11.12.2024

Projekt CircularSaar soll im Saarland die Transformation zur Kreislaufwirtschaft vorantreiben

Portraitfoto
© UdSProf. Dr.-Ing. Michael Vielhaber

Vor dem Hintergrund des Strukturwandels soll das Forschungsprojekt CircularSaar die energie- und materialintensiven Industriebereiche Automobil, Maschinenbau und Stahl im Saarland beim Einstieg in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unterstützen. Das Projekt ist ein zentraler Teil des neuen Schwerpunktes Nachhaltigkeit der Universität des Saarlandes. Die saarländische Landesregierung fördert das Projekt in Höhe von 33 Millionen Euro mit Mitteln des Transformationsfonds.

Kreislaufwirtschaft macht wirtschaftliches Wachstum auf nachhaltige Weise möglich und schont Ressourcen und Rohstoffe. Es soll möglichst nichts mehr entsorgt, sondern alles in einen beständigen Kreislauf gebracht, wiederverwendet, recycelt und so die Umwelt weniger belastet werden. Dies erfordert, die Prozesse von Beginn an, von der Gewinnung der Rohstoffe über die Produktion bis zur Rückführung in den Kreislauf, neu zu denken und mit der Expertise verschiedener Fachrichtungen neu zu entwickeln. Das Projekt CircularSaar will im Saarland hierfür die Forschungsgrundlagen legen. Forscherinnen und Forscher der Universität des Saarlandes, des Fraunhofer-Instituts für zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und des Instituts für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme IZES arbeiten dabei zusammen. Leiter ist Michael Vielhaber, Professor für Produktentstehung an der Universität des Saarlandes und wissenschaftlicher Geschäftsführer des IZES-Institutes.

„Im Rahmen des Circular-Projektes werden wir daran arbeiten, für die im Saarland bedeutsamen Materialien wesentliche Komponenten einer Kreislaufwirtschaft zu konzipieren und diese datentechnisch bestmöglich zu unterstützen. Im Mittelpunkt stehen Metalle und Metallkreisläufe sowie die diesbezüglichen Prozesse, die mit Datensystemen und Künstlicher Intelligenz verbessert werden sollen“, erklärt Professor Michael Vielhaber. Vor allem die frühe konzeptionelle Phase der Kreislaufgestaltung, die Produktion sowie die späte Phase stehen im Fokus. Acht forschungsorientierte Arbeitsgruppen und zwei querschnittlich unterstützende Arbeitsgruppen werden hierzu eingerichtet. 

Die Forscherinnen und Forscher werden innovative Methoden erforschen und entwickeln, um Metalle wiederzuverwenden, Produkte zu reparieren, zu recyceln und genutzte Energie für den gleichen oder einen anderen Prozess wiederzuverwenden (Energierückgewinnung). Außerdem soll die Kreislauffähigkeit von Metallen und Multi-Material-Systemen erforscht und entwickelt werden. Damit die Wandlungsprozesse erfolgreich gestaltet und umgesetzt werden können, und auch auf Akzeptanz in Unternehmen wie Bevölkerung treffen, sind unter anderem die Wirtschaftswissenschaften der Universität involviert: Sie sollen zur zukunftsgerichteten Nachhaltigkeitsbewertung und -prognose beitragen und die ökologischen Vorteile nachweisen und sichtbar machen. 

„Ziel ist es, bestehende Arbeitsplätze zu sichern, neue in Wissenschaft und Industrie zu schaffen und nicht zuletzt auch die Chancen von Unternehmensgründungen und Spin-Offs zu erhöhen“, sagt Professor Michael Vielhaber.

Fragen beantwortet:

Prof. Dr.-Ing. Michael Vielhaber (Professur für Produktentstehung an der Universität des Saarlandes und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IZES):
Telefon: +49 (0)681 302 71304, E-Mail: michael.vielhaber(at)uni-saarland.de

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung: “Millionen-Förderung: Neuer Universitäts-Schwerpunkt Nachhaltigkeit erhält Rückenwind vom Land”