Perspektiven der Großschutzgebietsentwicklung
Die Arbeitsgruppe Europastudien setzt sich mit aktuellen Perspektiven der Großschutzgebietsentwicklung auseinander – mit einem besonderen Fokus auf Biosphärenreservate und Naturparke im deutschen und europäischen Kontext.
Naturparke und die Aufgabe der nachhaltigen Regionalentwicklung
Mit der umfassenden Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes im Jahr 2002 wurde deutschen Naturparken innerhalb von § 27 der gesetzliche Auftrag der ,nachhaltigen Regionalentwicklung‘ gesetzlich zugeschrieben. Seit der Implementierung sind nunmehr bereits 18 Jahre vergangen. In der Rückschau lässt sich zunächst konstatieren, dass in einem (Spannungs-)Feld zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Belangen zwischenzeitlich eher eine Ausrichtung auf eine ,grüne Regionalentwicklung‘ erfolgte. Nach und nach vollzog sich wiederum eine Profilerweiterung in Verbindung mit der weiteren Etablierung von Naturparken als wichtige regionale Akteure, die über vielfach jahr(zehnt)elange Erfahrungen ,vor Ort‘ gegenüber neu geschaffenen Initiativen verfügen. Der Blick auf den zeitlichen Verlauf deutet darauf hin, dass sich Verschiebungen in den Schwerpunkten der Aufgabenwahrnehmung ergeben haben, ebenso in Bezug auf die an ,nachhaltiger Regionalentwicklung‘ beteiligten Akteure sowie Fragen der Governance.
Doch wo stehen wir heute im Detail im Hinblick auf die Ausrichtung, Ausgestaltung und Umsetzung der Aufgabe der nachhaltigen Regionalentwicklung? Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Naturparke geht die Arbeitsgruppe dieser Frage im Zeitverlauf nach.
Biosphärenreservate als Modellregionen nachhaltiger Kommunalentwicklung
Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird vor dem Hintergrund immer dringlicher werdender Handlungsbedarfe auch zukünftig eine zentrale Thematik sein. Besonders die lokale Ebene, wo Menschen wohnen, arbeiten und konsumieren, wird dabei in der Verantwortung gesehen, im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu agieren. So enthält der Aktionsplan von Lima, der 2016 beschlossen wurde, konkrete Hinweise und mögliche Maßnahmen für Gebietskörperschaften zugunsten einer Umsetzung des zunächst abstrakten Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung. In dem Aktionsplan wird Biosphärenreservaten die Aufgabe zugeschrieben, Kommunen in ihren Bestrebungen zu unterstützen und sich so als Modellregionen nachhaltiger Kommunalentwicklung zu etablieren.
Die Arbeitsgruppe Europastudien untersucht die Perspektiven nachhaltiger Kommunalentwicklung innerhalb von Biosphärenreservaten und stellt dabei die Frage danach, wie sich eine Zusammenarbeit von Biosphärenreservaten und Kommunen zugunsten einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Kommunalentwicklung gestalten kann.
Verantwortliche: Jun.-Prof. Dr. Florian Weber und Julia Dittel