31.07.2023

Universität des Saarlandes führt Jura-Bachelor ein

Eine Studentin hält ein Paragraphenzeichen - Symbolbild Rechtswissenschaft an der Universität des Saarlandes
© Oliver Dietze

Wer sich im kommenden Wintersemester für ein Jura-Studium in Saarbrücken entscheidet, kann bereits Punkte für den neuen Abschluss Bachelor of Laws sammeln: Damit profitieren auch die diesjährigen Erstsemester davon, dass die Fakultät Rechtswissenschaft zum Wintersemester 24/25 den Bachelor für Jura einführt. Voraussetzung für eine künftige Einschreibung in den Jura-Bachelor ist, dass sich die Studierenden parallel für ein Jura-Studium mit Ziel „Erste juristische Prüfung“ einschreiben.

Am 9. August um 17.30 Uhr sind alle Studieninteressierten herzlich zu einem Online-Livevortrag zum Studienangebot der Rechtswissenschaft mit allen Informationen rund ums Studium und das neue Bachelor-Angebot eingeladen. Der Vortrag ist am 9. August unter diesem Link ohne Voranmeldung zugänglich.

Mit einem neuen Bachelor-Abschluss komplettiert die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität des Saarlandes ihr Studienangebot. Bereits im vergangenen Jahr hat sie das Saarbrücker Jura-Studium reformiert und modernisiert: mit früherem Schwerpunktstudium, mehr Freiraum für Examensvorbereitung oder Auslandssemester und kürzerer Studiendauer. Nun folgt der Bachelor, der nach sechs Semestern Studium einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss bietet.

Zwar handelt es sich beim Bachelor of Laws (LL.B.)  nicht um eine Qualifikation für volljuristische Berufe wie Richter oder Anwalt – hierfür sind nach wie vor die „Erste juristische Prüfung“ sowie die „Zweite juristische Staatsprüfung“ maßgebend. Der Bachelor als international anerkannter akademischer Grad bietet jedoch einen Nachweis über erbrachte Studienleistungen und, nach bereits sechs Semestern, eine im Vergleich zu den Staatsprüfungen schnellere juristische Qualifikation, die als Grundlage für zahlreiche nationale und gerade auch internationale Tätigkeiten dient.

Voraussetzung für das Studium ist die Einschreibung in den Studiengang Rechtswissenschaft – Interessierte können hierbei ab dem Wintersemester 2024/25 zusätzlich den Bachelor-Studiengang belegen. Eine Einschreibung allein in den Bachelor ist dagegen nicht möglich. Der Abschluss LL.B. wird aufgrund einer festgelegten Anzahl von ECTS-Punkten sowie einer Bachelor-Arbeit verliehen. Dies wird im Studienverlauf mit dem Studiengang Rechtswissenschaft mit Abschluss „Erste juristische Prüfung“ verzahnt: Studierende erwerben den Bachelor integriert im Staatsexamens-Studiengang. 

Jurastudium in Saarbrücken

Das Jurastudium an der Universität des Saarlandes zeichnet sich durch eine im Bundesvergleich hohe Erfolgsquote aus. In Saarbrücken machen Juristinnen und Juristen seit Jahren überdurchschnittlich gute Abschlüsse.

Die Saarbrücker Markenzeichen sind Internationalität und Europarecht, Recht der Digitalisierung und Rechtsinformatik, Recht für Wirtschaft und Unternehmen sowie eine besondere Praxisnähe.

Im aktuellen CHE-Ranking erhielten die Jura-Studiengänge an der Universität des Saarlandes bei der Studierendenbefragung sehr gute Noten und kamen bei zahlreichen Kriterien in die Spitzengruppe. Spitzenbewertungen erhielt die Rechtswissenschaft unter anderem beim Kriterium Unterstützung am Studienanfang. Von den Saarbrücker Jura-Studierenden wurden bei der CHE-Befragung vor allem auch die Studienorganisation, die Betreuung durch die Lehrenden, die Einführung in wissenschaftliches Arbeiten, die IT-Ausstattung sowie die Bibliotheksausstattung sehr gelobt, auch mit der allgemeinen Studiensituation und dem Lehrangebot zeigten sich die Studierenden sehr zufrieden. Darüber hinaus wurde für das Fach Rechtswissenschaft eine zusätzliche Strukturerhebung in Bezug auf die Examensangebote und Repetitorien durchgeführt. Hierbei erhielt der Studiengang ebenfalls Spitzenbewertungen im bundesweiten Vergleich.

Im dritten Studienjahr finden keine Leistungskontrollen mehr statt – damit haben Saarbrücker Jura-Studierende im Jahr vor der Staatsprüfung den Rücken frei, um sich intensiv auf die Staatsprüfung vorzubereiten und den Lernstoff zu vertiefen und zu wiederholen. Universitätseigene Repetitorien unterstützen die Studierenden, ihr Studium erfolgreich abzuschließen.
Sie können sich bereits ab dem fünften Semester in Schwerpunktbereichen spezialisieren und den universitären Teil des Examens unmittelbar im Anschluss an das sechste Fachsemester ablegen, was zur Verkürzung der Studiendauer beiträgt. Die Studierenden können dabei die sehr umfangreichen und praxisnahen Schwerpunktmöglichkeiten nutzen, um sich ein eigenes juristisches Profil zu geben. Das Schwerpunktstudium zählt zu den besonderen Stärken der Saarbrücker Rechtswissenschaft und spiegelt die vielfältigen Forschungsschwerpunkte der Professorinnen und Professoren wider: Es umfasst aktuelle, in der Praxis gefragte Rechtsgebiete – darunter unter anderem Internationales Recht, Europarecht und Menschenrechtsschutz, Strafrechtspflege, Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, Französisches Recht, Privatversicherungsrecht oder IT-Recht und Rechtsinformatik.
Auch ein Auslandssemester lässt sich gut ins Studium integrieren. Es besteht eine große Zahl an EU-geförderten Austauschprogrammen mit Partnerfakultäten in aller Welt.

Die Studierenden können auch studienbegleitend in Zertifikaten Zusatzqualifikationen erwerben: Neben dem Zertifikat „IT-Recht und Rechtsinformatik“ können sie im Zertifikat „Schlüsselkompetenzen für Juristen“ in Kleingruppen Fähigkeiten trainieren, die in Juristenberufen gefragt sind, etwa Konfliktmanagement, Gesprächsführung oder Rhetorik und Vernehmungstechnik, und sie üben für die Praxis in simulierten Gerichtsverhandlungen. Bundesweit einmalig ist auch das Zertifikat im „Patent- und Innovationsschutz“, das in zwei Semestern praxisnah juristische Kenntnisse über Schutzrechte vermittelt.

Nach bestandener „Erster juristischer Prüfung“ besteht die Möglichkeit des Erwerbs eines Titels als Diplom-Jurist/in.
Die juristische Seminarbibliothek, das „Deutsch-Europäische Juridicum“, zählt zu den besten Jura-Bibliotheken deutschlandweit.

Besonderheiten der Saarbrücker Rechtswissenschaftlichen Fakultät

Zu den Markenzeichender Saarbrücker Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Lehre und Forschung zählt zum einen Europäisches und Internationales Recht. Die Fakultät bietet in allen Rechtsbereichen eine intensive Ausbildung über das nationale Recht hinaus. Parallel zum deutschen Recht können Studierende am Centre juridique franco-allemand (CJFA) auch Französisches Recht mit französischem Studienabschluss (Licence) studieren. Das Rechtswissenschaftliche Zentrum für Europaforschung erforscht und analysiert die rechtliche und politische Entwicklung Europas. Schon während ihres Studiums können Saarbrücker Jura-Studierende am renommierten Europa-Institut das „EIuS-Zertifikat“ erwerben und ihre Leistungen später für den LL.M.-Aufbaustudiengang anrechnen lassen. Das Europa-Institut gilt als Talentschmiede für internationale Juristerei: Das Masterstudium „Europäisches und Internationales Recht“ hat weltweiten Ruf. Die Fakultät bietet zusätzlich verschiedene Programme zum Erwerb eines „Master of Laws (LL.M.)“ an.

Zum anderen zählt die Fakultät mit ihrem Institut für Rechtsinformatik und dem Zentrum für Recht und Digitalisierung ZRD Saar zu den führenden Standorten auf dem Gebiet des Rechts der Digitalisierung und der Rechtsinformatik. Auf diesem Gebiet können sich Jura-Studierende früh spezialisieren: mit dem Schwerpunktstudium IT und Recht als Teil auch des juristischen Staatsexamens, außerdem einem Zertifikat "IT-Recht und Rechtsinformatik" sowie einem weiterbildenden Masterstudiengang „Informationstechnologie und Recht“.

Im Recht für Wirtschaft und Unternehmen – vom Wirtschafts- und Unternehmensstrafrecht über das Steuerrecht bis hin zum Privatversicherungsrecht – liegt ein weiterer Schwerpunkt.

Weitere Saarbrücker Besonderheiten sind die enge Verbindung mit der Praxis und die Einbeziehung von Praktikerinnen und Praktikern wie Richter und Anwälte in der Lehre. Viele der Saarbrücker Professorinnen und Professoren zählen in der Forschung zu den führenden ihres Fachs und sind als gefragte Expertinnen und Experten zu aktuellen Themen auch in der Praxis tätig. Von besonderem Reiz ist die Lage der Universität des Saarlandes mitten im Dreieck der wichtigsten europäischen und deutschen Gerichte und Institutionen: Karlsruhe (Bundesverfassungsgericht BVerfG, Bundesgerichtshof BGH), Straßburg (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte EGMR, Europäisches Parlament) und Luxemburg (Gerichtshof der Europäischen Union EuGH). Diese regionale Lage erleichtert gewinnbringende Exkursionen und ermöglicht überdies, dass Rechtspraktikerinnen und -praktiker aus solchen Institutionen als Dozenten und Dozentinnen die Lehre an der Fakultät bereichern.

Weitere Studiengänge im Bereich Recht an der Universität des Saarlandes
Neben dem klassischen Jura-Studium mit Abschluss Erste juristische Staatsprüfung und dem künftigen Bachelor of Laws (LL.B.) werden „Droit français et allemand“ (Licence/Bachelor), sowie die Bachelor- und Master-Studiengänge „Wirtschaft und Recht“ angeboten.
Als weiterbildende Studiengänge sind im Angebot: Deutsches Recht und Europäische Rechtsvergleichung (LL.M.), Europäisches und Internationales Recht (LL.M.), Informationstechnologie und Recht (LL.M.), SARPA – Integrierter Master in vergleichendem öffentlichen Recht (LL.M.), Unternehmenskommunikation und Rhetorik (M.A.) sowie Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis (LL.M.).

Fragen beantwortet:
Studiendekan Prof. Dr. Christoph Sorge:
E-Mail: +49 (0)681 302-5122 / -5120, E-Mail: christoph.sorge(at)uni-saarland.de

Weitere Informationen:
https://www.uni-saarland.de/studium/angebot/staatspruefung/rechtswissenschaft.html
https://www.uni-saarland.de/fakultaet/r.html

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