbericht

 

Programm

Donnerstag, 1. September 2022

Einführung
Romana Weiershausen & Johannes Birgfeld (Saarbrücken)

Freitag, 2. September 2022

Kontext der Forschungskooperation: Kurzbeiträge aus der CIERA-Forschungsgruppe und der Hans-Böckler-Nachwuchsforschungsgruppe NFG019
Cécile Chamayou-Kuhn (Metz), Andreas Häcker (Straßburg), Lisa Lenhart (Saarbrücken)
Moderation: Emmanuel Béhague (Straßburg)

Historische Perspektiven und Arbeit an der Dramentradition

Kopräsenz und Katharsis: Fluchtdramen der griechischen Antike
Heinrich Schlange-Schöningen (Saarbrücken)

Intertextualität: Kopräsenz der Zeiten und Schicksale im Raum der Kunst
Romana Weiershausen (Saarbrücken)

Zum Potenzial von Intermedialität und Intertextualität in Theaterarbeiten zu Flucht und Migration
Emmanuel Béhague (Straßburg)

Theater & Interkulturalität

Zur Wirksamkeit der Kopräsenz im Theater – aus interkulturell-vergleichender Perspektive
Koku Gnatuloma Nonoa (Luxemburg)  

Kopräsenz von Gattungen und deutsch-italienische Interkulturalität auf der italienischen Bühne:  das Projekt "Hölderlin" der "Lenz Fondazione"
Elena Polledri (Udine)

Kanon und Kopräsenz? Necati Öziris Arbeit mit und an Kleist
Thomas Wortmann (Mannheim)

Milo Raus grenzüberschreitende Theaterarbeiten
Marie Urban (Metz)

Samstag, 3. September 2022

Kopräsenz in/von theatralen und sozialen Räumen

Ko-Präsenz in/durch Theaterkritik? Zum Diskurs über Grenzen im
Theater und in der (medialen) Öffentlichkeit
Andrea Dassing (Straßburg/Saarbrücken)

Zeit als Faktor von Kopräsenz in partizipativem Theater mit Geflüchteten
Christiane Dietrich (Saarbrücken/Paris)

Gemeinsam einen Raum schaffen: ‚Theater ohne Bühne‘ und das beauftragte Publikum
Anna Volkland (Berlin)

Mediale Kopräsenz – grenzüberschreitendes Theater und digitale Welten

KI und Digitalisierung als Herausforderung des Theaters: andere Formen der Kopräsenz?
Johannes Birgfeld (Saarbrücken)

Chancen und Herausforderungen von Kopräsenz in der Theaterarbeit

Erfahrungen ‚grenzüberschreitenden‘ Theaters:
Podiumsdiskussion mit
Barbara Engelhardt (Maillon Théâtre de Strasbourg Scène Européenne), Cosmea Spelleken (Theaterkollektiv punktlive) und  Daniel Wetzel (Rimini Protokoll, Berlin)
Moderation: Johann Horras (Saarbrücken/Luxemburg) & Lisa Lenhart (Saarbrücken/Metz
)

Gemeinsame Diskussion: Was kann das Theater angesichts kultureller und medialer Kopräsenzen?
Moderation: Marie Urban (Metz)

Die, die es betrifft, und das, was noch passiert. Über Kopräsenz und
diffraktives Theater
Kevin Rittberger (Berlin)

Sonntag, 4. September 2022

Ergebnissicherung

Abschlussdiskussion
Moderation: Romana Weiershausen & Johannes Birgfeld (Saarbrücken)

Kontakt

Dr. Kristina Höfer
Campus C5 3, Raum 3.08
Tel. +49 (0)681-302 70440
kristina.hoefer(at)uni-saarland.de