12.01.2022

Vortrag: Deutschsprachig-jüdische Literatur der Moderne und Gegenwart

Porträt
© Fotostudio Conny Ehm, FreiburgPriv.-Doz. Dr. Hans-Joachim Hahn

PD Dr. Hans-Joachim Hahn (Basel) spricht im Rahmen der Ringvorlesung 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland am Mittwoch, 12. Januar, um 18.30 Uhr zum Thema: "Die Alterität des Blicks. Deutschsprachig-jüdische Literatur der Moderne und Gegenwart". Aufgrund der Corona-Lage findet der Vortrag online statt.

Die Ringvorlesung wird nicht als Präsenzveranstaltung weitergeführt, sondern die Vorträge werden digital stattfinden. 

Die seit Aufklärung und Haskala von Jüdinnen und Juden in deutscher Sprache verfasste, äußerst vielgestaltige "schöne" Literatur lässt sich vielleicht am ehesten anhand einiger paradigmatischer Konstellationen beschreiben. Die Transformation von Tradition und Glauben ins literarische Medium, die Wechselbeziehungen zwischen Juden und Jüdinnen und Nichtjuden, eingeschlossen die antisemitische Verfolgung, sowie die Entwicklung eigener kultureller Praktiken im Prozess der Modernisierung gehören zu den Entstehungsbedingungen. Während dieses minoritäre Schreiben innerhalb der christlichen Mehrheitsgesellschaften im deutschsprachigen Mitteleuropa von Beginn an unter Beobachtung steht, richtet es den Blick zugleich auf innen und außen. Im Vortrag wird dieser "andere" Schreibort anhand von deutschsprachig-jüdischen Texten vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart exemplarisch rekonstruiert. 

Dem Zoom-Meeting beitreten: 
https://us02web.zoom.us/j/84102519115?pwd=RDJzVndlb1I1c2luNWkwaG1JUHNCQT09 
Meeting-ID: 841 0251 9115
Kenncode: AY6xS7 

Hintergrund:
Am 11. Dezember 321 erlaubte der römische Kaiser Konstantin den Kölner Ratsherren durch ein Dekret, Juden in den Rat der Stadt zu berufen. Das Dekret gilt als Beleg dafür, dass seit mindestens 1700 Jahren Jüdinnen und Juden auf dem Territorium des heutigen Deutschlands leben. Um an diese lange Geschichte zu erinnern und sie zu reflektieren, gründete sich 2018 der Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, der Aktivitäten zu dem Jubiläum koordiniert.
Die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes und die Fachrichtung Evangelische Theologie beteiligen sich gemeinsam mit der Landeshauptstadt Saarbrücken mit einer Ringvorlesung am Jubiläum. Ihre öffentliche Vortragsreihe mit dem Titel „Nebeneinander – gegeneinander – miteinander. Juden und Christen in Deutschland“ findet jeweils mittwochs um 18.30 Uhr statt. 

Die Ringvorlesung beleuchtet verschiedene Seiten der jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland. Die Vorträge werden die jüdisch-christliche Konfliktgeschichte, aber auch gelungene Beispiele des Miteinanders als Vorbilder und Anknüpfungspunkte für eine gemeinsame Zukunft in den Blick nehmen. Es werden Entwicklungen in der christlichen Theologie vorgestellt, die jüdische Traditionen konstruktiv aufgreifen, und darauf reagierende jüdische Stimmen zu Wort kommen. 

Link zum Veranstaltungsplakat.

Das Programm finden Sie auch auf den Seiten der Fachrichtung Evangelische Theologie:https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/ev-theologie/aktuelles/ringvorlesung-20212022.html 

Finanziell unterstützt wird die Ringvorlesung vom Bundesministerium des Innern. Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt übernommen.