Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Großregion stellt ein ehrgeiziges Projekt dar, das darauf abzielt, verschiedene Akteure zusammenzubringen, um ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell zu fördern. Diese strategische Initiative ist auf drei Hauptachsen ausgerichtet: Gesellschaft, Territorium und Innovation, die miteinander verbunden sind, um eine größere Kreislauffähigkeit von Materialien und Metallen zu fördern. Durch die Nutzung grenzüberschreitender Synergien und die Stärkung der Strategien zur intelligenten Spezialisierung will die Großregion im Bereich der Ressourcen- und Abfallwirtschaft zu einem Vorzeigebeispiel im Herzen Europas werden.
1. Gesellschaft - Bewusstsein schaffen und einbeziehen
- Organisation einer Wanderausstellung
- Executive-Education-Programm, das der Kreislaufwirtschaft gewidmet ist
- Summer schools zum Thema Unternehmertum in der Kreislaufwirtschaft
Im Rahmen dieses Übergangs sind mehrere Maßnahmen geplant, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und aktiv in den Prozess einzubeziehen. Es wird eine Wanderausstellung organisiert, die junge Menschen über den gesamten Lebenszyklus der hergestellten Produkte von der Gewinnung bis zur Entsorgung aufklären möchte. Die Einrichtung eines Executive-Education-Programms, das der Kreislaufwirtschaft gewidmet ist, wird Unternehmen und Studierenden eine hochkarätige Ausbildung bieten, die durch Seminare und Besichtigungen ergänzt wird. Schließlich wird eine Summer school zum Thema Unternehmertum in der Kreislaufwirtschaft die Innovation fördern, indem Promovierende ermutigt werden, sich in Zusammenarbeit mit Industriepartnern multidisziplinären Herausforderungen zu stellen.
2. Territorium - Förderung der Zirkularität
- Gebäude als Materialbank
- Kartierung von Materialflüssen
- Reparatur- Wiederverwendungs- und Recyclingzentren
Um die Zirkularität auf territorialer Ebene zu fördern, werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Die Umwandlung von Gebäuden in Materialbanken wird es ermöglichen, bereits bei der Planung die Wiederverwendung und das Recycling der verwendeten Materialien einzuplanen. Ebenso wird eine Kartierung der Stahlströme in der Region die Entwicklung von grenzüberschreitenden Sammel- und Sortierstrategien erleichtern und so die Umweltauswirkungen minimieren. Darüber hinaus wird die Einrichtung von Zentren für Reparatur, Wiederverwendung und Recycling die Sammlung und Reparatur von Elektro- und Elektronikgeräten vor deren Recycling fördern und dabei Bürgerinitiativen zur Reparatur unterstützen.
3. Innovation - Förderung von Innovation
- Einrichtung eines Wissenszentrums
- Grenzüberschreitende Inkubationsgemeinschaft
Schließlich werden zur Förderung von Innovation und Intelligenz beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft spezifische Maßnahmen vorgeschlagen. Die Einrichtung eines Wissenszentrums wird einen zentralen Zugangspunkt zu Fachwissen und Ressourcen im Bereich der Kreislaufwirtschaft von technologischen Materialien bieten. Darüber hinaus wird die grenzüberschreitende Inkubation Möglichkeiten bieten, Projektträger und Investoren zusammenzubringen und so die Entwicklung innovativer Lösungen in der Großregion zu fördern.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Großregion beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz, der die Gesellschaft, das Territorium und die Innovation einbezieht. Mit vereinten Kräften streben die Akteure der Region danach, ihr Gebiet in ein beispielhaftes Modell für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz zu verwandeln und so zum Aufbau einer umweltfreundlicheren Zukunft beizutragen. Eric Pirard, Professor für mineralische Ressourcen, hat das Projekt von Anfang an begleitet und stellt fest: "Die Großregion ist ideal gelegen, um eine Vorreiterrolle bei der nachhaltigen Gestaltung von Materialien und bei der grenzüberschreitenden Einführung einer Kreislaufwirtschaft zu spielen".
Eine grenzüberschreitende, akademische und industrielle Partnerschaft
Das Projekt UniGR-CIRKLA umfasst die historischen Regionen des mitteleuropäischen Bergbau- und Stahlreviers: Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Wallonien. So vereint es ein jahrhundertealtes Know-how im Umgang mit Metallen und Mineralien mit sieben Hochschulen und einem industriellen Forschungszentrum. Darüber hinaus arbeitet das Projekt mit rund 20 führenden Akteuren aus Industrie, Gesellschaft und Politik zusammen.
Das UniGR-CIRKLA-Projekt vereint folgende acht Partner:
- Universität Lüttich (federführend)
- CRITT TJFU (Centre de Recherche d'Innovation et de Transfert de Technologie en Techniques Jet Fluide et Usinage - Zentrum für Forschung, Innovation und Technologietransfer in den Bereichen Fluidstrahltechnik und Bearbeitung)
- HTW Saar (Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes Saarbrücken)
- RPTU Kaiserslautern-Landau
- UniGR a.s.b.l.
- Universität Lothringen
- Universität Trier
- Universität Luxemburg
- Universität des Saarlandes
Sowie zwanzig assoziierte Partner:
In Belgien:
- INTRADEL
- Maison de la Métallurgie et de l'Industrie de Liège asbl (Haus der Metallurgie und der Industrie in Lüttich)
- MecaTech-Pole
In Deutschland:
- A.R.T. Zweckverband
- Bauforum Rheinland-Pfalz
- East Side Fab e.V.
- greenable GmbH
- Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) Rheinland-Pfalz
- Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz
- Peter Gross Bau
- saarland.innovation&standort (saaris) e.V.
- Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e.V.
- SHS - Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA
- Steinbeis Forschungszentrum "Material Engineering Center Saarland"
- Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst- und Industriekultur GmbH
In Frankreich:
- EIT Raw Materials CLC Central
- Schnittstellen EURODEV CENTER
- XARDEL ABRISS
In Luxemburg:
- SOLID S.A.
- Technoport S.A.
Unterstützungen und Finanzierung
- Interreg Großregion
- Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie Saarland
- Wallonische Region
Das Projekt, das offiziell am 1. April 2024 begann, hat eine Laufzeit von vier Jahren, in denen die Aktivitäten durch das Interreg VIA Großregion Programm unterstützt und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden. Weitere Kofinanzierungen werden von der Region Wallonien und dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlandes (MWIDE) bereitgestellt. Das Gesamtbudget des UniGR-CIRKLA-Projekts beläuft sich auf 6.571.654 Euro.
Weitere Informationen: https://interreg-gr.eu/project/unigrcirkla-fr
Kontakte
Universität der Großregion (UniGR a.s.b.l.)
Isabel Schmidt, Koordinatorin
isabel.schmidt@uni-gr.eu
+49 681 30140 801
Universität Lüttich
Professor Eric Pirard
eric.pirard@uliege.be
+32 4 3669528
UniGR-CIRKLA Projekt
Jean-François Nivart, Koordinator
jf.nivart@uliege.be
+32 495 23 00 08
Über die Universität der Großregion (UniGR)
Die Universität der Großregion ist ein innovativer Hochschulverbund, in dem folgende Hochschulen zusammengeschlossen sind: Kaiserslautern-Landau (D), Lüttich (B), Lothringen (F), Luxemburg (LU), Saarland (D), Trier (D) und die htw saar (D) als assoziierter Partner. Die Zusammenarbeit zwischen den sieben Hochschul- und Forschungseinrichtungen der Großregion, begann 2008 im Rahmen eines europäischen Projekts. Seit 2015 verfügt der Verbund über eine eigene Rechtsstruktur, die es ihm ermöglicht, Projekte im Dienste seiner Mitglieder zu tragen und eine gemeinsame Koordination der Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Das wichtigste Ziel der UniGR ist es, Generationen von überzeugten Europäerinnen und Europäern auszubilden, indem sie Studien- und Forschungsbedingungen schafft, die auf Mobilität zwischen Partnerhochschulen, wissenschaftlichen Disziplinen und Sprachkenntnissen ausgerichtet sind.
Die UniGR entwickelt darüber hinaus ihr internationales Profil weiter, indem sie sich auf gezielte Bereiche konzentriert, um bestimmten territorialen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Großregion zu begegnen. Diese Spezialisierung zeichnet sich in Form von "Interdisziplinären Kompetenzzentren" aus. Das "UniGR-Center for Border Studies", das auf Grenzraumstudien spezialisiert ist, ist das erste interdisziplinäre Kompetenzzentrum. Sein zweites Zentrum, das "UniGR-CIRKLA", ist den Metallen und Materialien in einer Kreislaufwirtschaft gewidmet.