David Diop erlangte internationale Bekanntheit mit seinem zweiten Roman Frère d’âme (2018), übersetzt von Andreas Jandl (Nachts ist unser Blut schwarz, 2019), in dem der Einsatz von Soldaten aus afrikanischen Kolonien im Ersten Weltkrieg thematisiert wird. Der Roman wurde mit mehreren renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Prix Goncourt des lycéens 2018 und der Internationale Booker Prize 2021, den Diop als erster französischsprachiger Autor gewann.
In seinem dritten Roman La Porte du voyage sans retour (2021), der von Andreas Jandl unter dem Titel Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson (2022) übersetzt wurde, erzählt Diop die Lebensgeschichte des französischen Botanikers und Ethnologen Michel Adan-son (1727-1806). Adanson reist mit dem Ziel, eine umfassende Enzyklopädie der afrikanischen Flora und Fauna zu erstellen, in den Senegal. Er war der erste europäische Wissenschaftler, der mehrere Jahre in Afrika forschte und sich auch die Landessprache des Senegal, Wolof, aneignete. Als er vom tragischen Verschwinden einer jungen Frau erfährt, ändern sich jedoch teilweise seine Pläne und die verbotene Liebe während der Zeit des Sklavenhandels rückt ins Zentrum des Romans.
David Diop wird sich im Juni für zwei Wochen an der Universität des Saarlandes als Mercator-Gastprofessor im Rahmen des DFG-Forschungsschwerpunktprogramms „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit“ aufhalten.
In der Buchhandlung Bock & Seip lesen Autor und Übersetzer aus den französischsprachigen Romanen sowie den deutschen Übersetzungen der Werke von David Diop und teilen Gedanken zu seinem literarischen Schaffen sowie zum Übersetzungsprozess. Im anschließenden Gespräch besteht für das Publikum die Möglichkeit, sich mit dem Autor und dem Übersetzer auszutauschen. Moderiert wird die Lesung von Prof. Dr. em. Hans-Jürgen Lüsebrink (Professor für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation, Universität des Saarlandes). Der Eintritt ist frei.
Organisiert wird die Lesung vom Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes zusammen mit der Romanistik (Prof. Dr. em. H.-J. Lüsebrink, Professor für Romanische Literaturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation) und dem DFG-geförderten Schwerpunktprogramm 2130: „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit“ sowie der Buchhandlung Bock & Seip.
Kontakt:
Dr. Judith Lamberty
Geschäftsführerin
Frankreichzentrum – Pôle France der Universität des Saarlandes
E-Mail: judith.lamberty@uni-saarland.de
Alle Infos auf der Seite des Frankreichzentrums unter: www.uni-saarland.de/einrichtung/frz
25.06.2024