17.02.2025

Forschungsverbund: Wie man ältere Menschen vor Krankheiten des Bewegungsapparats schützen kann

Das Forschungsprojekt "Smart Implants for Life Enrichment" (SmILE) hat das Ziel, intelligente Lösungen zur Verringerung der Belastung älterer Patientinnen und Patienten durch nicht übertragbare Krankheiten des Bewegungsapparats zu entwickeln. Dabei geht es vor allem um Präventivmaßnahmen und frühzeitige Interventionen im Krankheitsverlauf. An dem mit 21 Millionen Euro geförderten Verbund sind die Universität des Saarlandes und das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik beteiligt.

Die Gesellschaft erlebt derzeit eine zunehmend alternde Bevölkerung, die durch die Babyboom-Generation der Nachkriegszeit angetrieben wird. Diese demografische Verschiebung hat die nicht übertragbaren Krankheiten des Bewegungsapparats stärker in den Fokus gerückt, da sie ältere Menschen durch Erkrankungen wie Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose und Frakturen unverhältnismäßig stark betreffen. „Diese Krankheiten beeinträchtigen Knochen, Gelenke, Muskeln und Bindegewebe und führen zu chronischen Schmerzen und eingeschränkter Mobilität", erklärt Projektkoordinator Arndt-Peter Schulz (Ärztliche Leitung des Zentrums für Klinische Forschung am BG Klinikum Hamburg). „Letztlich haben diese funktionellen Beeinträchtigungen erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und negative Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit".

Da der Anteil älterer Erwachsener weiter zunimmt, sind die Krankheiten des Bewegungsapparats zu einer globalen Gesundheitsherausforderung geworden. Als Reaktion darauf wurde im Rahmen der EU-Initiative "Horizont Europa" das Projekt SmILE ins Leben gerufen, um zukunftsweisende Innovationen in diesem Bereich voranzutreiben. Ziel des Projekts ist es, intelligente Lösungen für die frühzeitige Prävention und Intervention bei diesen Krankheiten zu entwickeln, die es den Patientinnen und Patienten ermöglichen, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und gleichzeitig die Gesundheitssysteme zu entlasten.

Das vom Programm Horizon Europe der Europäischen Union und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) mit einem Budget von 21 Millionen Euro unterstützte Projekt erstreckt sich über 60 Monate und bringt 25 renommierte Institutionen aus 12 europäischen Ländern zusammen. Koordiniert wird es von der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung gemeinsam mit dem BG Klinikum Hamburg. Von der Universität des Saarlandes sind Bergita Ganse, Professorin für Innovative Implantatentwicklung, sowie Paul Motzki, Professor für Smarte Materialsysteme, beteiligt. In ihrem Projekt geht es darum, eine Elektronik mit Sensoren und Aktorik zu entwickeln, die für Implantate und andere Hilfsmittel eingesetzt werden kann. Zum Beispiel soll ein Nagel zur Behandlung von Schienbeinbrüchen entwickelt werden. 

Weitere Informationen:  Pressemitteilung des BG Klinkum Hamburg