Beim „Vis Moot“ schlüpfen die Mannschaften von Jura-Fakultäten aus allen Teilen der Welt in einem simulierten Schiedsprozess in die Rolle von Anwälten. Die fiktiven Fälle aus dem Schiedsverfahrensrecht und grenzüberschreitenden Kaufrecht, die sie verhandeln, betreffen jedes Jahr aktuelle Themen.
Seit mehr als 20 Jahren sind Saarbrücker Teams bei der Jura-WM mit am Start, immer betreut von Coach Professor Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Rüßmann, der inzwischen emeritiert ist. Zur Seite steht ihm jedes Jahr ein engagiertes Trainerteam, in diesem Jahr waren Elinam De Souza und Norah Kibaka-Vibila als Trainer mit dabei. Traditionsgemäß schneiden die Saarbrücker Juristinnen und Juristen der Fakultät Rechtswissenschaft, darunter auch zahlreiche Absolventinnen und Absolventen des Europa-Instituts, herausragend ab, sammeln vordere Plätze und Honorable Mentions. So auch das diesjährige Team mit Jana Meyer, Marie-Theres Bauer, Alyssa Luck, Lisa Landes und Mika Tom Schieffer. Sie landeten unter den besten 32 Teams des Wettbewerbs und Lisa Landes und Alyssa Luck erhielten zudem eine Auszeichnung mit einem Honorable Mention im Wettbewerb um den besten individuellen Sprecher.
Wenn bei der feierlichen Eröffnung des VIS-Moot im altehrwürdigen Wiener Konzerthaus 3.000 Studierende, 600 Trainerinnen und Trainer und 1.000 Schiedsrichterinnen und -richter zusammenkommen, ist dies immer ein magischer Moment. „Das ist für mich immer wieder bewegend: Wenn ich in diesem Saal sitze und auf all diese hochintelligenten jungen Menschen aus aller Welt schaue. Alle haben sich in den vergangenen sechs Monaten intensiv auf diesen Moment vorbereitet. Und mit ihnen messen wir uns“, erinnert sich Helmut Rüßmann. „Nur Top-Studentinnen und Studenten schaffen das. Die Teilnahme verlangt hundertprozentige Konzentration auf den Wettbewerb“, sagt er. Und das ist nicht übertrieben. Über ein halbes Jahr geht die tiefschürfende Arbeit.
Bereits seit Oktober vergangenen Jahres setzten sich die Studierenden in ihren Rollen zunächst schriftlich und später in mündlichen Verhandlungen auseinander, nahmen vor international hochkarätig besetzten Schiedsgerichten teil. Dabei unternahm das Saarbrücker Team auch Reisen nach Köln, Brüssel, Bukarest und Belgrad zu Vorwettbewerben, den sogenannten Pre-Moots.