04.10.2024

Vortragsreihe „Politik in Europa“ im Wintersemester 2024/25

Die regelmäßig stattfindende interdisziplinäre Vortragsreihe „Politik in Europa“ setzt sich mit aktuellen Themen aus verschiedenen Bereichen der Europaforschung auseinander. Sie wird initiiert von den beiden politikwissenschaftlichen Lehrstühlen von Daniela Braun und Georg Wenzelburger.

Im Wintersemester finden zwei Vorträge statt: Der 7. November thematisiert die europäische Klimapolitik, und am 21. November geht es um die Akzeptanz von Wahlergebnissen (jeweils von 16.30 bis 18 Uhr).

In einer Zeit, in der politische Landschaften zunehmend von Unsicherheit geprägt sind und europäische Gesellschaften mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert sind, tritt der kontinuierliche Verlust des Vertrauens in die politischen Institutionen zutage. Von Gipfeltreffen bis hin zu lokalen Gemeinderatssitzungen scheint ein Gefühl der Entfremdung zwischen den Bürgern und ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern immer deutlicher zu werden. Während das schwindende Vertrauen in politische Institutionen eine weit verbreitete Herausforderung darstellt, hat die Kohäsionspolitik der Europäischen Union ihre eigene komplexe Dynamik, die zu einer eingehenden Analyse einlädt. Ein genauerer Blick auf diese Politik ist daher entscheidend, um ihre Rolle im Integrationsprozess Europas zu verstehen.

Die Vorträge, die im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Vortragsreihe „Politik in Europa“ gehalten werden, widmen sich diesen Themen. Initiiert wird die Möglichkeit zum Austausch von den beiden politikwissenschaftlichen Lehrstühlen Prof. Dr. Braun und Prof. Dr. Georg Wenzelburger; sie sind an der jungen Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Europaforschung angesiedelt und Mitglieder des CEUS. Im Wintersemester 2024/2025 werden zwei spannende Beiträge zu aktuellen Themen präsentiert: 

  • Am 7. November (von 16.30 bis 18 Uhr, Gebäude B3 1, HS II) referiert Prof. Dr. Jale Tosun, Professorin für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg und bis 2027 Gastprofessorin an der Universität Oslo, zum Thema „Climate policy portfolios that accelerate emission productions“. 

    Die Referentin forscht schwerpunktmäßig zu den Themen Klima- und Energiepolitik sowie Jugendbeschäftigung. In ihrem Vortrag befasst sie sich mit der Frage, welchen Effekt der wachsende Korpus an nationalen Klimarichtlinien denn tatsächlich auf den Klimawandel hat. Insbesondere geht es darum, welche Art von klimapolitischen Portfolios am besten geeignet sind, um die Emissionsreduzierung im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens zu beschleunigen. Hierzu präsentiert sie anhand von Beispielen Erkenntnisse und Ergebnisse ihrer Arbeit.
     
  • Am 21. November (von 16.30 bis 18 Uhr, Gebäude C1 7, HS 0.08) spricht Dr. Armin Schäfer, Professor für Vergleichende Politikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz über „Schlechte Verlierer:innen? Populismus und die Akzeptanz von Wahlergebnissen in Europa“. 

    In seinem Vortrag erläutert Armin Schäfer, welchen Einfluss Wahlergebnisse auf das politische Vertrauen in die Demokratie haben können. Denn – wenn Wahlen fair und frei sind – sollten die Bürgerinnen und Bürger die Ergebnisse akzeptieren, unabhängig davon, welche Partei oder Person sie gewählt haben. Der Wahlausgang sollte nicht die grundsätzliche Bewertung der Demokratie beeinträchtigen. Die Forschung zu „losers‘ consent“ hat jedoch gezeigt, dass die Gewinner die Demokratie positiver bewerten als die Verlierer. Der Referent geht der Frage nach, ob dies für alle politischen Gruppen gleichermaßen gilt. Die Forschungsschwerpunkte Schäfers liegen in der Vergleichenden Politischen Ökonomie und der empirischen Demokratieforschung, wobei er sich intensiv mit sozialer und politischer Ungleichheit, den Ursachen der Nichtwahl und politischer Repräsentation beschäftigt.

Interessierte sind herzlich zu den Vorträgen eingeladen. Um Voranmeldung per E-Mail an Vinciane.Pilz@Uni-Saarland.de wird gebeten.

Weitere Infos finden Sie auf folgender Webseite: https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/europaforschung.html

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