Im Frühjahr 2024 fand in diesem Kontext eine Umfrage zu Kommunikation und Sprachenbedarf im saarländischen Gesundheitswesen statt, um die sprachlichen und kulturellen Anforderungen in Gesundheitsberufen in der deutsch-französischen Grenzregion zu analysieren. 199 Fachkräfte aus Pflege, Sanitäts- und Rettungsdiensten, Physiotherapie sowie Ärzteschaft nahmen teil. Ein Viertel nutzt Französisch nie, die meisten eher selten und einige regelmäßig. Englisch und Arabisch, daneben auch Türkisch, Russisch und Ukrainisch, wurden ebenfalls als nützliche Sprachen genannt. Die Studie zeigt insofern einen klaren Bedarf an berufsspezifischen Französisch- und Sprachlernangeboten. Um Kommunikationsprobleme zu lösen, nutzen derzeit 71 Prozent der Befragten Übersetzungs-Apps; oftmals werden zudem Mitarbeitende oder Angehörige zu Rate gezogen.
Basierend auf den Erkenntnissen wird ein spezifisches Französischlernangebot entwickelt. Der Fokus soll auf Sprechen und Hören sowie auf berufsspezifische Kommunikationssituationen wie Anamnese, Patientenaufnahme, Notfallmanagement und Diagnose gelegt werden. Die Kurse sollen mit Schichtdienst vereinbar sein und finanziell unterstützt werden.
Derzeit wird in Kooperation mit dem vhs Landesverband Saarland ein Kursformat „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“ konzipiert, das ab Herbst 2024 angeboten sowie fortlaufend evaluiert und optimiert werden soll. Eine ähnliche Umfrage ist in Lothringen geplant, um die grenzüberschreitende Zu-sammenarbeit weiter zu stärken.
Weitere Informationen auf der Webseite des Lehrstuhls von Prof. Dr. Polzin-Haumann.