23.09.2024

Ukrainische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treffen sich in Saarbrücken

Die Ukraine-Tage der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft finden in diesem Jahr am 26. und 27. September auf dem Saarbrücker Campus statt. Andriy Luzhetskyy, Professor für Pharmazeutische Biotechnologie, organisiert die Tagung. 136 ukrainische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden erwartet. Ziel der Veranstaltung ist es, deutsche und ukrainische Forscherinnen und Forscher zu vernetzen und Partnerschaften wie auch den wissenschaftlichen Austausch zu stärken.

Der russische Angriffskrieg hat immense Auswirkungen auch auf Bildung und Wissenschaft in der Ukraine. Gebäude und wissenschaftliche Geräte an zahlreichen Universitäten und Hochschulen sind zerstört oder beschädigt, die wissenschaftliche Arbeit ist stark erschwert. Viele Forscherinnen und Forscher, Doktorandinnen und Doktoranden wie auch Studierende mussten fliehen oder kämpfen an der Front. Die Ukraine-Tage der Deutsch-Ukrainischen Akademischen Gesellschaft finden jedes Jahr an einer anderen deutschen Universität statt. Sie bieten ein Forum für den Austausch ukrainischer und deutscher Forscherinnen und Forscher und stärken die deutsch-ukrainische Zusammenarbeit in der Wissenschaft. Ziel ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu vernetzen und Hochschulen und Forschungsinstitute in engen Austausch zu bringen.

Am ersten Konferenztag, der am Donnerstag, dem 26. September, um 14 Uhr beginnt, stellen Professor Bohdan Ostash von der Universität Lwiw und Professor Rolf Müller, Direktor des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), den deutsch-ukrainischen „Exzellenzkern“ für Naturproduktforschung CENtR vor, der in Lwiw angesiedelt ist. Er ist einer von vier Exzellenzkernen, mit denen das Bundesforschungsministerium das Wissenschaftssystem der Ukraine und seinen Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft fördert. Die Exzellenzkerne sind zukünftige Zentren wissenschaftlicher Exzellenz in der Ukraine und auch wichtiger Beitrag zum Wiederaufbau des Landes. Im Exzellenzkern für Naturstoffforschung CENtR dreht sich alles um Strategien, neue Wirkstoffe zur Behandlung von Infektionskrankheiten zu entdecken und sie für den Einsatz in der Medizin weiterzuentwickeln. Am Exzellenzkern ist auch das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) beteiligt.

Außerdem findet ein Doktoranden-Wettbewerb statt: Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bietet dieser Wettbewerb die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten vorzustellen und sich mit Forscherinnen und Forschern verschiedener Disziplinen zu vernetzen.

Um 19 Uhr diskutieren in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Innovative Wirtschaft, Startups: Chancen zwischen Deutschland und Ukraine“ Dr. Olexander Yagenskyy (BAIN Company, München), Olena Vovk (Enzym Group, Lwiw), Michael Jung (Triathlon, Saarbrücken) und der Experte für Digitale Transformation und Existenzgründung Juniorprofessor Benedikt Schnellbächer von der Universität des Saarlandes.

Am zweiten Tagungstag am Freitag, dem 27. September, wird die “Wildau-Kharkiv-IT-Bridge” vorgestellt, die der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD im Rahmen des Programms “Ukraine digital – Studienerfolg in Krisenzeiten sichern” fördert: Zahlreiche Lehrende von neun Hochschulen unterrichten ukrainische Studierende online in rund 15 Studiengängen, die meisten im IT-Bereich, jedoch auch in Bereichen wie Medizin, Finanzen oder Bibliothekswesen.
Im Rahmen des DAAD-Programms “Ukraine digital – Studienerfolg in Krisenzeiten sichern” wird auch das Projekt der Universität des Saarlandes „Studybridge Ukraine-Saar“ gefördert. Warum Brücken über Grenzen hinweg die Universität des Saarlandes und die "Petro Mohyla Schwarzmeer National Universität" verbinden, erklärt Professorin Astrid Fellner gemeinsam mit den promovierten Wissenschaftlerinnen Svitlana Kot, Yuliya Stodolinska und Halyna Zaporozhets.

Außerdem werden die vom DAAD geförderten Projekte „Offene Bildungsressourcen (Open Education Resources) mit der Ukraine“ und „Management der Internationalisierung und Deutsch-Ukrainische Akademische Kooperation“ vorgestellt.
Darüber hinaus gibt es Informationen über Förderprogramme und andere Unterstützungsmöglichkeiten für ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Die Veranstaltung wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Go East-Programms aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Die Deutsch-Ukrainische Akademische Gesellschaft e.V. wurde 2016 als gemeinnützige Organisation gegründet.

Programm und weitere Informationen zu den „Ukrainian Days in Saarland“ (Campus E3 1, 66123 Saarbrücken):
https://www.amegbio.com/ukrainian-days-in-saarland

Fragen beantwortet:
Dr. Mariia Nesterkina
0681/302-70200; E-Mail: mariia.nesterkina(at)helmholtz-hips.de