24.02.2025

Nachwuchskonferenz über KI-Einsatz in der Strafverfolgung und den Schutz der Privatsphäre

Portraitfotos beider Doktorandinnen.
© UdS/Mohr/privatDie Doktorandinnen Maria Gahn (links) und Yamina Bouadi veranstalten die Konferenz.

VR-Brillen, Gesichtserkennung, KI-basierte Chat- oder Grenzkontrollen – in der Strafverfolgung kommt immer mehr KI zum Einsatz. Die Maßnahmen greifen nicht nur in die Privatsphäre der Beschuldigten ein. Auch Unbeteiligte geraten ins Visier. 26 internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen und-wissenschaftler aus Recht und Informatik kommen in einer zweiteiligen Konferenz in Saarbrücken und Straßburg zusammen, um mit Experten den Stand der Technik und den Schutz der Privatsphäre zu diskutieren.

Am 6. und 7. März steht an der Universität des Saarlandes der Einsatz von KI bei der Strafverfolgung im Fokus. Am 15. und 16. Mai liegt an der Universität Straßburg der Schwerpunkt auf digitaler Forensik und KI gegen Cybercrime.

Wo liegen beim Einsatz von KI in der Strafverfolgung Chancen und wo die Risiken? Welche Auswirkungen hat der KI-Einsatz auf die Menschenrechte und auf das Recht auf ein faires Verfahren? Welche Herausforderungen bergen KI-gestützte Übersetzer, die Bilderkennung, die Rekonstruktion eines Tatorts mit virtueller Realität oder der Einsatz maschinellen Lernens für den Datenschutz? Solchen Fragen gehen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft im Rahmen einer zweiteiligen Konferenz in Saarbrücken und Straßburg auf den Grund.

„Wir wollen zum einen ergründen, was schon heute, oder bald, technisch in der Verbrechensaufklärung möglich ist, welche Techniken sich in der Praxis bewähren und welche Möglichkeiten von Praxisseite gewünscht sind. Zum anderen werden wir den Datenschutz und Eingriffe in die Privatsphäre beleuchten und schützende Mechanismen diskutieren“, erklärt die Doktorandin Maria Gahn. Die Juristin, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Professor Dominik Brodowski an der Universität des Saarlandes arbeitet, veranstaltet beide Konferenzen gemeinsam mit ihrer Fachkollegin, der Doktorandin Yamina Bouadi, die an den Universitäten in Saarbrücken und Straßburg forscht. Fachlich unterstützt werden beide durch Professor Dominik Brodowski und Professorin Juliette Lelieur.

Ziel ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Praktikerinnen und Praktikern zum Austausch über Fachgrenzen und auch über verschiedene Rechtssysteme hinweg zusammenzubringen. „Wir konnten unter anderem Expertinnen und Experten für KI und Recht aus der UNESCO, von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, der französischen Gendarmerie Nationale und aus der Wissenschaft als Vortragende gewinnen“, sagt Maria Gahn. Auch die Gruppe der jungen Forscherinnen und Forscher ist vielfältig – neben Saarbrücken und Straßburg sind auch die Universitäten Amsterdam, Bayonne, Coimbra, Belfast, Brüssel, Konstanz, Luxemburg, Ottawa und Salamanca vertreten.

Sogar einige Studierende bringen in Impulsvorträgen ihre Forschungsideen ein. „Hierdurch wollen wir bereits Studentinnen und Studenten einen ersten Einstieg in die Wissenschaft ermöglichen und sie bei ihrer ersten Publikation in unserem Konferenzband unterstützen”, sagt Maria Gahn. In Saarbrücken steht unter anderem auch ein Besuch am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit weiteren Vorträgen auf dem Programm.

Die Konferenz wird von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) und über den Internationalisierungsfond des Dezernats Internationale Beziehungen der Universität des Saarlandes gefördert.

Die Medien sind zur Konferenz herzlich eingeladen. 
Tagungsort am 6. und 7. März: Campus Saarbrücken, Gebäude B4 1, Raum 0.27.
Programm der Konferenz

Fragen beantwortet:
Maria Gahn, Telefon: +49 681 302-4951, E-Mail: maria.gahn@uni-saarland.de
Lehrstuhl für Europäisierung, Internationalisierung und 
Digitalisierung des Strafrechts und des Strafverfahrensrechts
Prof. Dr. Dominik Brodowski, LL.M. (UPenn)

Pressefotos zum Download: 
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