10.06.2024

Susanne Kennedy mit elfter Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik ausgezeichnet

Susanne Kennedy, vor einer Schaufensterscheibe, mit Modepuppe im Hintergrund, wahrscheinlich ein Orthopädiegeschäft
© Christian KnörrSusanne Kennedy hat die diesjährige Poetikdozentur für Dramatik der Universität inne.

Bereits zum 11. Mal richtet die Universität des Saarlandes mit dem Saarländischen Staatstheater, der Stadt Saarbrücken und dem VHS Regionalverband Saarbrücken die international renommierte Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik aus. In diesem Jahr übernimmt die deutsche Regisseurin und Theatermacherin Susanne Kennedy die elfte Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik der Universität.

Die Vorträge, die Kennedy in diesem Rahmen hält, sind öffentlich und finden an drei Montagabenden im Juni und Juli 2024 statt. Veranstaltungsorte der Vorträge sind die sparte4 des Saarländischen Staatstheaters, die Stadtgalerie Saarbrücken und der Schlosskeller im Saarbrücker Schloss (VHS/Regionalverband). 

Unter dem Titel „I AM (A STRANGE LOOP)“ wird die Künstlerin in Saarbrücken über ihr Theaterkonzept und die Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Theaters mit den Möglichkeiten der digitalen Technologie als Medium der Suche nach Antworten auf die grundlegendsten Menschheitsfragen sprechen. Sie wird grundlegende Reflexionen zum Theater mit Werkstattberichten und Überlegungen zu eigenen Stücken und ihrem spezifischen Verständnis von Theater und Drama verbinden. 

Susanne Kennedy, geb. 1977, gehört zu den einprägsamsten Theatermacherinnen der Gegenwart. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft und Regie in Mainz und Amsterdam wurde sie zuerst als Regisseurin 2013 mit ihrer unvergesslichen Inszenierung von Marieluise Fleißers „Fegefeuer in Ingolstadt“ berühmt, für die sie noch 2013 als Nachwuchsregisseurin des Jahres ausgezeichnet wurde. Hier, wie in weiteren Arbeiten, spielten die Darsteller in einem engen Bühnenraum und trugen ihren Text nicht selbst vor, sondern bewegten ihre Lippen im Playback zu einer zuvor angefertigten Tonaufnahme, bald trugen sie zudem Masken. Es entstand ein intensiver Effekt der Künstlichkeit und Kunsthaftigkeit, der das je inszenierte Stück in neuem Licht zeigte – und Susanne Kennedys zentrales Thema sichtbar macht: Immer geht sie in ihren Arbeiten fundamentalen Fragen nach dem Unterschied von Wirklichkeit und Simulation nach, von Künstlichkeit und Wahrheit. 
Für Susanne Kennedy gibt Theater den Darstellerinnen und Darstellern und dem Publikum die Chance, gemeinsam nach Antworten auf die existentiellen Fragen – Wer sind wir? Woher kommen wir? Was ist die Wirklichkeit? – zu suchen. Seit vielen Jahren entwickelt sie, meist in Zusammenarbeit mit dem Künstler Markus Selg, eigene Theaterarbeiten, die mit Loops, virtual reality, digital erzeugten Bühnenbildern und Bildwelten, dem Sampling von Texten aus verschiedensten Quellen arbeiten. 

Die Vorträge von Susanne Kennedy dauern rund eine Stunde; anschließend findet eine offene Diskussion statt. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Termine, Beginn je 20.00 Uhr:

Montag, 17. Juni 2024: Eröffnungsvortrag; sparte4, Saarländisches Staatstheater 
Montag, 24. Juni: 2. Vortrag; Stadtgalerie Saarbrücken
Montag, 1. Juli: 3. Vortrag; Schlosskeller, Saarbrücker Schloss (VHS/Regionalverband)

Kontakt:
Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik, Universität des Saarlandes
Dr. Johannes Birgfeld
Fakultät P: Fachrichtung Germanistik
E-Mail: j.birgfeld@mx.uni-saarland.de
Tel: +49 (0) 681 302-2856
https://www.uni-saarland.de/fachrichtung/germanistik/veranstaltungen/poetikdozentur-fuer-dramatik.html

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