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In diesem Jahr wird die „Cell Physics“ gemeinsam vom SFB 1027 und der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) organisiert; die DGZ hält in Saarbrücken ihre Jahrestagung im Rahmen der Cell Physics ab.
Der Körper unterliegt wie alles im Universum den Gesetzen der Physik. Das gilt natürlich auch für die kleinsten Einheiten, von der Zelle bis hinab zu ihren noch viel winzigeren Bestandteilen, in welchen Proteine gebildet und transportiert werden, Signale durch vielerlei Membranen geschickt werden und Energie erzeugt wird, um nur einige Beispiele zu nennen. All diese Prozesse auf mikroskopischer Ebene folgen den Gesetzen der Physik. Diese Vorgänge zu kennen und genau beschreiben zu können, ist fundamental für das Verständnis der Abläufe im Körper. Kennt man sie genau, kann man zum Beispiel in der Folge Medikamente entwickeln, die gegen bisher unheilbare Krankheiten wirksam sein können.
An dieser wichtigen Schnittstelle zwischen Biologie und Physik forschen bereits seit 2013 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität des Saarlandes gemeinsam im SFB 1027 „Physikalische Modellierung von Nichtgleichgewichtsprozessen in biologischen Systemen“. Alle zwei Jahre laden sie Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt ein, um über die neuesten Forschungsansätze zu diskutieren, Erkenntnisse auszutauschen und sich zu vernetzen. Die „Cell Physics“-Konferenz ist inzwischen zur größten deutschen Konferenz auf dem Gebiet der Biophysik geworden.
Zur diesjährigen Cell Physics, die vom 10. bis zum 13. Oktober in Saarbrücken stattfindet, erwarten die beiden Organisatoren, Zellbiologieprofessorin Sandra Iden und Physikprofessor Heiko Rieger, rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt in Saarbrücken. An den vier Tagen können die Gäste an mehreren Sessions teilnehmen, die sich beispielsweise um Membranfusionen, die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Zellen oder die Biophysik des Immunsystems drehen. „Die DGZ hält ihre ebenfalls international geprägte Jahrestagung stets an wechselnden Orten ab. Große Durchbrüche in der Zellbiologie wurden in den letzten Jahren vor allem durch die enge Kooperation mit experimentellen und theoretischen Physikerinnen und Physikern möglich. Insofern überrascht die thematische Überlappung vergangener DGZ-Tagungen mit der ‚Cell Physics‘ nicht. Um eine noch größere saarländische Bühne für diesen wachsenden interdisziplinären Austausch zu bieten, haben wir uns daher entschieden, in diesem Jahr einmalig eine gemeinsam von SFB 1027 und DGZ organisierte Konferenz zu veranstalten. So können wir mehr internationale Expertinnen und Experten der Biophysik und Zellbiologie hier in Saarbrücken zusammenbringen und die Konferenz für eine noch größere Zielgruppe attraktiv gestalten“, erläutert DGZ-Vizepräsidentin Sandra Iden die besondere Konstellation der diesjährigen Veranstaltung.
In Dutzenden Vorträgen von Fachleuten renommierter Forschungseinrichtungen aus aller Welt kann sich die Biophysik- und Zellbiologie-Community gegenseitig auf den neuesten Stand bringen. „Neben unserem Alleinstellungsmerkmal, dass wir an der Universität des Saarlandes so eng interdisziplinär miteinander zusammenarbeiten, ist eine Besonderheit der diesjährigen Cell Physics auch die weitere Förderung der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet“, erläutert Sandra Iden. „Frankreich ist in der Biophysik und Zellbiologie sehr gut aufgestellt“, weiß die Biochemikerin. „Wir freuen uns daher auf eine deutsch-französische Zellbiologie-Session, die von der DGZ und ihrem französischen Pendant SBCF gemeinsam gestaltet wurde.“
„Eine Konferenz dieser Größenordnung ist organisatorisch und finanziell ein großer Aufwand“, berichtet SFB-Sprecher und Mitorganisator Heiko Rieger. „Wir sind froh, dass wir durch die Förderung des Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Mittel und die Möglichkeit haben, diese Konferenz in regelmäßigen Abständen durchzuführen, so dass sie sich zu einer festen Größe in der internationalen Biophysik-Gemeinschaft etablieren konnte“, führt der Physiker aus.
Weitere Informationen:
https://www.cell-physics.uni-saarland.de/
Kontakt:
Prof. Dr. Sandra Iden
Tel.: (06841) 1647912
E-Mail: sandra.iden(at)uks.eu
Prof. Dr. Heiko Rieger
Tel.: (0681) 3023969
E-Mail: heiko.rieger(at)uni-saarland.de
