27.06.2024

Gastvorlesung am UKS zu Eizellspende und Leihmutterschaft

Am Donnerstag, 27. Juni, lädt die Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum zu einem Vortrag von Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann ein. Die Biologin und Humanethikerin wird über Eizellspende und Leihmutterschaft sprechen. Die Veranstaltung findet um 18.15 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Biochemie (Geb. 45) am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg statt. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen.

Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann ist Biologin und Humanethikerin sowie Professorin für Ethik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, die sie als Rektorin leitet. Seit 2016 gehört sie dem Deutschen Ethikrat an. Außerdem ist sie Mitglied in der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin der Bundesregierung.

In ihrem Vortrag spricht sie über Eizellspende und Leihmutterschaft, beides Themen, die heute in Deutschland sehr kontrovers diskutiert werden. Bei einer Eizellspende unterzieht sich eine Frau einer hormonellen Behandlung, die die Produktion und Reifung von Eizellen anregt. Die reifen Eizellen werden der Frau entnommen und im Reagenzglas mit den Spermien des Wunschvaters befruchtet und dann der Frau eingepflanzt, die das Kind austragen und großziehen will. Die biologische Mutter ist dann nicht die soziale Mutter.

Im Unterschied zu anderen Ländern wie Spanien oder Tschechien ist die Eizellspende in Deutschland verboten. Unter einer Leihmutter versteht man eine Frau, die ein Kind austrägt und dann einer anderen Person oder Familie überlässt. Eine Leihmutterschaft ist in Deutschland ebenfalls gesetzlich untersagt. Es gibt weltweit Länder, in denen eine Leihmutterschaft erlaubt ist, wenn die Leihmutter nicht für ihre Dienste bezahlt wird. Es gibt andere Länder, in denen die Leihmutter finanziell für ihre Dienste entlohnt wird. Kinderwunschbehandlung ist in Deutschland bereits stark kommerzialisiert. Eine der Befürchtung ist eine weitere Kommerzialisierung der Fortpflanzungsmedizin in Deutschland und eine weitere Instrumentalisierung von Eizellspenderinnen und Leihmüttern. Befürworter der Eizellspende und der Leihmutterschaft sehen größere Möglichkeiten der Selbstbestimmung der Frau und Hilfe für ungewollt kinderlose Frauen und Paare.

Eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie hier.

Kontakt
Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum
c/o Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes
Kirrberger Straße
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Tel.: 0684116-26002