In Görlitz geboren, schloss Michael Veith das Studium der Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München 1971 mit der Promotion ab und wechselte als wissenschaftlicher Assistent an das Institut für Anorganische Chemie der Universität Karlsruhe, wo er sich 1977 habilitierte und als Privatdozent tätig war. Von 1979 bis 1984 hatte er die Professur für Anorganische und Analytische Chemie an der Technischen Universität Braunschweig inne, ehe er 1984 dem Ruf der Universität des Saarlandes folgte und Saarbrücken trotz dreier ehrenvoller Ruhe die Treue hielt.
Der Jubilar widmete sich intensiv dem deutschen-französischen Wissenschaftsaustausch, agierte unter anderem als Gastprofessor an den Universitäten Bordeaux, Toulouse und Nizza und hielt seit 1988 jährlich Vorlesungen an der Straßburger Partnerhochschule École Européenne Chimie Polymères Matériaux sowie seit 2000 an der École Polytechnique, Palaiseau. 1994 wurde ihm die „Grignard-Wittig-Vorlesung“ an französischen Universitäten gemeinsam durch die Gesellschaft Deutscher Chemiker und die Société Française de Chimie übertragen. 1999 initiierte er das erste Europäische Graduiertenkolleg (Saarbrücken / Metz / Nancy / Strasbourg / Luxembourg) in den Naturwissenschaften (Deutsche Forschungsgemeinschaft, Ministère d'Éducation Nationale, CNRS), das er als erster Sprecher bis 2008 begleitete.
2002 zunächst zum auswärtigen wissenschaftlichen Mitglied des INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken berufen, war er parallel zu seiner Professur von 2005 bis 2010 wissenschaftlicher Geschäftsführer am INM und wirkte anschließend als Seniorprofessor und wissenschaftlicher Berater des INM. In den Jahren 2006 bis 2008 war er Vorsitzender des Kompetenzzentrums cc-NanoChem e. V. –Chemische Nanotechnologie für Neue Werkstoffe.
Der Jubilar hat zahlreiche herausragende Aufgaben für die wissenschaftliche Gemeinschaft übernommen. So ist er unter anderem Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, war im Arbeitsausschuss Anorganisch-Technische Chemie der DECHEMA und im Vorstand des AgeNT-D, Netzwerk der nationalen Kompetenzzentren für Nanotechnologien und Nanoanalytik sowie Fellow of the Royal Chemical Society (London). In der akademischen Selbstverwaltung engagierte er sich als Prodekan des Fachbereichs Chemie, als Senator und Mitglied des Universitätsrates und leitete das Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes. Ebenso war er in zahlreichen Gremien französischer Universitäten tätig.
Prof. Veiths vielfältige Verdienste sind durch hohe Auszeichnungen und Ehrungen gewürdigt worden. So wurden ihm der Chemie-Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1982), der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1991) und 2010 der Wilhelm-Klemm-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker sowie der Interregionale Wissenschaftspreis „Exzellenznetze der Großregion“ für das Europäische Graduiertenkolleg GRK 532 verliehen. 2004 erfolgte die Ernennung zum Officier de l’Ordre National du Mérite durch den französischen Präsidenten und 2008 die Ehrendoktorwürde der Université Paul Sabatier, Toulouse.
Anlässlich des 80. Geburtstages von Herrn Prof. Veith lädt der Ortsverband Saar der Gesellschaft Deutscher Chemiker am 25. November um 16.15 Uhr zu einem Festkolloquium im großen Hörsaal der Chemie (Gebäude C4 3) auf dem Saarbrücker Campus ein. Dabei werden die pionierartigen Beiträge des Jubilars an der Schnittstelle von Molekülen und Materialien sowie sein Engagement in der Betreuung mehrerer Generationen von Chemikern und Chemikerinnen gewürdigt werden.
Kontakt: Dr. Wolfgang Müller Universitätsarchiv (w.mueller@univw.uni-saarland.de)
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