Auch für Kinder und Jugendliche gibt es zahlreiche Mitmach-Angebote. Im Folgenden wird eine Auswahl der Programmpunkte präsentiert, weitere Angebote sind in der Zeitungsbeilage „campus extra“ ausführlich beschrieben, die am 3. Juni veröffentlicht wird. Das gesamte Programm vom 8. Juni mit allen Orts- und Zeitangaben ist online zu finden: www.uni-saarland.de/infotag
In den Naturwissenschaften gibt es ein vielfältiges Programm, das für alle Altersklassen etwas bereithält. Die Physik bietet Einblicke in Forschungsgebiete, die bis vor wenigen Jahren noch nach Science Fiction geklungen haben. Als einer der wenigen deutschen Standorte ist die Universität des Saarlandes ein Zentrum der Quantenphysik-Forschung. Diese wird in mehreren Angeboten erläutert. Auch die Welt der Laserstrahlen, Radioaktivität und Supraleiter steht den Besuchern offen. Wer wissen möchte, was einen im Physikstudium (und danach) erwartet, darf die Physikerinnen und Physiker der Universität im Foyer des Physik-Towers mit Fragen löchern. Und wer von all der Physik Hunger bekommen hat, kann sich den Vortrag von Thomas John anhören, der zeigt, welche Rolle Physik und Chemie am Herd spielen – inklusive einer unterhaltsamen Kochshow.
In den Biowissenschaften können die Gäste am Tag der offenen Tür rund um die Uhr in den Mikroskopierraum gehen und dort in eines der zahlreichen Mikroskope schauen. Zudem bietet sich die Möglichkeit, kleine Verhaltensexperimente mit Honigbienen zu machen oder Einblicke in die Welt der „Killerhefen“ zu erhalten. Darüber hinaus gibt es Führungen durch die Labore der Genetik, der Pflanzenbiologie und der Systembiotechnologie, wo es unter anderem um Bakterien geht, die Abfälle in Wertstoff verwandeln können. Auch das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung (HIPS) und das Leibniz-Institut für neue Materialien (INM) bieten Vorträge und Laborführungen an.
Die Chemiker lassen unter anderem die jungen Gäste in verschiedenen Mitmach-Laboren experimentieren. Kinder ab 10 Jahren können etwa im Labor der Organischen Chemie unter Anleitung der Doktorandinnen und Doktoranden erfahren, dass „Chemie ist, wenn’s kracht und stinkt“, wie sie diesen Programmpunkt genannt haben. Kinder zwischen 5 und 10 Jahren können mit ungefährlichen Stoffen, die in jedem Haushalt zu finden sind, in einem weiteren Labor mehr über die Welt der Chemie lernen.
In der Informatik geht es unter anderem um die mehr als tausend Satelliten im All, die regelmäßig Bilder von allem machen, was auf der Erde passiert. In einem Vortrag wird gezeigt, was die Forschung aus solchen Bildern über gesellschaftliche Phänomene lernen kann. Zudem erfahren Interessierte, wie sie Zugang zu solchen Bildern erhalten können, beispielsweise auch zu historischen Bildern. Zudem wird gezeigt, wie Facebook, TikTok und Co. reichlich Daten über Nutzerinnen und Nutzer sammeln, um so gezieltere Werbung schalten zu können. Auf diese Daten können Forscherinnen und Forscher in anonymisierter Form zugreifen, um etwa Migrationsströme oder die Benachteiligung der Geschlechter zu analysieren. Am 8. Juni hat zudem das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) seine Türen geöffnet.
In virtuelle Welten können die Besucherinnen und Besucher im Innovation Center abtauchen. Die Digitale Betriebswirtschaftslehre bietet hier an, Augmented- und Virtual-Reality- Brillen auszuprobieren und zu erfahren, was diese mit BWL zu tun haben. Im Neuproduktelabor können die Gäste die Entstehung eines Produktes von der Planung bis zum Druck eines Prototypen am 3-D-Drucker kennenlernen. Was kreislauffähige Werkstoffe sind und warum wir diese ins Weltall schicken, ist eines der Themen der Materialforschung und Werkstoffwissenschaft am 8. Juni. Dort können Interessierte auch an Führungen durch die Hightech-Labore teilnehmen, bei denen sie unter anderem tief ins Innere von Stahl schauen. Zudem erörtern Materialforscher, wie Batterien dabei helfen können, die Energiewende zu schaffen.
Wie vielfältig die Ingenieurwissenschaft ist, zeigen Forscherinnen und Forscher in Vorträgen: Ab 10 Uhr geben Professoren jede halbe Stunde Einblick in aktuelle Forschung und stellen den Studiengang Systems Engineering und den Studiengang Quantum Engineering vor. Hierbei geht es zum Beispiel um intelligente Elektromotoren und softe Roboter, die mit Menschen Hand in Hand arbeiten, um Mikrosensoren, die helfen, dass weniger Lebensmittel im Müll landen, und um Mini-Motoren im menschlichen Körper.
Hotspot für Technikfreaks ist das im Foyer von Gebäude E2 9. Hier zeigen Forschungsteams Roboterarme, die biegsam sind wie Tentakeln, Kühl- und Heiztechnik mit künstlichen Muskeln, smarte Textilien, die Berührungen virtuell übertragen, intelligente Räder und Sensorgriffe, die alles, was gezogen, geschoben oder gefahren wird, kinderleicht lenkbar machen, Energiespeicher, 3D-Druck und die vielfältige additive Fertigung – Technik-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Vor dem Campus Center sind außerdem Projekte des Forschungsbereichs Montagesysteme von Robotik bis hin zu wasserstoffbasierten Antriebstechnologien zu sehen.
Auch in den Kultur- und Geisteswissenschaften wird viel geboten: Im Vortrag „Widerstand ist zwecklos?! Archäologische Forschungen zu Iulius Caesars Gallischem Krieg“ beleuchtet Professorin Sabine Hornung nicht die Geschichte der Sieger, sondern jene der Treverer, die Caesars Feldherr Labienus 53 und 51 vor Christus unterwarf. Die Archäologin entdeckte 2010 nahe Hermeskeil eines der ältesten römischen Militärlager in Deutschland und schrieb so ein Stück Weltgeschichte neu. Auf der Festwiese zeigt ihr Team, wie Archäologen auch ohne Spaten, Hacke und Kelle einen Blick in die Erde werfen und vergangene Lebenswelten rekonstruieren. In der Sammlung der Klassischen Archäologie können Wissbegierige mit einem Handscanner römische Porträts einscannen und einen Ausdruck des 3D-Modells mitnehmen.
Wie der Alltag im Mittelalter auf dem Land, der Burg, im Kloster oder in der Stadt aussah, erfahren Groß und Klein am Infostand des Teams der Professorin für Geschichte des Mittelalters Cristina Andenna. Wer wissen will, was die Einträge im Freundebuch von Jacob Semler aus dem Jahr 1570 über ihn und seine Mitschüler am Hornbacher Gymnasium verraten, kann Vorträge und einen Workshop besuchen. Außerdem können Interessierte mit dem Smartphone auf Uni-Mystery-Tour gehen und Geheimnisse des Campus als historischer Ort ergründen. Lehramtsstudierende haben die Tour in der „Lernwerkstatt Geschichtsunterricht digital“ entwickelt.
Goethes Aufenthalte in der Saar-Region haben zahlreiche Spuren hinterlassen. Das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass zeigt einige Bücher und Archivalien dazu aus seinen Sammlungen. Besonders im kollektiven Gedächtnis verhaftet ist Goethes Schilderung des "Brennenden Berges" zwischen Dudweiler und Sulzbach in seiner Autobiografie "Dichtung und Wahrheit". Bis in die Gegenwart haben saarländische Autorinnen und Autoren diesen Besuch wie auch andere Beziehungen Goethes zu unserer Region literarisch geschildert und ausgestaltet.
Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter geben in Kurzvorträgen Informationen rund um das Jura-Studium und seine Besonderheiten in Saarbrücken wie die zahlreichen praxisnahen Schwerpunktmöglichkeiten oder studienbegleitende Zusatzqualifikationen wie die „Schlüsselkompetenzen“. Auch der neue Jura-Bachelor, den Studierende integriert im Staatsexamens-Studiengang erwerben können, wird hier Thema sein: Nach sechs Semestern bietet er einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss.
Die Medizinische Fakultät bietet in der Aula Vorträge zu den Studiengängen Medizin, Zahnmedizin sowie Ernährungsmedizin und Diätetik an. In Sportmedizin und Sportwissenschaft gibt es unter anderem die Möglichkeit, mittels Slow-Motion-Kamera präzise Sprungdiagnostik zu betreiben, um Bewegungsabläufe zu analysieren. Die Kraft seiner Beine kann man in der isometrischen Beinpresse messen lassen und seine Belastungsfähigkeit auf dem Fahrradergometer austesten.
Für Kinder und Jugendliche gibt es verschiedene Angebote, unter anderem der zahlreichen Schülerlabore auf dem Campus. Das Schülerlabor InfoLab lädt zum Programmieren eines Roboters ein. Auch im Schülerlabor SinnTec der Fachrichtung Systems Engineering sowie dem NanoBioLab und dem Mitmach-Labor der Organischen Chemie kann jeder mitmachen und experimentieren. Ebenso ist das Schülerlabor SAM der Materialwissenschaft mit einem Info-Stand vertreten sowie das Grundschullabor Gofex für kleine und große Tüftler geöffnet.
Alle Programmpunkte zum Tag der offenen Tür mit Ortsangaben und Uhrzeit finden sich in dem Online-Programm. Über die Favoritenauswahl mit Herz-Symbol kann man sich sein persönliches Programm zusammenstellen. Am Montag, 3. Juni wird zudem die Universitätszeitung „campus extra“ der Saarbrücker Zeitung beiliegen und auf dieser Webseite veröffentlicht.
Weitere Informationen und Online-Programm unter: www.uni-saarland.de/infotag