13.09.2024

Richtfest für Neubau des Zentrums für Biophysik an der Universität des Saarlandes

Auf dem Baugerüst stehen Bauleute am Richtkranz, davor die zahlreichen Gäste des Richtfestes.
© Universität des SaarlandesBeim traditionellen Richtspruch am Richtkranz splitterten nach der Ansprache auch die Gläser, aus denen zuvor getrunken wurde: Dies soll nach altem Handwerksbrauch Glück bringen.

Auf der Baustelle des Neubaus des Zentrums für Biophysik an der Universität des Saarlandes ist nach 15-monatiger Bauzeit der Rohbau fertiggestellt. Bei der Feier waren Bauminister Reinhold Jost, Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker und Universitätspräsident Professor Ludger Santen anwesend. Das Land errichtet den Forschungsneubau mit finanzieller Unterstützung des Bundes für rund 49 Millionen Euro.

"Die Fortschritte beim Bau verdienen Anerkennung, ebenso wie die Beteiligung regionaler Unternehmen an den Baugewerken. Diese Investitionen in den Universitätsausbau werden unserer Region zugutekommen. Das Richtfest markiert einen wichtigen Meilenstein für die Stärkung unserer Forschungskapazitäten. Der Neubau wird nicht nur der Wissenschaft nutzen, sondern auch die regionale Wirtschaft unterstützen," erklärte Bauminister Reinhold Jost.

Die Landesregierung investiert massiv in die bauliche Modernisierung und Erweiterung der Hochschuleinrichtungen. Seit 2019 wurden die Bauausgaben im Landesbau um rund 50 % gesteigert. Lagen die Investitionen 2019 bei circa 30 Millionen Euro, so liegen sie 2023 bei über 60 Millionen Euro, um die Qualität von Lehre und Forschung zu verbessern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

In dem Neubau werden nach seiner Fertigstellung die Aktivitäten des interdisziplinären Forschungsvorhabens Zentrum für Biophysik mit seinen rund 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in neun Arbeitsgruppen zusammengeführt. Die auf rund 4.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehenden hochmodernen Forschungsflächen sind für einen Bezug durch die Bereiche Theoretische Physik und Experimentalphysik vorgesehen. Insbesondere der Experimentalbereich wird künftig auf hervorragend ausgestattete chemische, biologische und physikalische Labore, aber auch auf einen Reinraum, Sonderlaborflächen und Großgeräte der neuesten Generation zugreifen können. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen.

Die Gesamtbaukosten betragen 48,5 Millionen Euro, davon entfallen 33 Millionen Euro auf das Land.

Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker: „Das Zentrum für Biophysik gehört zu den bundesweit anerkannten wissenschaftlichen Leuchttürmen an der Universität des Saarlandes. Hier wird seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Sonderforschungsbereich SFB 1027 auf höchstem Niveau interdisziplinär und standortübergreifend geforscht. Wir sind stolz, dass mit dem vom Bund unterstützten Forschungsneubau nun auf dem Saarbrücker Campus ein Ort entsteht, der den Exzellenzanspruch des Zentrums für Biophysik unterstreicht und damit zugleich den NanoBioMed-Schwerpunkt im Rahmen der smarten Spezialisierung weiter stärkt.“

Universitätspräsident Ludger Santen freut sich über den Forschungsneubau, an dessen Antragsstellung und Entstehung er als Leiter des Zentrums für Biophysik maßgeblich mitgewirkt hatte: "Wir können mit diesem hochkarätigen Forschungsneubau künftig rund 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine herausragende Arbeitsstätte bieten. In den Laboren werden die Forscherinnen und Forscher künftig nicht nur interdisziplinär, sondern auch standortübergreifend eng zusammenarbeiten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können beispielsweise dazu beitragen, die Funktionsweise des menschlichen Immunsystems besser zu verstehen.“


Hintergrund:

Die Konzeption des neu entstehenden Forschungsbaus geht auf den in einem Realisierungswettbewerb gekürten Siegerentwurf des Büros Nova - Michael Beck Architekten aus München zurück, das auch mit den weiteren Architektenleistungen beauftragt worden ist. In prominenter Lage am Stuhlsatzenhausweg gelegen, fügt sich der Neubau wie selbstverständlich in den bestehenden Campus ein. Im Inneren sind die komplexen funktionalen Zusammenhänge optimal gelöst. Neben den funktionalen und flexibel nutzbaren Labor- und Bürobereichen, schaffen die alle Geschosse durchziehenden Aufenthalts- und Kommunikationszonen Raum für den in der interdisziplinären Forschung so wichtigen informellen Austausch. Neben der Identität stiftenden markanten Architektur werden auch die das Gebäude umgebenden Grünflächen das Umfeld auf dem Unicampus künftig positiv prägen.