Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker wird die Konferenz mit einem Grußwort eröffnen. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Ob weltweite Fluchtbewegungen, Russlands andauernder Krieg gegen die Ukraine, politische Radikalisierung, Umweltkrisen oder Armut und wachsende soziale Ungleichheit: Gesamteuropäische, aber auch global relevante Themen stellen Europa und die europäische Politik gegenwärtig vor große Herausforderungen und fordern immer öfter Entscheidungen und Lösungen auf europäischer Ebene. Allerdings scheitern hohe politische Ambitionen oftmals in ihrer Umsetzung, und die Spannungen zwischen politischem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit bereiten den Nährboden für populistische und euroskeptische Bewegungen. Mit diesem Spannungsfeld zwischen politischem Anspruch und gesellschaftlicher Wirklichkeit Europas befasst sich die vierte Saarbrücker Europa-Konferenz, die am 28. November mit einer Podiumsdiskussion im Rathausfestsaal der Landeshauptstadt Saarbrücken eröffnet wird.
Am 29. November diskutieren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in der Aula der Universität darüber, weshalb Rechtspopulismus und Euroskeptizismus in Europa aktuell auf dem Vormarsch sind, und beleuchten, wie Bürgerinnen und Bürger auf die EU blicken. Zu diesem Thema analysiert unter anderem der Politikwissenschaftler und EU-Experte Prof. Berthold Rittberger von der LMU München die Konjunktur politischer Schuldzuweisungen auf europäischer Ebene und zeigt ihre Chancen und Risiken für die Demokratie in Europa auf. Prof. Daniela Braun, Politikwissenschaftlerin an der Universität des Saarlandes, zeigt, wie sich der verfestigte Euroskeptizismus – insbesondere auch nach der vergangenen Europawahl – auf die europäische Politik auswirkt. Der Soziologe Prof. Martin Schröder, ebenfalls von der Universität des Saarlandes, argumentiert, dass sich trotz eines verstärkten Zuspruchs für rechtspopulistische Parteien, Bürgerinnen und Bürger der EU emotional zunehmend verbundener fühlen als früher.
Der Nachmittag dreht sich um Erfolge und Hindernisse einer mehrsprachigen europäischen Gesellschaft, die als Vorstellung stets Teil der europäischen Idee war. Der Sprachwissenschaftler Dr. Heiko F. Marten vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim vergleicht in seinem Vortrag die Sprachpolitiken Deutschlands und Lettlands und beleuchtet nationale Unterschiede. Abschließend befasst sich der Politikwissenschaftler Dr. Constantin Schäfer, Berater für die „Konferenz zur Zukunft Europas“, mit dem Thema der EU-Bürgerbeteiligung und dem praktischen Umgang mit Mehrsprachigkeit und potenziellen Sprachbarrieren im konkreten Prozess der Zukunftskonferenz.
Im Rahmen eines Info-Forums werden sich erneut wieder viele Europa-Einrichtungen der Universität des Saarlandes mit Infoständen präsentieren.
Das vollständige Konferenzprogramm und Informationen zur Anmeldung sind zu finden unter: www.uni-saarland.de/einrichtung/ceus/oeffentlichkeit/europa-konferenz
Veranstaltungsort der Konferenz
Campus der Universität des Saarlandes
Gebäude A3 3 (Aula)
66123 Saarbrücken
Kontakt
Dr. Kristina Höfer
Cluster für Europaforschung (CEUS)
E-Mail: ceus@uni-saarland.de
Web: www.uni-saarland.de/ceus