Hausarbeiten
Die Erfahrung vergangener Semester zeigt, wie wichtig es ist, wissenschaftliche Hausarbeiten formal zu vereinheitlichen, um so eine ganz häufige Quelle für Probleme oder gar Fehler auszuräumen, aber auch gleichzeitig schon früh ein Schreiben anhand konkreter Vorgaben zu üben.
Ganz generell sollen Sie mit einer wissenschaftlichen Hausarbeit ein Thema Ihrer Wahl aus dem (erweiterten) Rahmen des jeweiligen Seminarkontexts eigenständig und am gegenwärtigen Stand der Forschung ausgerichtet bearbeiten. Hierfür ist natürlich — neben der theoretischen Reflektion, dem methodologischen Werkzeugkasten und Ihrer konkreten Analysearbeit — auch eine formale Einheitlichkeit notwendig.
Da sich die Kulturwissenschaften an der Universität des Saarlandes aus verschiedenen Fächern und damit auch wissenschaftlichen Disziplinen speisen: Erfragen Sie bitte bei den jeweiligen Dozierenden, ob es ein verpflichtendes "Style Sheet", das Format und Zitieren/Bibliographieren regelt, da die folgenden Angaben lediglich ein möglicher Formatierungsvorschlag für Hausarbeiten in den medienkulturwissenschaftlichen/medienkomparatistischen Modulen sind. Ebenso richtet sich auch der Umfang einer wissenschaftlichen Hausarbeit nach den Anforderungen der Veranstaltung (Übung, Proseminar, Hauptseminar).
Als 'Grundeinstellungen' können direkt zu Beginn im Word-Dokument eingestellt werden:
Seitenränder: oben: 2,5; unten: 2,5; links: 3,0; rechts: 2,5
Schriftart: z.Bsp. Times New Roman
Schriftgröße: 12 pt.
Zeilenabstand: 1,5fach
Als Schriftart eignen sich — neben "Times New Roman" als 'zuverlässigen' aber etwas 'langweiligen' Klassiker — sind auch andere Schriftarten wie "Garamond" oder "Cambria" möglich — achten Sie aber darauf, dass Sie eine 'seriöse' Schriftart verwenden, zur Lesbarkeit idealerweise auch einen Font mit Serifen.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, noch folgende Parameter einzustellen:
Seitenzahlen: unten rechts oder unten zentriert
Textausrichtung: Blocksatz
Silbentrennung: automatisch
Achten Sie bei der Formatierung von Überschriften und Haupttext darauf, dass diese stets gleich formatiert sind, die Absätze und Abstände gleich und die Fußnoten einheitlich sind usw.
Sollten Ihnen diese Vorgaben zu abstrakt sein, schauen Sie sich andere wissenschaftliche Aufsätze Ihrer Wahl in Sammelbänden oder Zeitschriften an, analysieren Sie dabei Herangehensweise, Aufbau/Gliederung, Argumentationslinie etc. sowie die formale Gestaltung.
Das Hausarbeitsthema sollte unbedingt im Vorfeld mit den Dozierenden abgesprochen werden (im Idealfall schon mit einer vorläufigen Grobgliederung und einer Liste bereits recherchierter Forschungsliteratur). Nutzen Sie hierfür die Sprechstunden, damit so vermeidbare Probleme frühzeitig entschärft werden können.
Zur Recherche von geeigneter Sekundärliteratur sollten die Online-Angebote der SULB genutzt werden (OPAC, Datenbanken, Rechercheportale). Weitere Informationen zur Literaturrecherche finden sich hier.
Die Grundstruktur einer wissenschaftlichen Hausarbeit ist in aller Regel stets gleich aufgebaut und besteht aus den zentralen Elementen:
- Deckblatt/Titelblatt mit den formalen Angaben:
- oben: Universität, Fachrichtung, Semester, Modul, Titel der Lehrveranstaltung, Dozent:in
- mittig: Titel und Thema der Hausarbeit, möglichst spezifisch und ggf. mit Ober- und Untertitel (aber bitte nicht als Frage formuliert!)
- unten: Angaben zur/m Verfasser/in (Name, Postadresse, E-Mail, Fächerkombination, Matrikelnummer)
- Inhaltsverzeichnis als durchnummerierte Übersicht aller Kapitel und Unterkapitel sowie deren Seitenzahl (evtl. automatisch von Word erstellen lassen und vor dem finalen Ausdrucken nochmals überprüfen!)
- Einführung mit den Aufgaben:
- Hinleitung zum Thema, ggf. über einen aktuellen Bezug oder durch einen 'spannenden' Einstieg, der die Lesenden 'packt' (gesellschaftliche Relevanz, Forschungslücke etc.)
- möglichst konkret formulierte Fragestellung
- Vorstellung und Begründung der Vorgehensweise (Theorie-/Methodenwahl, Untersuchungsgegenstand) sowie der einzelnen Arbeitsschritte
- Hauptteil als mehrfach gestaffelte bzw. unterteilte Ausarbeitung, dem Thema angemessen (meist zwei bis drei Kapitel) — in der Regel beginnend mit Unterkapiteln zur Theorie, die dann die 'Grundlage' für den Analyseteil bilden
- Schluss mit einem die Ergebnisse reflektierenden Fazit/Zusammenfassung und möglichst einem Ausblick über die eigentliche Fragestellung hinaus
- Anhang für alle Abbildungen, Grafiken, Tabellen (duchnummeriert)
- Literaturverzeichnis/Bibliographie, das in alphabetischer Reihenfolge alle verwendeten Quellen der Arbeit aufführt; ggf. Trennung in Primär- und Sekundärquellen sowie Internetquellen
Orientieren Sie sich bei Rechtschreibung und Zeichensetzung (v.a. Kommasetzung) an der aktuellsten Ausgabe des Duden (derzeit: 28. Auflage 2020).
Allgemeine Hinweise:
- schreiben Sie Zahlwörter bis zwölf aus
- achten Sie auch verstärkt auf die Stilistik und vermeiden Sie umgangssprachliche Wendungen und Ausdrücke
- verwenden Sie die entsprechenden Fachbegriffe, die methodische und theoretische Terminologie (und verwenden Sie diese korrekt)
Es empfiehlt sich stark, die Hausarbeit vor der Abgabe noch ein bis zwei Tage liegen zu lassen, und dann nochmals (an einer ausgedruckten Version, nicht am Bildschirm!) gründlich durchzulesen, ggf. hierfür auch die Vorlesefunktion von Word zu verwenden bzw. die Arbeit auch einer anderen Person zum Korrekturlesen zu geben.
Tipp: Überprüfen Sie die Hausarbeit vor dem finalen Ausdrucken auch auf doppelte Leerzeichen, die sich beim Schreiben und Umstellen von Satzteilen durchaus eingeschlichen haben können, dann aber ausgedruckt unschön aussehen. Durchsuchen Sie dafür das Word-Dokument (Strg+F) einfach danach und lassen Sie diese automatisch ersetzen.
Ebenso: Kontrollieren Sie die korrekte Verwendung von Gedankenstrichen ("Halbgeviertstrich": –) und Bindestrichen zur Silben- oder Worttrennung ("Viertelgeviertstrich": -). Achten Sie ebenfalls darauf, den typographisch korrekten Genitiv-Apostroph (’) zu verwenden und nicht den Akzent (´ oder `).
Mit der Analyse von kulturellen Systemen, von gesellschaftlichen Hierarchien und Machtdiskursen widmen sich die Kulturwissenschaften respektive die "Cultural Studies" ja verschiedensten Erscheinungsformen von kulturell konstruierten Ungleichheiten — die nicht nur hochgradig willkürlich sind, sondern durch die mediale Vermittlung und letztlich die 'Macht' der Sprache und des Sprechens institutionalisiert und weitertradiert werden. Dementsprechend zentral ist eine reflektierte Verwendung von konkreten Begrifflichkeiten wie auch der Sprache insgesamt, sowohl im Alltag wie auch in wissenschaftlichen Arbeiten.
Auch wenn das "Gendern" inzwischen zu einem ideologischen Kampfplatz geworden ist: Bitte greifen Sie auch in Ihren Hausarbeiten (durchgehend und einheitlich) auf eine möglichst inklusive und gendersensible Sprachverwendung zurück, um so beispielsweise Akteure sprachlich nicht zu Objekten zu machen, und ganz generell niemanden auszugrenzen. Durch ein solch reflektiertes Nachdenken tragen Sie (mit relativ wenig Aufwand und ohne dadurch etwas zu 'verlieren') letztlich dazu bei, der gesellschaftlichen Pluralität unterschiedlichster Identitäten, Sexualitäten usw. auch sprachlich gerecht zu werden.
Welche der derzeit gängigen Formen des "Genderns" wie etwa
- genderneutrale Formulierungen (bspw.: "Studierende")
- "Gender*sternchen" (bspw.: "Student*innen")
- "Gender_gap" (bspw.: "Student_innen")
- "Gender:kolon" (bspw.: "Student:innen")
Sie verwenden möchten, bleibt dabei Ihnen überlassen.
Bitte beachten Sie hierzu auch den "Leitfaden für eine geschlechtersensible Sprachpraxis", der vom Gleichstellungsbüro der Universität des Saarlandes entwickelt wurde.
Auch wenn Sie prinzipiell — mit einem Kurztitel in Klammern — auch innerhalb des Fließtextes zitieren können, ist die Verwendung von Fußnoten (bitte keine Endnoten!) insgesamt deutlich übersichtlicher.
Generell gilt jedoch:
- Ein direktes Zitat ist im Haupttext durch Anführungszeichen kenntlich zu machen, ein indirektes Zitat (dann ggf. mit einfachen Anführungszeichen) sowie ein Verweis/Paraphrasierung durch die Angabe "Vgl." ("Vergleiche").
- Umfasst der Verweis zwei aufeinanderfolgende Seiten (etwa: S. 147 und S. 148) kann dies mit "f." zusammengefasst werden (also: S. 147f.), bei mehr als zwei Seiten mit "ff.".
- Folgen zwei (direkte oder indirekte) Verweise der gleichen Quelle direkt auf-einander, sollte mit "Ebd." (= "Ebenda") abgekürzt werden.
Auch hierfür empfiehlt sich stets: Schauen Sie für 'Praxisbeispiele' in einen beliebigen wissenschaftlichen Aufsatz aus einem Sammelband oder einer Zeitschrift.
Eingriffe in Zitate, die von Ihnen getätigt werden, sind durch eckige Klammern zu markieren, etwa:
- Auslassungen durch […]: …sieht in Goethes Stück ein "höchst […] spannendes Lesedrama"4…
- Einfügungen durch [x]: …sieht in Goethes ein "interessantes [und] spannendes Lesedrama"4…
- grammatikalische Änderungen: …sieht Goethes Stück zu einem "spannende[n] Lesedrama"4 verkommen…
Wichtig bei Zitaten ist darüber hinaus die korrekte Verwendung von Satzzeichen — wird das direkte Zitat beispielsweise in einen Satz eingebaut, ist zunächst das Zitat und erst dann der Satz zu schließen:
- Virginia Woolf benennt dies "an incessant show of innumerable atoms"4.
Anders sieht dies natürlich bei vollständig zitierten Sätzen aus:
- Virginia Woolf schreibt dazu: "From all sides they come, an incessant show of innumerable atoms […]."4
Werden Zitate durch doppelte An- und Abführungszeichen angezeigt ("…"), geben Sie Umschreibungen oder Zitate innerhalb von Zitaten mit einfachen An- und Abführungszeichen ('…') an. Achten Sie darauf, deutsche An- und Abführungszeichen entsprechend der gewählten Schriftart zu verwenden, was sich gerade beim Kopieren von Inhalten aus dem Internet verschieben kann.
Der Titel eines im Haupttext erwähnten Gedichts, einer Erzählung oder einer Kurzgeschichte sollte als 'nicht-eigenständige' Werke in Anführungszeichen gesetzt werden (etwa: Friedrich Schiller: "An die Freude"), Titel von 'eigenständigen' Werken wie Romane, Dramen oder Filme sollten kursiv gesetzt werden (etwa: Friedrich Schiller: Die Räuber).
Alle verwendeten Quellen müssen dann in einer angehängten Bibliographie alphabetisch aufgeführt werden (auch Internetquellen!); unter Umständen ist hierbei eine Trennung in Primär- und Sekundärliteratur sinnvoll.
- selbständig erschienene Publikationen (Werkausgaben, Monographien, Sammelbände usw.):
- Name, Vorname des Verfassers: Titel. Untertitel. Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
- Bsp.: Goethe, Johann Wolfgang: Die Leiden des jungen Werthers. Frankfurt 2012.
- Bsp.: Asmuth, Bernhard: Einführung in die Dramenanalyse. Stuttgart 2016.
- [Asmuth, Bernhard: Einführung in die Dramenanalyse. Stuttgart: Metzler 82016.]
- Bsp.: Weixler, Antonius und Lukas Werner (Hrsg.): Zeiten erzählen. Ansätze, Aspekte, Analysen. Berlin 2015.
- [Weixler, Antonius; Werner, Lukas (Hg.): Zeiten erzählen. Ansätze, Aspekte, Analysen. Berlin: de Gruyter 2015.]
- Bsp.: Heine, Heinrich: Reisebilder III/IV. Band 7/1 der historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke. Hrsg. von Manfred Windfuhr. Hamburg 1986.
- Name, Vorname des Verfassers: Titel. Untertitel. Erscheinungsort Erscheinungsjahr.
- unselbständig erschienene Publikationen (Aufsätze in Zeitschriften oder Sammelbänden usw.):
- Name, Vorname des Verfassers: "Titel. Untertitel." In: Name der Zeitschrift Bandnummer (Erscheinungsjahr), Seiten.
- Bsp.: Groebner, Valentin: "Schock, Abscheu, schickes Thema. Die Kulturwissenschaften und die Gewalt." In: Zeitschrift für Ideengeschichte 1.3 (2007), S. 70–83.
- Name, Vorname des Verfassers: "Titel. Untertitel." In: Herausgebende (Hrsg.): Titel des Sammelbandes. Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Seiten.
- Bsp.: Bode, Frauke: "Zeit in der Lyrik. 'Zäsuriertes Erzählen' als intermittentes Narrativ der Lyrik." In: Antonius Weixler und Lukas Werner (Hrsg.): Zeiten erzählen. Ansätze, Aspekte, Analysen. Berlin 2015, S. 129–152.
- Bsp.: Weixler, Antonius und Lukas Werner: "Zeit und Erzählen – eine Skizze." In: Dies. (Hrsg.): Zeiten erzählen. Ansätze, Aspekte, Analysen. Berlin 2015, S. 1–24.
- Name, Vorname des Verfassers: "Titel. Untertitel." In: Name der Zeitschrift Bandnummer (Erscheinungsjahr), Seiten.
- Quellen aus dem Internet (bitte auf Seriosität und Qualität achten!):
- Name, Vorname des Verfassers: "Titel. Untertitel." <URL> [Abfragedatum].
- Bsp.: Záboji, Niklas: "Geisteswissenschaftler an die Macht." <http://blogs.faz.net/blogseminar/geisteswissenschaftler-an-die-macht> [letzter Zugriff: 31.12.2016].
- Name, Vorname des Verfassers: "Titel. Untertitel." <URL> [Abfragedatum].
Geben Sie die Hausarbeit ausgedruckt und fristgerecht (!) in die Briefpost (vollständig adressiert und ausreichend frankiert).
Auf dem Campus können Sie die Hausarbeit (ebenfalls vollständig adressiert) entweder direkt in das Postfach Nr. 13 im Erdgeschoss von Gebäude B3.1 oder den zentralen Tag- und Nachtbriefkasten der Universität in Gebäude A5.3.
Verwenden Sie bitte für alle Ihre Prüfungsleistungen das standardisierte Deckblatt mit Ihren vollständigen Angaben und der Unterschrift.