In Mühlhausen/Thüringen geboren, legte er am Staatlichen Gymnasium in Bad Kreuznach das Abitur ab und studierte seit 1964 an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Mathematik und Physik. Nach dem Diplom in Mathematik 1970 wurde er zum Verwalter einer Assistentenstelle an der gerade gegründeten Universität Kaiserslautern ernannt, 1972 in Mainz mit der von Prof. Dr. Bernhard Gramsch betreuten Dissertation über „Funktionalkalküle in mehreren Veränderlichen“ promoviert und arbeitete anschließend als Assistent in Kaiserslautern.
Bereits 1973 führte ihn ein mehrmonatiger Forschungsaufenthalt an das Mathematische Institut der Rumänischen Akademie der Wissenschaften in Bukarest. 1975 übernahm er zum Sommersemester die Vertretung einer vakanten Professur am Mathematischen Institut der Universität des Saarlandes. Nach der Habilitation trat er am 1. August 1975 die Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Hackenbroch an.
Gemeinsam mit seinen Kollegen Heinz König, Gerd Wittstock und Jörg Eschmeier hat der Jubilar maßgeblich zum internationalen Profil der Saarbrücker Mathematik als Zentrum der Funktionalanalysis beigetragen. Zu seinen Forschungsfeldern zählen die Operatorentheorie und die Theorie der Banachalgebren, die er durch kontinuierliche Beiträge auf den internationalen Fachtagungen, ein weit gespanntes Netz wissenschaftlicher Zusammenarbeit und durch Vorträge an europäischen, amerikanischen und australischen Universitäten förderte.
Von 1990 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand wirkte Prof. Albrecht auch als Erasmus-Beauftragter der Fachrichtung Mathematik. Im Rahmen dieses studentischen Austauschprogramms bestanden Verträge mit Universitäten in Kopenhagen, Leeds, Madrid, Paris VII, Reykjavik, Rom, Timişoara und Utrecht. Außerdem veranstalteten die Funktionalanalysis-Gruppen in Metz und Saarbrücken von 1997 bis 2013 regelmäßig gemeinsame Seminare.
Ferner leitete und organisierte er seit 2002 die beliebten Ringvorlesungen zur Geschichte der Mathematik. Prof. Albrecht blieb auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand zum 30. September 2009 wissenschaftlich aktiv. Sein Œuvre umfasst rund 60 Publikationen. Im Gedenken an den 2021 verstorbenen Kollegen hat er 2023 gemeinsam mit Raúl Curto, Michael Hartz und Mihai Putinar den Band „Multivariable Operator Theory – The Jörg Eschmeier Memorial Volume“ herausgegeben.
Neben dem hohen Engagement in Forschung und Lehre widmete er sich auch den Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung, wie etwa von 1983 bis 1985 als Prodekan und im Sommersemester 1990 als stellvertretender Prodekan des Fachbereichs Mathematik sowie vom 23. Oktober 2002 bis zum 31. März 2004 als Studiendekan und dann bis 31. März 2006 als stellvertretender Studiendekan der damaligen Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät I.
Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller Universitätsarchiv
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