In Dermbach/Thüringen geboren, begann er 1958 nach dem Abitur am Staatlichen Humanistischen Gymnasium Saarlouis das Studium der Medizin in Freiburg, das er in Homburg fortsetzte und 1964 mit der ärztlichen Prüfung abschloss. Die Medizinalassistentenzeit absolvierte er am Marien-Krankenhaus in St. Wendel. 1966 wurde er von der Homburger Fakultät mit seiner Studie „Über den Wert verschiedener EKG-Kriterien in der Diagnostik der Linkshypertrophie des Herzens“ promoviert sowie als Arzt bestallt.
Zwischen 1967 und 1971 wirkte Walter Hoffmann als Assistenzarzt an der Medizinischen Universitäts- und Poliklinik in Homburg, wo er 1971 die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin einschließlich der Teilgebietsbezeichnung Kardiologie abschloss. Seit März 1972 Leiter der „Pädiatrisch-kardiologischen Untersuchungs- und Behandlungsstelle“ an der Universitäts-Kinderklinik, erwarb er 1975 die Anerkennung als Facharzt für Pädiatrie und 1978 für Kinderkardiologie. In diesem Jahr erfolgte auch seine Habilitation über „Korrigierte orthogonale EKG-Ableitungen in skalarer und vektorieller Darstellung im Kindesalter. Die klinische Bedeutung für die Hypertrophiediagnostik“. In seinen Forschungen widmete sich der Jubilar vor allem der Physiologie und Pathophysiologie des kindlichen Kreislaufs einschließlich seiner medikamentösen Behandlung sowie der Rhythmologie und Ultraschalldiagnostik des kindlichen wie auch des fetalen Herzens. Im Mai 1987 lehnte er einen Ruf an die Universitätskinderklinik Bonn ab, übernahm im Juni 1988 die neue Professur für Kinderkardiologie an der Universität des Saarlandes und wurde im Juli 1988 zum Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie an der Universitätskinderklinik in Homburg ernannt.
In der akademischen Selbstverwaltung fungierte er von November 1994 bis September 1996 als Prodekan des Fachbereichs Klinische Medizin, gehörte der Zentralen Studienkommission und dem Beirat für das Studienzentrum an und übernahm von März 1999 bis Februar 2001 das Amt des Vizepräsidenten für Lehre und Studium der Universität des Saarlandes. Anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens verlieh ihm die Medizinische Akademie Twer 2005 als drittem nicht-russischen Wissenschaftler die Würde eines Ehrenprofessors und zeichnete damit sein langjähriges Engagement und seine besonderen Verdienste als Koordinator der Kooperation zwischen der Medizinischen Fakultät in Homburg und der Akademie Twer seit 1995 aus.
Auch nach seiner Verabschiedung als Direktor der Kinderkardiologie im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums im Januar 2005 blieb der Jubilar aktiv und vertrat seine vakante Professur bis zum Ende des Sommersemesters 2006. So engagiert er sich seit 2010 in der Ethikkommission der Ärztekammer des Saarlandes, zumal für ihn „ethische Maßstäbe und die Patientensicherheit unter humanistisch orientierten Wertvorstellungen und gesetzlichen Vorgaben von grundlegender Bedeutung“ bleiben. Nach dem Tod von Prof. Dr. Gerd Rettig-Stürmer 2017 leitete er bis zum Jahresende 2018 die Ethikkommission, der er weiterhin verbunden bleibt. Die Ärztekammer des Saarlandes ehrte ihn im Dezember 2018 für sein langjähriges wissenschaftliches und ärztliches Wirken mit der Ehrenplakette der saarländischen Ärzteschaft.
Text: Dr. Wolfgang Müller, Universitätsarchiv
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