24.04.2025

Informatik-Professor Holger Hermanns wird wissenschaftlicher Direktor von Schloss Dagstuhl

Porträtfoto
© Schloss DagstuhlInformatik-Professor Holger Hermanns wird wissenschaftlicher Direktor von Schloss Dagstuhl - Leibniz-Zentrum für Informatik.

Zum 1. Mai übernimmt Informatik-Professor Holger Hermanns die wissenschaftliche Leitung von Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik und tritt damit die Nachfolge von Professor Raimund Seidel an, aktuell Vizepräsident für nachhaltige Entwicklung und Strategie der Universität des Saarlandes. Seit 1990 treffen sich im Schloss Dagastuhl kleine und handverlesene und im besten Sinne interdisziplinäre Gruppen von herausragenden Forschern und vielversprechendem Nachwuchs aus aller Welt.

Zum Stabwechsel inh der wissenschaftlichen Leitung hat das Leibniz-Zentrum für Informatik, Schloss Dagstuhl diese Pressemitteilung veröffentlicht:

Professor Hermanns ist ein international renommierter Wissenschaftler in den Bereichen Modellierung und Verifizierung nebenläufiger sowie ressourcenadaptiver Systeme. Unter den unkonventionellen Anwendungen seiner Forschung finden sich seine Arbeiten zu drahtlosem Bremsen von Fahrrädern, zu dezentraler Stabilisierung von Energienetzen, und zu energie-optimalem Betrieb von Flotten von Kleinst-Satelliten. Am 1. Mai 2025 übernimmt er die Leitung des Informatikzentrums Schloss Dagstuhl und tritt die Nachfolge von Professor Seidel an, der sich nun mehr auf seine neue Herausforderung als Vizepräsident für nachhaltige Entwicklung und Strategie der Universität des Saarlandes konzentrieren wird.

Wissenschaftlicher Fortschritt lebt von Gesprächen, Diskussionen und dem Austausch von Ideen. Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik hat sich zum Ziel gesetzt, die Informatikforschung auf internationalem Spitzenniveau zu fördern, insbesondere durch die Bereitstellung von Infrastrukturen für wissenschaftliche Kommunikation und den Austausch zwischen Forscherinnen und Forschern. Seit 1990 treffen sich dort kleine und handverlesene und im besten Sinne interdisziplinäre Gruppen von herausragenden Forschern und vielversprechendem Nachwuchs aus aller Welt. Diesen bietet das Zentrum den perfekten Ort für konzentriertes Nachdenken und konstruktive Gespräche. Die weltweite Literaturrecherche, die essentiell für seriöse Forschung ist, wird durch den Betrieb der international bedeutendsten Literaturdatenbank für Informatik, dblp, gefördert. Die kostenlos zugängliche Webseite dblp.org bietet von Hand kuratierte Autorenprofile. Durch günstige OpenAccess-Verlagsdienstleistungen, etwa mit der international anerkannten Konferenzbandreihe Leibniz International Proceedings in Informatics, wird der weltweite Austausch unter den Wissenschaftlern leichter ermöglicht. Schließlich beteiligt sich das Zentrum auch an Kooperationsprojekten wie etwa der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI.

Professor Seidel hat in den vergangenen elf Jahren das Profil von Schloss Dagstuhl entscheidend geprägt. Er führte das Leibniz-Zentrum für Informatik erfolgreich durch die Herausforderungen der stürmischen Zeiten der Pandemie, wobei unter seiner Führung das Zentrum sowohl vor als auch nach der Pandemie von der Leibniz-Gemeinschaft mit Bestnoten evaluiert wurde. Pro Jahr besuchen mehr als 3500 internationale Forschende das Schloss.

Mit dem Informatikzentrum Schloss Dagstuhl ist Professor Hermanns als regelmäßiger Teilnehmer an den wissenschaftlichen Zusammenkünften seit Jahrzehnten vertraut. Als langjähriger Vorsitzender des Fördervereins und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Informatikzentrum Schloss Dagstuhl konnte er die Geschicke des Zentrums über viele Jahre direkt begleiten und in einzelnen Punkten auch mitgestalten.

Holger Hermanns studierte Informatik in Deutschland und Angewandte Mathematik in Frankreich. Nach seiner Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg im Jahr 1998 war er zunächst an der Universität Twente tätig. Seit 2003 bekleidet er eine Professur an der Universität des Saarlandes. Neben Gastprofessuren in Grenoble, Guangzhou und Kopenhagen sowie der mehrfachen Auszeichnung seiner Forschung durch den Europäischen Forschungsrat ERC wurde er 2013 in die Academia Europaea aufgenommen und initiierte 2019 den transregionalen Sonderforschungsbereich CPEC der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG. Er hat bis heute in verschiedenen Konsortien federführend mehr als 25 Millionen Euro an Forschungsmitteln eingeworben.