Tagung der DVPW (Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft)

“Citizen’s trust and societal polarization in times of transformation. Comparative Perspectives from different world regions”

27. März bis 28. März 2025, Universität des Saarlandes

Organisiert von der Universität des Saarlandes und der Universität Duisburg-Essen an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken (Deutschland), in Zusammenarbeit mit: DVPW Arbeitskreis “Demokratieforschung“, DVPW Arbeitskreis „Diktatur- und Extremismusforschung“, DVPW Arbeitskreis „Europa- und Regionalismusforschung”, DVPW Arbeitskreis „Political Parties“, DVPW Sektion „Vergleichende Politikwissenschaft“. Zuständige Ansprechpartner:innen: Daniela Braun, Kristina Weissenbach and Georg Wenzelburger.

Abstract

Das Hauptziel dieser Konferenz ist es, eines der drängendsten Probleme repräsentativer Demokratien aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen: Das Ver- bzw. Misstrauen der Bürger:innen in "ihr" politisches System, in Institutionen und Politiker:innen. Um die Untersuchung von Vertrauen und Misstrauen in einen breiteren Kontext zu stellen, sind auch Beiträge willkommen, die sich mit der Verbindung zwischen Bürger:innen und dem Staat im Allgemeinen befassen - einer Verbindung, die auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck kommen kann (z. B. öffentliche Meinung/Einstellungen der Bürger, politisches Verhalten wie politische Partizipation, bürgerschaftliches Engagement, Protestverhalten, aber auch Gefühle oder Emotionen).

In verschiedenen Weltregionen sehen sich die Bürgerinnen und Bürger mit raschen oder langfristigen Veränderungen konfrontiert, die u. a. mit Migration und Integration, Klimawandel, technologischem Wandel, geschlechtsspezifischen Ungleichheiten, Europäisierung oder regionsspezifischen Herausforderungen zusammenhängen. Diese Veränderungen führen bei vielen Bürger:innen zu Ungewissheit, Frustration, dem Gefühl, nicht vertreten zu werden, zu Unsicherheit oder Hass, während andere die Herausforderungen auf unternehmerische Weise annehmen. Dementsprechend beobachten wir eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung, eine soziale Spaltung und Entfremdung zwischen den Bürgern und dem Staat sowie eine neue Qualität des Misstrauens gegenüber den etablierten Politiker:innen und politischen Institutionen.

Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen auf - theoretisch, empirisch und praktisch -, wie das Vertrauen der Bürger:innen zurückgewonnen, Solidarität geschaffen und Verbindungen zwischen Bürgern und Staat wiederhergestellt werden können, um die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung in der Welt zu überwinden. Sie werden besonders dringlich angesichts neuer Parteien (wie Herausforderer:innen/Populist:innen/Extremist:innen) und Akteure, die zu diesen Polarisierungsprozessen beitragen und davon profitieren.

Die Konferenz 2025 der Sektion „Vergleichende Politikwissenschaft“ der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft möchte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen, die diese Entwicklungen des Bürgervertrauens, der Bindung und der gesellschaftlichen Polarisierung im Kontext der oben genannten Transformationen untersuchen. Wir ermutigen zu Panels und Beiträgen, die verschiedene Facetten dieser Befunde in vergleichender Weise untersuchen und laden zu regionalen, europäischen und globalen Perspektiven ein. Besonders willkommen sind Panel- und Vortragsvorschläge, die sich auf die Nachfrageseite des Bürgervertrauens konzentrieren oder sogar Citizen Science-Ansätze in ihr Forschungsdesign einbeziehen. Beiträge könnten zum Beispiel Folgendes untersuchen:

  • Die Einstellungen der Bürger:innen und verschiedene Formen des Verhaltens und der Repräsentation als Teil des Vertrauens der Bürger:innen.
  • Die Rolle von neuen Parteien und neuen Akteuren für gesellschaftliche Polarisierungsprozesse und das Miss- und Vertrauen der Bürger:innen in etablierte Strukturen und Politiker:innen demokratischer politischer Systeme.
  • Der Zusammenhang zwischen Transformationsprozessen in bestimmten Politikfeldern (Migration und Integration, Klimawandel, technologischer Wandel, Geschlechterungleichheiten, Europäisierung, regionalspezifische Herausforderungen) und dem Miss- und Vertrauen der Bürger:innen in die Demokratie.
  • Neue Formen der Partizipation und des bürgerschaftlichen Engagements innerhalb und jenseits der etablierten Institutionen der Demokratie.
  • Die Rolle von KI und Innovationen in diesen Beteiligungsprozessen.
  • Neue Formen partizipativer Governance-Strategien.
  • Das Wesen und die Rolle des öffentlichen Raums in diesen Prozessen.
  • Emotionale und psychologische Aspekte von Miss- und Vertrauen und (Ent)kopplung.

Die Sektion „Vergleichende Politikwissenschaft“ fördert unterschiedliche theoretische, konzeptionelle und methodische Ansätze und begrüßt die wachsende Zahl von Methoden, die in diesem Bereich eingesetzt werden, um unser Verständnis der verschiedenen Facetten des Vertrauens der Bürger:innen zu verbessern. Die Sektion ist offen für verschiedene Teildisziplinen, mit unterschiedlichen methodischen und empirischen Ansätzen und mit einem Umfang, der von Einzelfallstudien bis hin zu großen vergleichenden Arbeiten reicht.

Das Konferenzthema ist das Ergebnis von zwei internationalen Forschungsprojekten, die Teil des Programms Horizon Europe sind: ActEU  (geleitet von der Universität Duisburg-Essen und der Universität des Saarlandes) und PROTEMO  (geleitet von der Universität des Saarlandes).

Praktische Informationen

  • Die Tagung wendet sich sowohl an etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler (Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdoktorandinnen und Postdoktoranden) weltweit. Die DVPW ermuntert insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilzunehmen und damit ihren Anteil an der Tagung zu erhöhen.
  • Die Panels dauern 90 Minuten und setzen sich aus bis zu fünf Einzelbeiträgen zusammen.Die Panels können (in ihrer Gesamtheit) in deutscher oder englischer Sprache gehalten werden. Die Arbeitssprache der Konferenz ist Deutsch und Englisch; eine begrenzte Anzahl von geschlossenen Panels kann ebenfalls in französischer Sprache  gehalten werden.Im Rahmen der Konferenz werden ein Business Meeting der Sektion sowie ein Praxispanel in Zusammenarbeit mit der NRW School of Governance/Institut für Politikwissenschaft (UDE) organisiert. Einige der Panels werden wir für ein breiteres Publikum öffnen, um die politikwissenschaftliche Forschung für die breite Öffentlichkeit sichtbarer zu machen.
  • Alle Teilnehmer werden gebeten sich verbindlich bis zum 15. Dezember zur Tagung anzumelden. Die Tagungsgebühr in Höhe von 20 Euro ist ebenfalls bis zum 15. Dezember über die DVPW-Tagungsplattform zu zahlen. Weitere Informationen hierzu werden den Teilnehmer:innen per E-Mail mitgeteilt. Das Tagungsprogramm wird Anfang November auf der Webseite veröffentlicht.
  • Den Link zur Anmeldung finden Sie hier: https://meine.dvpw.de/civicrm/event/info/?reset=1&id=12
  • Für die Teilnehmer:innen ist ein Kontingent an Hotelzimmern zu Sonderkonditionen reserviert. Die Hotelliste wird den Teilnehmer:innen per E-Mail mitgeteilt. Die Zimmer sind selbsttätig und unter Angabe des jeweiligen Stichworts zu buchen. Wir empfehlen dringend, die Hotelreservierung möglichst zeitnah vorzunehmen, da die Zimmerkontingente nur bis 30. Januar 2025 zur Verfügung stehen.
  • Informationen zur Anreise stehen Ihnen hier zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass es bei der Anreise per Bahn häufig durch Behinderungen auf den Strecken zu Verspätungen kommt.
  • Ein interaktiver Lageplan der Gebäude auf dem Campus kann hier abgerufen werden. Die Registrierung zur Tagung sowie die Garderobe und Gepäckaufbewahrung finden Sie in Geb. A3 3.

 

Programm

Das vollständige Programm steht hier zur Verfügung.