23.10.2024

Europäische Allianz Transform4Europe: Hochschulleitungen beschließen noch engere Zusammenarbeit

Die zehn Mitglieder der europäischen Hochschulallianz Transform4Europe werden ihre enge Kooperation weiter vertiefen und verstetigen. Zu diesem Zweck wurde bei der Vollversammlung, die dieses Jahr im polnischen Kattowitz stattfand, die Gründung einer Rechtspersönlichkeit für den Verbund beschlossen. Auch die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung soll mit Hilfe eines gemeinsamen Projektbüros ausgebaut werden.

Die zehn Mitglieder der europäischen Hochschulallianz Transform4Europe (T4EU) trafen sich zu ihrer diesjährigen Vollversammlung an der Schlesischen Universität in Kattowitz (Polen). Universitätspräsident Ludger Santen vertrat dort am 22. Oktober erstmals die Universität des Saarlandes in der Runde der Hochschulleitungen und brachte die Ideen des neuen Präsidiums in die weitere Entwicklung der Allianz ein. Dazu gehört neben dem Ausbau der Mobilität von Studierenden und Personal vor allem die weitere Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. 

„Wir haben in der Transform4Europe-Allianz in den vergangenen vier Jahren bereits erfolgreich gemeinsame internationale Studienangebote geschaffen. Wenn wir nun auch vermehrt die Forscherinnen und Forscher in gemeinsamen Projekten zusammenbringen, wird dies den langfristigen Erfolg unserer Zusammenarbeit sichern. Dazu haben wir hier in Kattowitz die Gründung eines gemeinsamen Projektbüros beschlossen, um weitere Drittmittel für die Allianz noch besser einwerben zu können“, erläutert Professor Santen. 

Die Einwerbung von Drittmitteln wird künftig zudem nicht nur den einzelnen Mitgliedshochschulen möglich sein, sondern auch der Allianz als solcher: Ab Ende 2025 wird sich Transform4Europe als eigenständige juristische Person an Ausschreibungen (nicht nur) für europäische Fördergelder beteiligen können. In einem ersten Schritt wird ein Verein nach deutschem Recht gegründet. Dieser soll in eine europäische Rechtsform überführt werden, sobald von Seiten der Europäischen Union die dafür nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Für Universitätspräsident Santen zeigt diese weitreichende Entscheidung, dass Transform4Europe mehr ist als lediglich ein Projekt: „Wenn wir in der globalen Hochschullandschaft Bestand haben wollen, müssen wir eng und dauerhaft mit europäischen Hochschulen kooperieren. Die Universität des Saarlandes koordiniert die Transform4Europe-Allianz und tritt somit als starker, engagierter Partner im europäischen Hochschulraum und darüber hinaus in Erscheinung. Damit erhöhen wir unsere Sichtbarkeit und Attraktivität für Studierende und Forschende aus aller Welt“, betont Ludger Santen.

Breit gefächertes Programm für Studierende bei der Transform4Europe Week

Parallel zu den Leitungsgremien und Arbeitsgruppen der Allianz sind auch rund 150 Studierende der zehn Partnerhochschulen nach Kattowitz gereist. Im Rahmen der sogenannten Transform4Europe Week nehmen sie an Lehrveranstaltungen verschiedener Fachrichtungen teil und bekommen zudem ein abwechslungsreiches Kultur- und Sportprogramm geboten.

Irini Tselios hat früher bereits an solchen T4EU Weeks teilgenommen. „Das ist eine tolle Gelegenheit, Studierende aus den anderen Hochschulen in ganz Europa kennenzulernen, sich auszutauschen und zu vernetzen“, sagt die ehemalige AStA-Vorsitzende, die sich immer noch für T4EU engagiert. Sie ist als eine der beiden Vertreterinnen der Saar-Universität im Studierenden- und Promovierendenbeirat der Allianz nach Polen gereist. „Über den T4EU Student Council können wir uns unmittelbar einbringen, um unsere Zusammenarbeit weiterzuentwickeln“, so die Studentin. Darüber hinaus rät sie allen Studierenden, sich regelmäßig über die Angebote von Transform4Europe zu informieren. Zu verschiedenen Themen gibt es gemeinsame Veranstaltungen und Kurse als Online-Format, im Kurzzeitaustausch oder als Mobilitätsprogramm für ein ganzes Semester. Diese sind für Studierende in der Regel kostenfrei oder können über das Erasmus-Programm der EU finanziert werden.

Weitere Informationen:

Gemeinsam mit zehn Partnerhochschulen bildet die Saar-Universität die europäische Allianz Transform4Europe – T4EU. Dazu zählen die Universität Alicante (Spanien), die Estnische Kunstakademie (Estland), die Universidade Católica Portuguesa in Portugal, die Universität Primorska (Slowenien), die französische Universität Jean Monnet in Saint-Étienne, die Schlesische Universität in Kattowitz (Polen), die Universität St. Kliment Ohridski in Sofia (Bulgarien), die Universität Triest (Italien) und die Vytautas-Magnus-Universität (Litauen). Assoziierter Partner ist die Mariupol State University in der Ukraine. In dem Hochschulverbund wird eine neue Generation von jungen Europäerinnen und Europäern ausgebildet, die fachübergreifend zusammenarbeiten und dafür digitale, interkulturelle und unternehmerische Kenntnisse erwerben. Dazu wird ein virtueller europäischer Campus geschaffen, der zahlreiche gemeinsamen Studien- und Weiterbildungsprogramme anbietet. Mobilität soll für Studierende und Personal zur Norm und eine enge Zusammenarbeit in Forschung und Innovation etabliert werden.

Die Transform4Europe-Allianz wird 2024 – 2027 mit insgesamt 14,4 Millionen Euro im Programm Erasmus+ unterstützt. Hinzu kommt ein Betrag von 3,6 Millionen Euro, der von den zehn beteiligten Hochschulen übernommen wird. An die Saar-Universität fließen rund 2,4 Millionen EU-Gelder.

Homepage der T4EU-Allianz: www.transform4europe.eu

Informationen des DAAD zu den Europäischen Hochschulen

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Dominik Brodowski
Vizepräsident für Internationalisierung und Europa
Tel.: 0681 302-2018
E-Mail: vp-europa(at)uni-saarland.de

Carola Hodyas, Projektleitung Transform4Europe
Tel.: 0681 302-5039
E-Mail: carola.hodyas(at)uni-saarland.de

Irini Tselios
Mitglied im T4EU-Studierendenbeirat und studentische Projektmitarbeiterin
Tel.: 0681 302-2873