Mit der Metapher der „Demokratiedämmerung“ beschreiben aktuelle politikwissenschaftliche Studien Phänomene einer zunehmenden Entfremdung der Bevölkerung in Europa von demokratischen Institutionen und Prozessen. Einige Politiker artikulieren sogar Sorgen vor „Thüringer Verhältnissen“ nach den Wahlen zum Europäischen Parlament. Mögliche Veränderungen der Mehrheitsverhältnisse nach der Europawahl evozieren Fragen: einerseits, wie es mit den Entscheidungsprozessen in der EU weitergehen wird, andererseits, wie es dazu gekommen ist, dass populistisch-extremistische Parteien spürbaren Zulauf erhalten. Zur Analyse werden (1) die Ergebnisse der Parlamentswahlen beleuchtet, (2) Merkmale und Probleme der institutionellen Architektur der EU untersucht sowie (3) Herausforderungen für die Europapolitik diskutiert, etwa die Gewährleistung von Legitimation bzw. Neuordnung der Führungsstrukturen.
Infos und Teilnahmelink unter https://online-ringvorlesung.de/
Dr. Torsten Mergen, Universität des Saarlandes, ZelL
Nach einem Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft und Katholischen Theologie an der Universität des Saarlandes und dem 1. und 2. Staatsexamen für das Lehramt arbeitet Torsten Mergen als Gymnasiallehrer im saarländischen Schuldienst und teilabgeordnete Lehrkraft für Fachdidaktik an der Universität des Saarlandes. 2012 promovierte er berufsbegleitend mit einer Studie zum jugendbewegten Schriftsteller und konservativen Revolutionär Teut Ansolt. Seit 2017 ist er zudem Lehrbeauftragter für die Bereiche Kultur, Politik und politische Landeskunde am Zentrum für lebenslanges Lernen (ZelL) in Saarbrücken.